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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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dass junge, unverheiratete Mädchen dort draußen eine Nacht verbringen und auf den großen Kelpie warten. Alle hundert Jahre einmal kommt er und holt sich ... seine Braut. Sie sagten mir, ich sollte ihm willig sein, und gaben mir, um mir die Angst und die Hemmungen zu nehmen, ein Whiskeygebräu zu trinken. "
    „Nun ja, Hemmungen hattest du bestimmt nicht."
    Sie stupste ihn liebevoll. „Wenn der große Kelpie von Sgeir Caran die Braut annimmt, dann wird er unserer Legende nach sie und die Leute von Caransay mit Glück und Reichtum belohnen. Genau das brauchten wir zu jener Zeit, denn der damalige Besitzer der Insel wollte allen Pächtern kündigen und englische Schafzüchter mit ihren Herden hier ansiedeln. Deshalb bin ich zum Felsen gegangen, um Fürbitte zu tun bei dem Kelpie ... und traf dich."
    „Welch ein Glück, dass man mich für einen Kelpie hält! " neckte er sie. „Haben deine Großmütter dir denn nie gesagt, dass der Kelpie beinahe ertrunken wäre?"
    Sie kuschelte sich wieder eng an ihn. „Von dem Kräutertrank, den sie mir verabreicht hatten, war ich genauso benommen wie du. Auch ich habe geglaubt, du wärest ein Zauberwesen. Außer dem warst du nackt", sagte sie und zog dabei an seinem Hemd. „Du hast nicht ausgesehen wie jemand, der gerade Schiffbruch erlitten hatte."
    „Ich habe meine Kleider abgestreift, um nicht zu ertrinken. Ich wollte lieber nackt an irgendeinem Strand angespült und so gefunden werden, als mich anständig gekleidet den Fischen zum Fraß zu überlassen."
    „Und ich war glücklich, dass ich mich einem stattlichen nackten Mann hingeben konnte und nicht einem schleimigen Seeungeheuer, das mir Albträume verursacht hätte." Margaret lächelte, als er laut lachte.
    „Du hast wirklich Glück gehabt", sagte er und küsste sie. „Hat der Kelpie euch denn auch Glück gebracht? Oder musste er erst zurückkommen, damit du es herausfinden kannst?"
    Sie lächelte über seinen Scherz, doch innerlich zitterte sie. Liebend gerne hätte sie ihm die volle Wahrheit gesagt. Sie zögerte. Es war so eine zauberhafte Nacht. Jetzt und hier wollte sie nicht mehr erzählen, nicht von Iain und sich selbst, und schon gar nicht von Frederick. „Wie du siehst, sind wir nicht vertrieben worden."
    „Lady Strathlin hat die Insel gekauft. Das kann man Glück nennen. So hattet ihr schließlich doch den Segen des Kelpie."
    Margaret nickte. Was konnte sie darauf schon antworten?
    Nachdenklich zeichnete Dougal mit dem Finger Kreise auf ihrer Schulter. „Du bist so gut, Mädchen, so ehrlich und rein. Es tut mir unendlich Leid, dass du all die Jahre glauben musstet, ich sei ein schreckliches Ungeheuer." Er küsste sie auf die Stirn. „Du bist so aufrichtig und stark. Glaub mir, die Nacht war für uns beide einzigartig. Wir haben nichts Unrechtes getan. Wir haben uns nur gegenseitig geholfen. Ich nehme die volle Verantwortung auf mich. Egal, was damals mit uns geschehen ist, du warst unschuldig und bist es für mich auch heute noch."
    Margaret wich seinem Blick aus und legte ihren Kopf auf seine Brust.
    „Schau mich an, Meg MacNeill", sagte er, drückte ihr Kinn nach oben und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Meg, ich möchte dich heiraten."
    Sie holte tief Luft, unterdrückte ein Schluchzen und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. „Du ... du musst dich mir gegenüber nicht verpflichtet fühlen."
    „Doch, ich fühle mich dir verpflichtet. Aber deshalb bitte ich dich nicht, meine Frau zu werden. Ich möchte für dich und deine Familie sorgen. Es ist mein Wille, dich zu heiraten - wenn du zustimmst."
    Abrupt setzte sie sich auf. „Ich kann nicht - wir können nicht."
    „Ich möchte dir helfen." Er streichelte ihr beruhigend über den Rücken. „Das Leben auf den Hebriden ist hart. Ich weiß es. Ich kann dir und deiner Familie helfen. Ich habe ... ein respektables Einkommen."
    „Nein!" Sie riss sich los und sprang auf. „Bitte, nein."
    Auch Dougal war aufgestanden. „Ich dachte ..."
    „Ich weiß deinen Antrag sehr zu schätzen, aber ich ... ich kann dich nicht heiraten."
    Dougal strich sich mit der Hand übers Gesicht, so als wolle er sich zur Besonnenheit rufen, dann schaute er sie wieder an. „Meg, ich weiß, dass ich dir Leid zugefügt habe. Erlaube mir doch, dass ich es wieder gutmache."
    „Habe kein Mitleid mit mir. Bitte! Ich könnte es nicht ertragen." Sie wandte sich ab und wollte gehen.
    Er hielt sie am Arm fest. „Nicht aus Pflichtgefühl habe ich dich gebeten, mich zu heiraten,

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