Im Bann der Sinne
hätte ich sie dir angeboten."
„Ist schon gut. Ich werde schon damit fertigwerden", log sie.
„Du bist so tapfer, Mina." Er strich mit der Daumenspitze über ihre zitternde Unterlippe. „Der Wagen ist noch hier. Du kannst zurückfahren."
Überrascht blickte Jasmine auf. Er hatte doch so kompromisslos von ihr gefordert, ihn zu begleiten. „Du willst nicht mehr, dass ich mitkomme?"
„Ich will nicht, dass du leidest."
Sie biss sich auf die Unterlippe. „Wie lange wird es dauern?"
„Wir brauchen drei Tage bis Zeina. Einschließlich unseres Aufenthalts und der Rückreise werden mindestens eineinhalb Wochen vergehen."
„Eineinhalb Wochen ..." Sie würde es nicht ertragen, so lange von ihm getrennt zu sein. „Ich komme mit. Kann ich mit dir reiten?"
Er nickte und küsste sie auf den Mund. „Du kannst dein Gesicht an meiner Brust verbergen und die Augen schließen, so wie du es im Bett machst."
Jasmine wurde verlegen. Tatsächlich schlief sie am liebsten mit dem Kopf auf seiner Brust. Zärtlich streichelte sie seine Wange, die von seinem weißen Kopfschutz halb verdeckt wurde. „Danke, Tariq."
„Bitte sehr, mein Weib. Und jetzt komm, es wird Zeit."
Manchmal kann Tariq wirklich sehr, sehr lieb und rücksichtsvoll sein, dachte sie, als er ihr auf den Schwindel erregend hohen Rücken des Tieres half. Er stieg sofort nach ihr auf, bevor sie überhaupt an Panik denken konnte. Sie waren beide für den Ritt in weite Hosen, Tuniken und Kopfschutz gehüllt, um gegen die Sonne und die Hitze geschützt zu sein.
Jasmines Magen drehte sich fast um, als das Kamel sich in Bewegung setzte, doch sie hielt den Blick nach vorne gerichtet, wild entschlossen, Angst und Übelkeit zu besiegen. Der Anblick der endlosen Wüste war ihr eine unerwartete Hilfe.
Als sie schließlich am Abend Rast machten, war die Übelkeit kein Problem mehr.
Solange sie nicht nach unten schaute, machte der schaukelnde Gang des Kamels ihr nicht mehr so viel aus. Außerdem hatte Tariq seine starken Arme um ihre Taille gelegt.
Aber selbst die starken Arme ihres Mannes konnten sie nicht vor den Folgen bewahren, die ein Tagesritt auf dem Rücken eines Kamels für einen ungeübten westlichen Po hatte. Erst als sie vom Kamel abstieg, bemerkte sie, wie furchtbar weh es tat. Sobald wie möglich entschuldigte sie sich und entfernte sich vom Nachtlager, bis sie außer Sichtweite war. Rasch erledigte sie ihre Notdurft und dann stand sie im Schatten eines kleinen Baumes und rieb sich ihren schmerzenden Po.
Tariqs leises Lachen ließ sie mit hochrotem Kopf herumfahren. Er war keinen Meter von ihr entfernt, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ein breites Lächeln in seinem aristokratischen Gesicht.
„Was machst du denn hier?" Peinlich berührt wollte sie an ihm vorbeigehen.
Er fing sie jedoch ab, indem er einen Arm um ihre Taille legte und sie mit einer Bewegung zu sich herumdrehte. „Sei nicht böse, Mina. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, als du so lange fort warst."
Allein schon durch seine Berührung besänftigt antwortete sie: „Es tut so weh." Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft fühlte sie sich ausgesprochen unwohl, wie eine Fremde, weit davon entfernt, sich an die Sitten dieses exotischen Volkes zu gewöhnen. Sie brauchte jetzt Tariqs Trost. Aber sie bekam etwas ganz anderes, als sie erwartet hatte.
Er legte die Hände auf ihren Po und begann ihre schmerzenden Muskeln sanft zu massieren. „Es kann nur besser werden. Ist das nicht einer von euren typischen Sprüchen im Westen?"
Jasmine stöhnte, zu erleichtert, um noch peinlich berührt zu sein. Die Bewegungen seiner Hände wirkten wie ein Zauber, doch sie
wusste, wenn er so weitermachte, dann würde sie bald etwas sehr Unvernünftiges tun. Deshalb legte sie ihre Hände auf seine Brust und schob ihn von sich. „Wir sollten besser zurück zum Camp gehen, sonst bekommen wir vielleicht nichts mehr zu essen."
Tariq seufzte enttäuscht. „Du hast recht, Mina. Komm." Er streckte die Hand aus, und dann gingen sie Hand in Hand zu den anderen zurück.
Als Jasmine am Morgen die Augen öffnete, war Tariq bereits angekleidet.
„Guten Morgen, Mina."
„Guten Morgen." Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen.
„Ich habe dich so lange wie möglich schlafen gelassen, doch wir müssen bald los, wenn wir die nächste Oase vor der Dunkelheit erreichen wollen." Tariqs Stimme genügte, um sie wieder an die leidenschaftlichen Umarmungen der vergangenen Nacht denken zu lassen.
„Ich
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