Im Bann des Adlers
krankes Spiel, welches aus Ringelpietz mit Anfassen und späterem Umbringen besteht, um jeden Preis mitspielen.“ Tief holte ich Luft und redete weiter, bevor er zu einer Antwort kam. „Wenn nicht, dann weißt du ja wohl am besten, was mit mir passiert. Wie du siehst, geht es mir also blendend, da ich nun weiß, woran ich bin und wer hier das Sagen hat. Du bist das auf jeden Fall nicht!“ Am liebsten hätte ich zum Nachdruck meiner Worte mit den Fäusten gegen seine Brust gehämmert. Stattdessen drehte ich mich um und marschierte wieder zurück ins Bad, verschloss die Tür hinter mir und hoffte er würde mich in Ruhe lassen. Doch den Gefallen tat mir mein >Gebieter< nicht. „Jessica“, raunte er leise durch die geschlossene Tür. „Es tut mir leid. Alles, du glaubst gar nicht wie sehr. Du hast mit allem recht und alles, was passiert ist, habe ich mitgetragen. Natürlich hätte ich mich gegen ihn wehren können, doch mir fehlte bisher immer der Mut dazu. Bitte rede mit mir. Du kannst nicht so tun, als ließe ich dich kalt, dass glaube ich dir nicht. Selbst wenn du nicht das Gleiche fühlst wie ich, es ist zweifellos etwas zwischen uns und nur gemeinsam finden wir einen Weg hier raus.“ Seine Stimme drang durch das Holz in mein Herz.
Es stimmte, ich brauchte ihn, aber nicht so, wie er dachte, sondern als Ausweg aus dieser verfahrenen Situation. Er war meine einzige Chance hier überhaupt lebend und einigermaßen heil wieder raus zu kommen. Auch wenn ich daran zweifelte, dass er die Stärke und die Macht besaß, mich zu beschützen. Es gab nur diesen Mann.
Dieser Gedanke bewirkte, dass ich langsam den Schlüssel drehte und wieder aus dem Badezimmer trat. Was ich dort sah, blies alle meine Vorurteile und guten Vorsätze in den Wind.
Vor mir stand ein weinender, wunderschöner Victor. Ohne es zu bemerken, war ich mit einem Schritt bei ihm und hatte die Hand schon erhoben um seine Tränen zu trockenen. Er nahm meine Finger in seine große braune Hand und küsste jeden Einzelnen. So behutsam, dass ich unwillkürlich den Atem anhielt. Dann sah er mich an und was ich nun in seinem stahlgrauen Blick las, war kein reines Begehren mehr, sondern tiefe Zuneigung und Bewunderung.
Entweder war dieser Mensch ein Wunder im Verstellen oder er sprach tatsächlich die Wahrheit und hatte sich in mich verliebt. Kurz durchzuckte mich der Gedanke an José und das schlechte Gewissen packte mich. Doch ich war hier und wusste nicht, ob ich meinen geliebten Freund jemals wiedersehen konnte. Dieser Mann würde mir nur helfen, wenn er sich sicher war, dass ich auf seiner Seite stand. Also wischte ich all meine Bedenken beiseite, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn ganz sanft auf die Lippen.
Seine Hände streichelten meinen Rücken und ein leichtes Stöhnen entfuhr ihm, als er mich enger an sich presste. Langsam drückte ich ihn in Richtung Bett. Dort angekommen sah er mich etwas ungläubig an, ließ sich aber bereitwillig darauf nieder, als ich mich anschickte, auf seinem Schoß Platz zu nehmen. Gott, ich konnte es nicht leugnen. Mein Körper verzehrte sich nach ihm. Der Mann machte mich einfach heiß.
Unsere Zungen fanden zu einem losen Liebesspiel, welches mich umso mehr erregte. Der faszinierende Kerl, unter meinem Schoß, wagte es nicht, sich zu bewegen. Fast schien es, als hätte er Angst etwas Falsches zu tun oder zu sagen. Ich wiederum genoss es, in diesem Spiel der Anführer, zu sein. Mit einer Hand öffnete ich die Knöpfe am schwarzen Seidenhemd mit der anderen zog ich es aus. Wieder ein Stöhnen von ihm. Langsam drängte ich ihn sich hinzulegen und öffnete die Hose. Das Entkleiden übernahm er dann doch. Als Victor nackt und in seiner vollen Pracht auf meinem Bett lag, konnte ich nicht anders. Ich nahm mir Zeit und bewunderte seinen Körper. Das scharf geschnittene Gesicht unter den kurzen schwarzen Haaren, die breiten Schultern mit den muskulösen Armen. Die Bauchmuskeln, die langen Beine mit den kräftigen Oberschenkeln und Waden. Zuletzt sah ich mir sein erigiertes Glied an und mir wurde heiß. Der Drang ihn zu Schmecken war unwiderstehlich. Das Handtuch von mir reißend, kostete ich jeden Zentimeter seines Körpers. Seine Hände versuchten mich festzuhalten, doch ich schob sie immer wieder weg. Dieser Moment gehörte nur mir. Hier galten meine Regeln. Es fühlte sich gut an, ihn unter mir Keuchen, zu hören. Langsam massierte ich ihn, bis ich merkte, er war mehr als bereit. Aufreizend fuhr meine Zunge
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