Im Bann der Sinne
werden", murmelte sie. „Ich mag flaches Land und Weite und den Himmel, aber dies hier ... ist traumhaft und beängstigend zugleich."
„Hier kann man sich nirgendwo verstecken", fügte Alexandre hinzu. „Dies ist der Ort der Wahrheit."
Charlotte, die nach so langer Zeit die Wahrheit herausgefunden hatte, konnte nicht widersprechen.
Alexandre wartete, bis sie in der Luft waren, bis er ein Thema ansprach, das ihn seit Stunden beschäftigte. „Charlotte, ich möchte gern über etwas ganz Wichtiges mit dir reden."
„Was?" Sie drehte sich zu ihm um.
„Ma petite, hast du alles gelesen, was ich dir geschrieben habe?"
Sie errötete. „Das weißt du doch."
Die Erinnerung an ihre Antwort auf seine Bekenntnisse erregte ihn. „Hältst du mich für einen Mann, der diese Gedanken mit jedem teilt?"
„Nein, natürlich nicht." Es war offensichtlich, dass seine Fragen sie verwirrten.
„Dann erklär mir bitte, warum du nie in Betracht gezogen hast, dass wir beide heiraten könnten." Trotz seines Versuchs, in Ruhe darüber zu sprechen, klangen seine Worte verärgert.
„Ich ... ich, du ..." Sie schlug mit den Händen auf den Sitz. „Ich bin jetzt zu aufgewühlt, um darüber zu sprechen."
„Feigling."
Sie kniff die Augen zusammen. „Also gut. Ich habe nie ernsthaft daran gedacht, weil ich deinen Verschleiß an Frauen kenne. Du gehst mit tollen, eleganten Frauen aus, aber keine dieser Beziehungen dauert länger als ein paar Monate. Keine von ihnen hat dich länger halten können. Wie sollte ich es dann?"
Er war erstaunt. „Du bist die schönste und reizvollste Frau, die ich jemals kennengelernt habe", sagte er. „Du bist nicht nur wunderschön, sondern reich an inneren Werten. Die schönen Dinge, die du mit deinen Händen kreierst, deine Loyalität und dein Mut, deine Entschlossenheit - mon Dieu, Charlotte, du musst nicht mit anderen Frauen konkurrieren. Du spielst in einer eigenen Liga."
„Und welche ist das?", fragte sie leise.
„Die Liga, in die meine zukünftige Frau gehört, meine Geliebte, die Mutter meiner Kinder." Er wollte nicht drum herumreden. Es wurde Zeit, dass er zur Sache kam.
Als er das erste Wort in dem Brief an Charlotte geschrieben hatte, wusste er, dass er sie liebte. Egal, was er sich einzureden versucht hatte, der Brief war eine Einladung zu viel mehr als nur ein paar vergnügten Stunden - er war der Schlüssel zu seinem Herz.
Nur seiner petite Charlotte konnte er sich so öffnen. Und nur die Reaktion dieser Frau hatte die Entscheidung, seine Seele zu offenbaren, zu der wunderbarsten Erfahrung seines Lebens gemacht.
Er vertraute darauf, dass sie bis an ihr Lebensende bei ihm blieb -Charlotte war keine Frau, die irgendetwas aufgab. Ihre Reise nach Kendali hatte ihn in seiner Vermutung nur bestätigt. Sie war nicht wie seine maman oder wie Celeste, genau wie er nicht wie sein Vater war. Alexandre würde seine Frau und seine Kinder nie betrügen. Und es gab nur eine Frau, die er sich als Ehefrau vorstellen konnte. Jetzt musste er sie bloß noch dazu bringen, dass sie Ja sagte. Ein Leben ohne sie wollte er sich gar nicht erst vorstellen.
„Alexandre - soll das ein Heiratsantrag sein?" Ihre ohnehin riesigen Augen wurden noch größer.
„Verzeih mir, chérie, du hast einen romantischeren Antrag verdient, aber ich will nicht mehr warten.
Ich möchte dich heiraten, Charlotte. Ich möchte, dass du meinen Namen trägst, in meinem Bett schläfst, deine Wärme in mein Flaus bringst, und dass du mich für den Rest meines Lebens liebst. Und ich wünsche mir Töchter von dir, die dein großes Herz haben, und Söhne mit deiner Intelligenz. Aber vor allem möchte ich dich bis ans Ende meines Lebens lieben."
Zitternd streckte sie die Hand aus und berührte seine Lippen mit den Fingerspitzen.
Er küsste sie zärtlich und wartete mit klopfendem Herzen auf ihre Antwort.
„Bist du sicher, dass du mich mit allem, was zu meinem Leben gehört, heiraten willst?"
„Ach, Charlotte, weißt du nicht, dass ich dich von ganzem Herzen liebe und dich begehre, was immer auch geschieht?"
„Ich habe dich schon geliebt, bevor ich dich kannte. Und ich verspreche dir, dass ich dir immer treu sein werde."
„Ja, Charlotte, das weiß ich."
Strahlend lächelte sie ihn an. „Ich kann nicht glauben, dass ich dich wirklich heiraten werde."
„Jetzt hast du es versprochen. Es gibt kein Zurück mehr." „Niemals."
Alexandre zog sie an sich.
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich an ihn.
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