Im Bann der Sinne
froh, denn sobald ich dich gesehen habe, war die Sache sowieso entschieden."
„Gut." Ihr Lachen war wie ein Geschenk. Nachdem sie ihn noch einmal fest umarmt hatte, löste sie sich von ihm. „Komm jetzt, lass uns essen. Ich bin am Verhungern.
Unser Baby ist ein hungriges kleines Ding."
„Wie fühlt es sich denn an?", fragte er neugierig.
„Das Baby? Ich glaube, ich kann spüren, wie sie sich bewegt, aber das bilde ich mir wahrscheinlich ein. Nach den Büchern ist es noch viel zu früh dafür."
„Sie?" So rasch war ihr Baby zu einer wirklichen kleinen Person geworden mit Hoffnungen und Träumen und einem Herzen, dem man mit einem unbedachten Wort Schmerzen zufügen konnte.
Schüchtern lächelte sie ihn an. „Ich habe angefangen, an ein Mädchen zu denken.
Was hättest du lieber, ein Mädchen oder einen Jun-gen?"
„Das ist mir gleich", erwiderte er ehrlich. „Ich wünsche mir nur, dass das Baby gesund ist."
„Ich auch." Ihre Miene wurde ernst. „Ein bisschen Angst macht mir die Vorstellung schon, dass ich bald vollkommen für ein Kind verantwortlich bin."
„Wir." Sanft drückte er sie auf den Stuhl nieder. „Aber es stimmt schon, keiner von uns hatte ein gutes Vorbild. Sind diese Babybücher eigentlich auch für Väter gedacht?"
Sie lächelte strahlend. „Ja, ich kann dir ein gutes geben."
Er setzte sich ihr gegenüber und nickte. „Gut." Das ist genug Gerede über Babys für heute Abend, entschied Caleb. „Hattest du irgendwelche interessanten Anrufe?" Mit dieser Frage wollte er nur ein zwangloses Gespräch beginnen, doch Vickis Miene wurde erneut ernst.
„Mutter hat angerufen und ihren Besuch bestätigt."
Er musterte sie. „Was hat sie sonst noch gesagt?"
Vicki hob kurz die Schultern. „Nicht viel - du kennst sie doch. Willst du noch mehr Salat?"
Er ließ zu, dass sie das Thema wechselte, weil er wusste, dass sie nicht gern über ihre Mutter sprach. Danica meldete sich jedes Jahr ein- bis zweimal und hinterließ unweigerlich ein Durcheinander. Nach ihrem letzten Besuch hatte Vicki sich in ihrem Arbeitszimmer eingeschlossen und geweint, als wäre ihr das Herz gebrochen worden. Obwohl er versucht hatte, mit ihr darüber zu reden, hatte sie später so getan, als wäre nichts passiert. Ihre abwehrende Haltung frustrierte ihn, aber bisher war es ihm nicht gelungen, ihr in dieser Beziehung näherzukommen.
Doch auch wenn Caleb das Gefühl hatte, hinter Vickis Verhalten steckte ein traumatisches Erlebnis, hatten sie im Augenblick andere Probleme zu bewältigen, und so stellte er keine weiteren Fragen.
Als sie sich an diesem Abend fertig zum Schlafen machten, waren sie beide aufgeregt. Vicki kam sich fast wieder wie eine Jungfrau vor, nervös und völlig ahnungslos, wie sie sich verhalten sollte. Sie wartete, bis Caleb ins Badezimmer ging, um sich die Zähne zu putzen, bevor sie ihren Pyjama anzog.
Dann schlüpfte sie unter die Decke und machte alle Lichter aus, bis auf die Lampe auf Calebs Nachttisch. Sekunden später wurde die Tür des Bades geöffnet, und Caleb kam ins Schlafzimmer.
Er schaltete das Licht aus, legte sich ebenfalls ins Bett und zog Vicki zärtlich an sich.
Ein heißer Schauer überlief sie. Caleb trug nur Boxershorts, und die Haare auf seinem nackten Arm kitzelten sie am Bauch, weil das Oberteil ihres Pyjamas hochgerutscht war.
„Caleb?"
„Ja?"
„Ich habe Angst."
Vickis Geständnis machte ihn nervöser, als er sowieso schon war. Ein Teil von ihm konnte immer noch nicht glauben, dass Vicki ihn als Mann begehrte, wo er doch jahrelang auf ein solches Zeichen gewartet hatte.
„Du musst keine Angst haben. Lass dich einfach von deinem Körper leiten." Worüber er nicht nachdenken wollte, war die Aussicht, dass ihr Körper ihn weiterhin ablehnen würde.
Vicki drehte sich in seinen Armen um und sah ihn an. In der Dunkelheit konnte er ihr Gesicht kaum erkennen. „Ich will dich so sehr, Caleb. Bitte gib mich nicht auf."
„Ich glaube nicht, dass ich das jemals könnte." Er strich ihr durchs Haar, beugte sich über sie und küsste sie auf den Mund.
Feuer und Leidenschaft, Erregung und Lust - ihr Kuss drückte alles aus, was er sich wünschte. Aber Caleb kam nicht mit der Tatsache zurecht, dass Vicki die Arme reglos neben ihrem Körper liegen ließ.
Er löste sich von ihr. Im ersten Moment wollte er wegrücken, um nicht erneut enttäuscht zu werden. Doch dann fiel ihm ein, dass sie ihn in der vorangegangenen Nacht um Hilfe gebeten hatte.
Er hob ihren Arm und legte
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