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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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meinem Freund und mir nichts anderes übrig, als den Beweis anzutreten. Der arme Kerl gab auf halber Strecke auf, weil ihm übel geworden war. Ich wollte unbedingt gewinnen und ruderte trotz Regen und Sturm weiter - mitten hinein in eine Schlechtwetterfront, die schnell immer schlimmer wurde und der ich schließlich nicht mehr entkommen konnte. Eine Welle spülte mich über Bord, dabei schlug ich mit dem Kopf gegen das Boot und wäre fast ertrunken. Ich wurde gerettet ..." Er stockte. „Ach, das ist zu verrückt, du wirst es nicht glauben."
    „Was hat dich gerettet?"
    „Vermutlich wurde ich von einer Welle auf den großen Felsen gespült. Aber damals bildete ich mir einen Moment lang ein, dass ein Paar wundervolle Pferde mich über das Meer getragen hätten. "
    „Pferde? Du meinst ... du hast Seekelpies gesehen?"
    Er zuckte mit den Schultern. „Eine Sinnestäuschung, denke ich. Doch als ich auf dem Felsen landete und dich sah ... nun ... sicherlich machte sich der Schlag auf den Kopf bemerkbar, und meine Fantasie ging mit mir durch."
    „Du warst auf Sgeir Caran gestrandet?" flüsterte sie mit angehaltenem Atem.
    Er nickte. „Du siehst, es gab keinen Plan, Spaß mit unschuldigen jungen Mädchen zu treiben, die wartend auf einem Felsen saßen."
    „Es tut mir Leid, dass ich das gedacht habe. Aber ... ich sah die Männer, die dich am nächsten Morgen abgeholt haben."
    „Und daraus hast du geschlossen, dass alles ein abgekartetes Spiel sein musste."
    „Wer waren sie?"
    „Alan Clarke und ein anderer Mann. Alan kenne ich seit langem. Gegen ihn bin ich um die Wette gerudert. Als der Sturm aufkam und ich nicht zurückkehrte; haben sie mich aufgegeben. Aber Alan wollte es nicht glauben. Sobald die See ruhiger wurde, ist er mit einem Freund losgerudert, um nach mir zu suchen. Im Morgengrauen sahen sie mich dann auf dem Felsen stehen. Du kennst Alan, er ist bärenstark und kann sich kräftig in die Ruder legen. Wenn es ihm in jener Nacht nicht schlecht geworden wäre, hätte ich keine Chance gehabt, das Rennen zu gewinnen. Dann wäre ich allerdings auch niemals auf Sgeir Caran gestrandet, bei dir.”
    „Also müssen wir uns bei Mr. Clarke bedanken."
    Dougal lächelte. „So ist es."
    „Wissen deine Männer ... hast du ihnen erzählt ...?"
    „Von uns?" Er schüttelte lachend den Kopf. „Niemals habe ich jemandem davon erzählt. Wie ein kostbares Geheimnis habe ich unser Beisammensein gehütet. Außerdem dachte ich ..."
    „Was hast du gedacht?"
    „Du wirst mich für verrückt halten, aber ich dachte damals, du wärest ... eine Wasserfee. Ich war wie benommen vom vielen Whiskey und dem Schlag auf den Kopf. Ich hielt dich für ein Zauberwesen ... und später glaubte ich, ich hätte mir alles nur eingebildet."
    Sie starrte ihn ungläubig an. „Du hast mich für eine Wasserfee gehalten?"
    „Hm. Für eine Wasserfee aus dem Meer, die menschliche Gestalt angenommen hat." Er zuckte wieder mit den Schultern. „Ich hatte keine andere Erklärung. Du warst so schön, so zärtlich. Es war ein solches Wunder, dich da draußen inmitten des schrecklichen Sturms zu finden, und ... was ist?"
    Margaret lachte laut vor Erleichterung. Es kam ihr vor wie eine Ironie des Schicksals. „Du hast mich für eine Wasserfee gehalten, und ich dachte, du wärest der große Kelpie, der Each-Uisge von Sgeir Caran."
    Dougal begriff nicht sofort. „Wer? Dieser legendäre Kelpie?" Sie nickte. „Meine Großmütter sind der festen Überzeugung, dass ich dir gehören sollte ... für immer."
    Dougal sah sie erschrocken an. „Sie halten mich für den Kelpie von Sgeir Caran?"
    „Hm. Thora zweifelt noch, aber Elga ist sich ganz sicher. Ihrer Meinung nach hast du es mehr als einmal bewiesen."
    „Und wie?"
    „Norrie hat ihr erzählt, wie du an dem Tag, als wir draußen bei dir auf dem Felsen waren, nach dem Tauchgang aus dem Meer gestiegen bist. Und dann wolltest du ihr, als du uns am Strand getroffen hast, die Kinder abnehmen. Lach nicht! ” schalt sie ihn liebevoll. „Und schließlich hast du auch noch den Hai vertrieben und Iain gerettet."
    „Sie haben ein völlig falsches Bild von mir", meinte er lachend.
    „Und meine Großmütter glauben ..." Margaret stockte. „Sie halten dich bereits für meinen Ehemann", platzte sie dann heraus.
    Dougal lehnte sich zurück. „Interessant. Erzähl weiter, ich höre."
    „In jener Nacht schickten mich Mutter Elga und Großmutter Thora auf den Felsen", erklärte Margaret. „Es ist eine alte Tradition,

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