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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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„Du lebst deinen Traum. Das ist alles, was ich will - einen eigenen Traum, den ich lebe."
    Ihre Worte versetzten ihm einen Stich. Er hatte sich darauf konzentriert, was ihre Handlungen auf ihn für Auswirkungen hatten. Dabei hätte er besser zugehört, was sie versuchte, ihm zu sagen, fast vom ersten Moment an, seit sie wieder zusammen waren. Seine Vicki hatte niemals die Chance gehabt, herauszufinden, was ihre Träume waren, ob sie nun Ehefrau und Mutter sein wollte oder noch etwas völlig anderes dazu. Welches Recht hatte er, ihr zu verweigern, herauszufinden, was sie wirklich wollte?
    „Dann suche deinen Traum." Vicki konnte unmöglich eine Ahnung haben, was diese Worte ihn kosteten. Durch seine Vergangenheit war Caleb schrecklich besitzergreifend geworden, so unvernünftig das auch war. Vicki gehörte zu ihm. Sie war die einzige Person, die jemals zu ihm gehört hatte. Außer, dass das eigentlich niemals wirklich der Fall gewesen war. Die Frau aus der Vergangenheit war ein Schatten des Menschen, den er langsam kennenzulernen begann.
    So schwer das für ihn war, die neue Frau, die er gerade verstehen lernte, würde entscheiden müssen, ob sie zu ihm gehören wollte oder nicht. Er durfte sie nicht bedrängen.
    Am nächsten Tag war Vicki allein zu Hause, als sie einen Anruf von ihrer Großmutter bekam. Ada erkundigte sich, warum Caleb und Victoria sie nicht besucht hatten, seit sie wieder zusammen wohnten.
    „Wir waren sehr beschäftigt", erklärte Vicki, wobei sie ein flaues Gefühl im Magen spürte.
    „Ich weiß, Caleb ist ein viel beschäftigter Mann, aber du hättest dir Zeit nehmen können." Ada wusste genau, was sie sagen musste, um sie zu treffen.
    „Ich habe einen neuen Job angefangen."
    Ada lachte. „Was? Wahrscheinlich etwas für wohltätige Zwecke. Wirklich, Victoria, das mache ich schon mein ganzes Leben lang."
    Vicki wollte Ada nicht von ihren Hoffnungen erzählen. Ihre Großmutter hätte ihr nur die Freude verdorben. „Ich weiß."
    „Dann kommt ihr heute Abend um sieben zum Essen. Ich werde dem Koch sagen, er soll etwas Italienisches zubereiten. Caleb mag italienisches Essen." Ohne ein weiteres Wort legte sie auf.
    Vicki stöhnte und stützte den Kopf in die Hände. Warum ließ sie sich von ihrer Großmutter herumkommandieren? Sie war doch nicht irgendein Schwächling. Das hatte sie in den vergangenen Tagen immer und immer wieder bewiesen. Doch die Jahre, die sie unter Adas Fuchtel verbracht hatte, waren eben nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Als ihre Großmutter angefangen hatte, sie einzuschüchtern, hatte Vicki sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen, von dem sie gedacht hatte, sie würde es nie wieder brauchen.
    Sie griff nach dem Hörer und rief Caleb an, um ihm zu erzählen, was passiert war.
    „Tut mir leid, ich konnte einfach nicht Nein sagen." Sie verzog das Gesicht über ihren jämmerlichen Ton. „Ich habe wieder die Einsiedlerkrebs-Methode angewandt." Auch wenn sie ihre Reaktion erkannte und einordnen konnte, war es schwer, mit alten Verhaltensmustern zu brechen.
    Zu ihrem Erstaunen lachte Caleb. „Solange dir das nicht bei mir passiert, darfst du einen gelegentlichen Rückfall haben."
    „Ich komme mir vor wie ein leicht zu besiegender Gegner."
    „Nimm's nicht so schwer, Liebling. Wir haben beide unsere Schwachpunkte. Wer sagt denn, dass du allein damit zurechtkommen musst? Du hältst Lara in Schach, ich kümmere mich um Queen Ada."
    Vicki fühlte sich gleich besser, weil er damit ausdrückte, dass er ihre Hilfe akzeptierte. „Willst du hingehen?"
    „Wir sollten das hinter uns bringen. Sonst hört sie nicht auf, dich zu bedrängen." Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr. „Ich sag dir was, ich werde die alte Fledermaus dermaßen bezaubern, dass sie eine Menge Geld für ,Heart' spendet."
    Vicki musste lachen. „Ich kann nicht glauben, was du eben gesagt hast."
    „Wieso, ich bin doch bloß nett? Jedenfalls zu dir." Jetzt lachte er auch, und Vicki spürte Sehnsucht nach ihrem Mann in sich erwachen. „Ich werde keine Zeit zum Umziehen haben, deshalb wird sie mich nehmen müssen, wie ich bin."
    Vicki befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge, dann wagte sie einen Vorstoß. „So wie du bist, finde ich dich sehr verführerisch."
    Eine kurze Stille trat ein. „Du darfst nicht solche Sachen zu mir sagen, wenn ich mitten in einem Entwurf für eine Aktennotiz stecke. Ich glaube, ich habe gerade den Namen des Mandanten falsch geschrieben." Seine Stimme klang rau und

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