Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
Vom Netzwerk:
Charles Worth erhalten habe. Er schickt eine Schneiderin aus seinem Pariser Geschäft, die Ihre Abendrobe hier fertig stellen soll. Sie wird nächste Woche eintreffen. Ich habe bereits angeordnet, dass der Kutscher sie am Bahnhof in Edinburgh abholen soll."
    „Gut. Er soll sie zum Haus am Charlotte Square bringen. Bitten Sie Mrs. Larrimore, Räumlichkeiten für die Schneiderin herzurichten, wo sie wohnen und in Ruhe arbeiten kann."
    Angela Shaw nickte. „Ach, ich bin gespannt auf das Kleid. Mr. Worth schreibt, mit dieser Kreation habe er sich selbst übertroffen."
    „Die Abendrobe wird sicherlich wundervoll werden, Angela. Aber seien Sie nicht so bescheiden, Mr. Worth hat Ihre Farb-und Stoffvorschläge durchaus zu schätzen gewusst", sagte Margaret lächelnd, obwohl ihr dazu eigentlich gar nicht zu Mute war. Die Begeisterung über das schöne Kleid und die Vorfreude auf den Abend waren überschattet von den Gedanken an Dougal. Sie legte die Hand auf die eng geschnürte Taille unter ihrem blau karierten Tageskleid, denn jedes Mal, wenn die Soiree erwähnt wurde, fühlte sie einen dumpfen Schmerz in der Magengegend.
    „Haben wir eigentlich Antwort auf all unsere Einladungen bekommen, Angela? Mr. Dougal Stewart, hat der zugesagt?" fragte Margaret so unverfänglich wie möglich.
    „Der Ingenieur? Ich denke schon, Madam. Mr. Hamilton führt zwar die Gästeliste, aber wenn es Sie interessiert, kann ich das sofort nachprüfen. Einen Moment.” Sie ging zu dem kleinen Sekretär an der Wand, holte aus einem Fach einen Packen Briefumschläge, blätterte schnell durch den Stapel und kam mit einem Brief zurück. „Hier ist er. Wollen Sie ihn lesen?"
    Margarets Herz klopfte wie wild. „Ja ... ich denke schon." Ihre Hand zitterte leicht, als sie den cremefarbenen Umschlag entgegennahm und die Antwortkarte herauszog. Sehr geehrte Lady Strathlin, gerne nehme ich Ihre Einladung an, stand da zusammen mit seiner Unterschrift. Die resolute männliche Schrift erinnerte sie so deutlich an ihn, dass es ihr fast den Atem nahm. Der Brief war bereits in Caransay abgesandt worden, wie ihr der Stempel auf dem Umschlag verriet.
    Plötzlich bekam sie panische Angst. Gott, was habe ich nur getan? fragte sie sich. Wenn er herausfindet, dass Meg MacNeill und Lady Strathlin ein und dieselbe Person sind, wird er es bestimmt bereuen, zugesagt zu haben, überlegte sie und legte bedrückt die Antwortkarte zur Seite.
    Es klopfte an der Tür. „Mr. Hamilton, Mylady", kündete das junge Dienstmädchen Hester den Sekretär an. Margaret nickte freundlich, als Guy Hamilton eintrat. Sie hatten sich schon vor ein paar Stunden getroffen und über die Vorbereitungen für die Soiree gesprochen. Zurzeit drehte sich in ihrem Haushalt wirklich alles um diese Abendeinladung, die unabwendbar näher rückte. Margaret wünschte, sie hätte sich niemals darauf eingelassen.
    „Die Post, Madam", meinte Hamilton fröhlich und fügte etwas leiser hinzu: „Guten Morgen, Mrs. Shaw."
    Margaret hatte schon öfter bemerkt, dass Guy Hamilton in Gegenwart der jungen Witwe leicht errötete, aber sie hatte nicht erwartet, auch auf Angela Shaws sonst so blassen Wangen einen Hauch von Rosa zu sehen. Interessiert beobachtete Margaret die beiden. Sie waren normalerweise sehr zurückhaltend und zeigten ihre Gefühle nicht. Doch nun war es offensichtlich, dass sie sich zueinander hingezogen fühlten.
    „Guten Morgen", erwiderte Angela leise und lächelte. „Lady Strathlin hat sich nach der endgültigen Gästeliste für die Abendgesellschaft erkundigt."
    Guy Hamilton wandte sich schnell wieder Margaret zu. „Ich habe sie mitgebracht", sagte er, während er die Post auf den Tisch legte. Dann langte er in seine Jackentasche, holte ein Papier heraus, entfaltete und strich es glatt. „Fast alle haben zugesagt. Sogar Mr. Stewart wird erscheinen."
    „Ja. Angela hat mir seine Zusage schon gezeigt."
    „Soll ich die Jedburgh-Schilde und Jedburgh-Äxte schon von der Wand holen und polieren lassen?" fragte Guy grinsend.
    „Das ist wirklich nicht zum Lachen", erwiderte Margaret streng.
    „Da haben Sie Recht", stimmte Guy ihr zu. „Baroness, was ich die ganze Zeit schon fragen wollte. Haben Sie den Ingenieur eigentlich während Ihres Aufenthalts auf Caransay getroffen? Da Sie ihn nie erwähnt haben, nehme ich an, dass Sie ihm aus dem Weg gehen konnten."
    „Ich ... bin Mr. Stewart begegnet", sagte sie kurz angebunden. „Und? Lebt der arme Kerl noch?"
    „Natürlich."
    „Aha. Haben Sie

Weitere Kostenlose Bücher