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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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absolut identisch aussahen und sich ebenso bewegten?
    Sie rief sich alles in Erinnerung, was sie über ihn wusste und jeden Moment, den sie mit ihm erleben durfte. Nicht nur, um es in ihrem Geist zu bewahren, sollte sie Ragnar töten. Sie würde es sich niemals verzeihen.
    Doch sie musste handeln. Der Selkie stellte sich schützend vor Niamh, doch merkte sie ihm seine durch den Blutverlust und den erbitterten Kampf hervorgerufene Schwäche bereits deutlich an. Er biss nach den Schlangen, doch ein paar Mal hatten sie auch ihn getroffen. Blut rann aus zwei Wunden an seiner Brust. Auch der Feenkrieger, der ihnen zur Hilfe geeilt war, kam gegen die Übermacht der Schlangen kaum an, die sich fast ebenso schnell vermehrten, wie er ihnen die Köpfe abschlug.
    »Fühle in dich hinein. Mit dem Herzen wirst du es wissen!« Niamhs Stimme klang verzerrt vor Anstrengung. Blut rann ihr aus einer Platzwunde an der Stirn übers Gesicht.
    Dahut musste handeln. Sie trat so nahe an die beiden Ragnars heran, wie sie konnte, ohne von ihren wirbelnden Schwertklingen getroffen zu werden. Dabei merkte sie, dass der Feenkrieger ihr die Schlangen vom Hals hielt, die es auch auf sie abgesehen hatten.
    »Tu es!«, sagte er. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Schweiß lief über seine Stirn.
    Noch einmal starrte sie die beiden Krieger an, die beide aussahen wie der Mann, den sie liebte, doch einer davon war ihre Todfeindin und würde nicht zögern, sie alle zu vernichten. Sie ließ die Stille in ihren Geist. Es gab einen Unterschied zwischen den Kämpfern. Die Antwort war so einfach. Warum nur war sie erst jetzt darauf gekommen? Ihre Angst und die aufreibenden vergangenen Stunden hatten ihr Urteilsvermögen getrübt. Dahut kannte ihr Ziel und folgte den Bewegungsabläufen der Königin. Dass sie exakt wie Ragnar aussah, irritierte und verstörte sie.
    Dann warf sie den Dolch. Der lichtblaue Stein glomm auf, als er durch die Luft schoss. Er traf einen der Ragnars mitten ins Herz. Dahut hielt den Atem an. Tränen rannen über ihr Gesicht. Selbst wenn dies die Königin war, schmerzte es sie, einen Leib zu töten, der aussah wie Ragnar. Der vielleicht gar Ragnar selbst war! Noch immer traute sie ihrem Urteilsvermögen nicht völlig. Mit zitternder Hand strich sie sich eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Die getroffene Gestalt schwankte. Sie ähnelte Ragnar so sehr, dass es Dahut wehtat. Die Gestalt versuchte, sich den Dolch aus der Brust zu ziehen, doch sie rutschte mit der Hand ab vom blutbesudelten Griff. Ein langgezogenes Stöhnen entwich ihrem Mund. Das Gesicht, das dem Ragnars auf so erschreckende Weise glich oder gar seines war, verzerrte sich vor Schmerz.
    Der Doppelgänger stand regungslos daneben und starrte den Getroffenen an.
    Dahut schluchzte auf. Hatte sie gar den Falschen getroffen? Sie würde es sich niemals verzeihen und niemals darüber hinwegkommen, die Liebe ihres Lebens getötet zu haben, unter welchen Umständen auch immer.
    Sie sank kraftlos auf die Knie, ebenso wie die blutende Gestalt einige Meter von ihr entfernt. Deren Blick heftete sich auf den ihren. Wissend. Hasserfüllt. Er hasste sie, für das, was sie getan hatte. Verzweiflung schnürte ihr Brust und Kehle zusammen. Sie bekam kaum noch Atem.
    »Ragnar!« Ihre Stimme war nur noch ein Röcheln. Sie wischte die Tränen hinfort. »Ragnar, ich liebe dich!« Sollte er im Tode die Worte vernehmen, die sie sich zu seinen Lebzeiten nicht getraut hatte zu sagen.
    Als Dahut wieder deutlicher sah, bemerkte sie, wie sich das Blut des Getroffenen dunkler färbte. Er versuchte sich zu erheben, doch durch die abrupte Bewegung schoss noch mehr Blut aus seiner Brust hervor. Seine Gestalt verschwamm, veränderte sich in der Form und schrumpfte zusammen.
    Er schrie und mit ihm schrien all die Schlangen. Es war ein Schrei, der aus vielen Stimmen und doch nur einer bestand. Er klang nur entfernt menschlich, war verzerrt und drang ihr durch Mark und Bein.
    Sein Leib schrumpfte noch weiter zusammen und veränderte sich, wurde weiblicher. Das Haar wurde schwarz, seine Augen blau. Die Frau war wunderschön. Sie sackte vornüber und starb.
     
    Dahut erhob sich mühsam und wankte zu Ragnar, der die Überreste der Elfenkönigin ansah. Sie verspürte Schwäche in ihren Beinen. Erleichterung, Liebe und unendliche Erschöpfung vermischten
    »Hast du mich gebeten, den Deichschlüssel zu besorgen?«, fragte sie.
    Ragnar schüttelte den Kopf. »Das war ich nicht.«
    »Warum hast du mit mir

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