Im Bann der Sinne
dass er ihren Brüsten nicht die Aufmerksamkeit schenken konnte, die sie verdienten. Mit einem Mal überwältigte ihn die Leidenschaft und es passierte etwas, das ihm noch nie während seiner Ehe passiert war - er verlor die Kontrolle.
Der Höhepunkt war so intensiv, dass er danach schwer atmend auf Vicki sank. Sein Herz raste wie verrückt. „Tut mir leid", sagte er, als er endlich wieder sprechen konnte.
Zu seiner Überraschung küsste sie ihn auf den Hals und meinte: „Macht es dir wirklich so viel Spaß mit mir?" Mit der freien Hand strich sie ihm eine Haarsträhne aus der schweißfeuchten Stirn.
„Mir hat es immer Spaß mit dir gemacht." Der einzige Grund, weshalb er sich noch nie seiner Lust so völlig hingegeben hatte, war, dass er die Leidenschaft für einseitig gehalten hatte. Diese Vorstellung hatte sein Vergnügen immer gedämpft.
„Ich möchte dir noch einmal so viel Lust schenken", sagte sie leise und begann spielerisch an seinem Ohrläppchen zu knabbern. „Ich will spüren, wie du mich begehrst. Du musst mir sagen, dass du es magst, wenn ich ... wenn ich so etwas tue." Sie schluckte. „Ich bin mir immer noch nicht sichcr, ob es okay ist, wenn ich mich so benehme." Sie machte eine kleine Bewegung mit der Hand.
Heftig sog er die Luft ein, als ihm bewusst wurde, dass sie ihn immer noch umfasste.
„Liebling, glaub mir, ich würde dir gern den Gefallen tun. Aber ich brauche ein bisschen Zeit, um mich zu erholen."
Sie fing an, ihn zu streicheln und überzog seine Wange mit Küssen. „Bitte, Caleb."
Während er noch überlegte, wie er ihr erklären sollte, dass sich sein Körper daran gewöhnt hatte, schon mit wenig zufrieden zu sein, erwachte sein Verlangen erneut.
„Ich möchte dir ...", begann er.
Sie streichelte ihn noch begieriger, und heiße Schauer durchströmten ihn. „Du hast mir genug Lust geschenkt", unterbrach sie ihn. „Ich schulde dir etwas. Lass mich einfach, Liebling."
Erregt wie er war, blieb ihm gar keine andere Wahl.
Als Caleb am nächsten Morgen erwachte, war Vicki schon aufgestanden, und er hörte sie in der Küche singen. Er stand ebenfalls auf und kam sich wie ein Teenager vor, weil er unwillkürlich glücklich lächelte. Zwar hatten sie sich in der letzten Nacht nicht richtig geliebt, doch darüber beschwerte er sich nicht. Das würde noch kommen.
Wenn er geduldig war.
Geduld war allerdings noch nie seine Stärke gewesen. Doch diesmal würde er in dieser Disziplin die Goldmedaille gewinnen, das schwor er sich.
Immer noch strahlend, trat er unter die Dusche. Fünfzehn Minuten später band er sich eine Krawatte um und ging in die Küche.
Vicki stand am Herd und backte Pfannkuchen. Er liebte Pfannkuchen, doch normalerweise machte Vicki nur am Wochenende welche. Caleb trat hinter sie, schlang die Arme um ihre Taille und küsste sie auf den Nacken. „Guten Morgen."
Sie errötete. „Guten Morgen", erwiderte sie seinen Gruß. Dann wandte sie sich vom Herd weg und ließ die Pfannkuchen auf einen Teller gleiten.
„Ich freue mich schon sehr darauf, heute Abend wieder geduldig zu sein."
„Caleb Callaghan!" Sie wirbelte in seinen Armen herum und hob das Kinn. „Du sollst dich nicht über mich lustig machen."
Amüsiert betrachtete Caleb sie. „Warum denn nicht?"
„Weil ich dir Pfannkuchen gemacht habe."
Er konnte nicht widerstehen und küsste sie. Vicki legte die Arme um ihn. Zwar zögernd, doch immerhin. Und ihr Mund ... ihr Mund war die reinste Verführung.
Caleb küsste sie leidenschaftlich.
Als sie sich voneinander lösten, waren Vickis Lippen geschwollen, und sie sah ihn mit großen Augen an. Nur ungern ließ Caleb sie los. Sie war seine Frau, und er liebte sie.
Wenn sie ihre Probleme in den Griff bekamen, konnten sie zusammen alles erreichen. „Wir werden es schaffen."
„Caleb, wir haben nicht nur ein Problem im Schlafzimmer. Vielleicht ist das sogar das geringste Problem. Ich habe dich immer begehrt. Ich wusste einfach bloß nicht, wie ich das zeigen sollte."
Erstaunt stellte er fest, wie ähnlich ihre Gedanken waren. „Aber wenn wir nach so langer Zeit endlich darüber reden können, können wir auch über alles andere sprechen."
„Wirklich?" Wolken verdunkelten ihr liebenswertes Gesicht. „Man kann dich nicht gerade offen nennen. Trotz der gemeinsamen Jahre kenne ich dich immer noch kaum. Ich habe das Gefühl, als wärst du lediglich bereit, die einfachen Seiten von dir mit mir zu teilen. Alles andere hältst du fest verschlossen."
Er
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