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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihn über seine Schulter. „Oh", seufzte sie leise und hob sofort den zweiten Arm. „Tut mir leid", hauchte sie dann. „Ich vergesse immer alles um mich herum, wenn du mich küsst."
    Nun, ein Mann konnte schlechtere Dinge im Bett hören. Er beugte sich vor und küsste sie erneut, aber diesmal überließ er ihr die Führung. Mit jeder Faser seines Körpers konzentrierte er sich auf Vicki.
    „So funktioniert das nicht", sagte sie mit einem Mal und löste sich von ihm. „Wir sind beide viel zu verkrampft."
    Er wollte widersprechen, aber eigentlich wusste er, dass sie recht hatte. Er atmete tief ein und rollte sich auf den Rücken. Beide starrten die Decke an. Was jetzt?

    „Vielleicht sollten wir reden, bevor wir ... Wir haben nie geredet, Caleb." Die Worte kamen zögernd, aber ihr Ton klang überzeugend. Vielleicht war Vicki bereit, sich mit allem auseinanderzusetzen, was er von ihr brauchte. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.
    Die Frage war nur, was dabei herauskam. Caleb wusste, es war nicht einfach, mit ihm zu leben, ihn zu lieben. Er war zu fordernd, zu fürsorglich und gelegentlich auch absolut dominant.
    Die Frau, die er vor fünf Jahren geheiratet hatte, hatte sein Herz mit ihrer scheuen Art gewonnen, aber sie hatte nicht das Rückgrat gehabt, sich gegen ihn aufzulehnen.
    Statt zu kämpfen, hatte sie sich zurückgezogen. Jetzt kam langsam eine Vicki zum Vorschein, die sich so lange versteckt hatte. Sie würden erfahren, was das für ihre Ehe bedeutete.
    „Warum hast du mich nie im Bett berührt?", fragte er. „Ich kann verstehen, wie sehr Ada dich verunsichert hat, aber ich habe dich nie
    davon abgehalten, mich anzufassen. Ich habe dich sogar darum gebeten.
    Ihr Atem beschleunigte sich, doch sie zog sich nicht zurück. „Ich hatte Angst, etwas Falsches zu machen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schrecklich es für mich wäre, wenn ich dich anwidern würde. Du warst so wichtig für mich, und alles was ich wusste, war das, was Großmutter mir gesagt hat und was ich von Claire und Vater gesehen hatte. Claire und Vater haben getrennte Schlafzimmer und führen getrennte Leben."
    Caleb merkte, wie nervös sie war, und am liebsten hätte er sie beruhigt. Doch erst musste er ihr zuhören.
    „Ich war zu schüchtern, um mit Freundinnen über so intime Dinge zu reden.
    Natürlich habe ich ferngesehen und Zeitschriften gelesen, aber Großmutter hat mir eingetrichtert, ich sei mit Makeln behaftet und deshalb müsste ich mich immer absolut korrekt benehmen. Jeder Fehler meinerseits könnte zum totalen Kontrollverlust führen. Dann würde ich zurückgewiesen werden und enden wie meine Mutter - als Geliebte eines verheirateten Mannes. Diese Drohung saß, denn ich wollte einen Ehemann und eine Familie."
    Caleb sah das Bild eines einsamen Mädchens vor sich, das als Teenager niemanden hatte außer einer verbitterten alten Frau. Gern hätte er Vickis Qualen weggeküsst.
    Aber sie war noch nicht fertig.
    Sie streichelte ihn an der Schulter. „Deshalb habe ich versucht zu tun, was Ada sagte. Aber sie hat mir nicht gesagt, wie weit ich mit meinem Mann gehen darf und was ich nicht tun sollte. Ich kannte die Regeln nicht und wusste nicht weiter. Nach einer Weile hast du aufgehört, mir zu helfen."
    Das stimmte. Von sich überzeugt hatte er erwartet, sie würde seiner Führung folgen, obwohl er nie gefragt hatte, was sie sich vielleicht wünschte oder was sie brauchte.
    Dieser Fehler konnte allerdings wiedergutgemacht werden. „Sag mir, was es dir erleichtern würde."
    Sie hörte auf ihn zu streicheln. Caleb legte sich schließlich über sie. „Hör jetzt nicht auf, mit mir zu reden", forderte er sie auf, obwohl er nicht wusste, ob er eine neue Enttäuschung ertragen konnte. Sein männlicher Stolz war bereits ziemlich angeschlagen.
    „Das ist schwer zu sagen", erwiderte sie leise. „Das, was ich am meisten von dir brauche, ist Geduld."
    „Langsam, Liebling? Ist es das, was du willst?"
    Sie schob die Hände zwischen ihre Oberkörper. „Ja."
    Caleb zeichnete mit der Fingerspitze Muster auf ihren Hals. Er begehrte Vicki und wollte sie ganz intensiv spüren. „Willst du mich wirklich, Vicki?"
    Er brauchte eine Antwort auf diese Frage, selbst wenn sie ihn zerstörte. Vorsichtig bewegte er sich so, dass Vicki spüren konnte, welche körperliche Wirkung sie auf ihn hatte.
    Sie zuckte zusammen. „Caleb." Ihre Haut fühlte sich heiß an. Sie legte beide Hände auf seine Schultern. Eine Sekunde lang glaubte er,

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