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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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Taten abzulenken. All dies ging ihm durch den Kopf, als er in ruhigem Ton erwiderte. „Ich habe Sie mit keinem Wort verdächtigt, sondern nur Vermutungen geäußert. Wir sind genauso bestrebt, wie Sie, die beiden Damen zu finden. Es gibt keinerlei Anlass Sie in Untersuchungshaft zu stecken. Das Gespräch zwischen uns war ein reiner Informationsaustausch und so möchte ich es gerne auch stehen lassen. Buenas Noches!“ Dabei erhob er sich und bedeutete José, dass ihre Unterhaltung zu Ende war.
    José
    Auf dem Heimweg zu Fuß ließ José sich im lauen Abendwind den Verlauf des Tages und des seltsamen Verhöres noch einmal durch den Kopf gehen. Er wusste, man konnte seiner Vergangenheit nicht entfliehen, doch es tat weh, dass er vielleicht genau aus diesem Grund Jessica endgültig verlieren würde. Wenn die Polizei nicht endlich anfing, etwas zu tun, waren die zwei Frauen womöglich bald tot. Und alles nur, weil er einmal ein saufender Taugenichts war, der ab und an lose sexuelle Verhältnisse mit Frauen hatte. Er verabscheute sich selbst dafür.
    Sein kleines Haus war hell erleuchtet und Hernandez Lieferwagen stand noch da. Es half nichts, er würde Rede und Antwort stehen müssen. Sich innerlich wappnend betrat José den Hausflur. Aus dem Wohnzimmer hörte er schon die tönende Stimme von Walther. „Ja ich weiß, ich soll mir nicht immer Sorgen machen. Er hat nichts mit der Sache zu tun, dass wissen wir alle. Aber Jessica hat die letzten vier Jahre auch nicht viel erzählt.“ Hernandez schnappte. „Walther, wie können Sie auch nur denken, dass José zu einer Entführung oder Schlimmerem fähig wäre.“
    „Tut er ja gar nicht“, verteidigte nun Elisabeth ihren Mann. „Aber wir haben die letzten Jahre wirklich immer wieder gehofft Jessica würde sich uns annähern.“„Das könnt ihr doch nicht allen Ernstes meinem Freund vorwerfen. Er hat alles versucht, um Jessica zu Bewegen mehr Kontakt mit Ihnen zu haben.“ Ein Seufzen. Die Spannung war greifbar, als er den Raum betrat und José wusste, die Neuigkeiten, die er mitbrachte, machten die Situation nicht besser.

Kapitel 31
    Hillary
    Es roch nach Moder und abgestandener Luft. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand, aber dem Geruch und der Kälte nach, konnte es sich nur um eine Art Keller handeln. Der Schädel brummte immer noch. Vorsichtig tastete Hillary über ihren Hinterkopf und fühlte die Schwellung einer riesigen Beule. Wer auch immer ihr das angetan hatte, verstand keinen Spaß.
    Sie zitterte in dem dunklen feuchten Raum, nicht nur wegen der Temperatur, sondern auch aus Angst. Was wollte der oder die Typen bloß von ihr? Da fiel ihr siedend heiß ein, dass sie ja mit Hernandez verabredet war, er würde bestimmt nach ihr suchen. Vielleicht hatte er auch schon versucht, sie zu erreichen. Langsam bewegte sie sich nach vorne und bemerkte, dass ihre Glieder schon ganz steif wurden. Wahrscheinlich saß sie hier schon eine ganze Weile bewusstlos. „Wo verdammt noch mal, hab ich denn dieses blöde Handy hingesteckt?“, murmelte sie vor sich hin und tastete ihre Jeans und die Taschen der Sweatjacke ab.
    Doch die Suche blieb ergebnislos und da blitzte die Erkenntnis auch schon auf. „Verdammt, ich Idiotin, habe es doch tatsächlich im Wagen gelassen. Na ganz toll. Bin gefangen, hab keine Ahnung was hier los ist, und kann noch nicht einmal Hilfe holen, oder ein Lebenszeichen von mir geben. Hillary das war bisher deine Glanzleistung.“ Schimpfte das Mädchen lauthals vor sich hin und hatte dabei nicht bemerkt, dass links von ihr eine kleine Tür geöffnet wurde.
    „Schön, dass du so viel Humor hast. Ich freue mich, so eine hübsche und temperamentvolle Dame wie dich, als unseren Gast begrüßen zu dürfen.“ Schnarrte eine dunkle leise Stimme in den Raum. Als Hillary überrascht den Kopf drehte, ging wie von Zauberhand eine kleine Glühbirne an und sie sah einen großen hageren Mann mit einer dunklen Ausstrahlung. Für sein asketisch geschnittenes Gesicht wirkten die braunen Augen viel zu klein, wie bei einem Raubvogel und die lange leicht gebogene Nase bestätigte diesen Eindruck umso mehr. Der Mund mit den dünnen Lippen verlieh dem Gesicht einen bösen Zug. Instinktiv dachte sie beim Anblick dieses Menschen, sofort an einen Adler. „Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Vater Geronimo. Es tut mir leid, dass ihr Aufenthalt unter so ungewöhnlichen Umständen beginnt. Meine Kinder sind manchmal etwas ungestüm, dafür möchte ich mich

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