Im Bann der Sinne
tot."
„Was?"
„Spencer ist tot. Rufen Sie die Polizei."
Die raffiniert gekleidete Blondine mit den langen, schlanken Beinen kam näher. „Oh mein Gott!" Ihr Blick fiel auf die Leiche, dann sah sie Charlotte argwöhnisch an.
„Ich bin Charlotte Ashton." Sie entfernte sich von dem Toten und zog die andere Frau mit sich. „Spencer ist ... war mein Onkel."
„Ich bin Kerry, Mr. Ashtons Sekretärin."
„Ich wollte mit ihm reden", hörte Charlotte sich sagen. „Nur eine Minute vor Ihnen bin ich durch diese Tür gekommen. Er war schon tot."
„Ich hätte es also auch sein können." Kerry machte eine Pause. „Sie sehen wirklich nicht wie eine Mörderin aus."
Charlotte wusste nicht, was sie beide daran so komisch fanden. Lachend umarmten sie sich, bis sie zitterten. „Ich glaube, wir sind etwas hysterisch", sagte sie, als sie wieder sprechen konnte.
„Lassen Sie uns endlich aus diesem Büro gehen." Kerrys Stimme bebte. „Wir rufen die Polizei von meinem Schreibtisch aus an."
Ohne noch einen Blick auf die Leiche zu werfen, verließen sie das Büro. Nachdem sie den Anruf getätigt hatten, saßen sie schweigend zusammen.
Charlotte verzichtete schweren Herzens darauf, Alexandre auf seinem Handy anzurufen - der Beamte hatte sie und Kerry gebeten, zu niemandem Kontakt aufzunehmen, bis die Polizei am Tatort eingetroffen war. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, sich zu wünschen, er wäre an ihrer Seite.
Eine halbe Stunde später wimmelte es auf dem Flur von Polizei und Kriminaltechnikern. Charlotte und Kerry waren nach ihren Namen befragt und dann gebeten worden, an Kerrys Schreibtisch zu warten.
Zehn Minuten später blieb ein beeindruckender Mann mit schwarzem Haar vor ihnen stehen. Er wurde von einer Frau mittlerer Größe begleitet. Beide waren in Zivil.
„Ich bin Detective Dan Ryland, und das ist meine Partnerin Detective Nicole Holbrook." Der Blick des Mannes schien Charlotte und Kerry zu durchbohren. „Wer von Ihnen hat die Leiche gefunden?"
„Ich", antwortete Charlotte. „Ich wollte mit ihm sprechen und er ... er lag einfach da." Sie hatte noch nie so etwas gesehen. Der brutale Anblick ließ sie noch zittern.
„Ich würde gern mit Ihnen allein sprechen." Detective Rylands Auftreten war professionell, doch sie wusste, dass er sie als mögliche Verdächtige betrachtete.
„Natürlich." Sie folgte den beiden Beamten.
„Miss Ashton, ich bin sicher, die Obduktion wird ergeben, dass Spencer Ashton irgendwann letzte Nacht gestorben ist. Das Blut ..." Detective Ryland sprach nicht weiter. Sein durchdringender Blick ruhte auf ihr.
Sie konnte sich vorstellen, dass selbst gewiefte Kriminelle diesem Blick nicht standhielten, doch er durchdrang kaum ihr traumatisiertes Gehirn. „Ich habe noch nie eine solche Menge Blut gesehen. Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so viel hat."
Detective Holbrook berührte ihre Hand. „Sie stehen unter Schock. Wir sind gleich fertig."
Detective Ryland öffnete ein Notizbuch. „Wenn ich Sie gleich von der Liste der Verdächtigen streichen könnte, würde es die Sache vereinfachen. Wo waren Sie vergangene Nacht und heute früh?"
„Ich war in einem Hotel." Sie nannte den Namen des Hotels. „Ich bin kurz vor acht heute Morgen hierhergekommen. Der Sicherheitsdienst hat versucht, Spencer anzurufen, um ihm zu sagen, dass ich auf dem Weg zu ihm bin, doch ich habe nicht abgewartet."
„Waren Sie allein im Hotel?"
Sie atmete erleichtert aus. Dank eines ganz besonderen Mannes und der Hoffnung, die dieser Mann in ihr Leben gebracht hatte, würde sie nie wieder allein sein. „Ich war mit meinem Verlobten zusammen. Er heißt Alexandre Dupree."
Sie hatte den Namen gerade ausgesprochen, da bemerkte sie eine gewisse Unruhe in der Nähe des Fahrstuhls. Und plötzlich kam Alexandre auf sie zu. Die Cops, die versuchten, ihn aufzuhalten, hatte keine Chance gegen seine Entschlossenheit.
Ohne zu zögern warf sie sich in seine Arme.
„Ist mit dir alles in Ordnung?" Er wirkte angespannt.
„Ja, mir geht es gut."
„Was ist geschehen? Ich habe die vielen Polizisten gesehen, als ich beschloss, unten im Gebäude auf dich zu warten."
Sie musste über seine Ungeduld lächeln, doch bevor sie etwas sagen konnte, unterbrach Detective Ryland. „Wo waren Sie gestern Nacht, Mr. ..."
„Dupree. Alexandre Dupree." Alexandre warf einen Blick auf die offene Tür zu Spencers Büro. „Ich war mit Charlotte zusammen. Die Hotelangestellten können das bestätigen."
Charlotte fiel etwas
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