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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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gerne wissen, in welchem Gebiet die Suchaktion beginnt und ob es möglich wäre zu helfen?“ „Ah Señor Zapatero. Natürlich ist ihre Hilfe immer willkommen. Wir werden zwei Gebiete absuchen.
    Einmal den östlichen Teil der Huertas circa 50 Kilometer entfernt von der Stelle an der Señora Korbmann zum letzten Mal gesehen wurde. Da ihre Schwester jedoch viel weiter nördlich war, werden wir von der Kapelle aus das Gebiet noch einmal großräumig zu Fuß durchkämmen.“ „Aha, macht es Ihnen etwas aus, wenn ich bei der Suche nach meiner Schwester dabei wäre? Am liebsten würde ich ja beides machen, aber das geht leider nicht.“ Kurzes Schweigen. „Ja, es ist ihr gutes recht. Ich selbst kann mich genau so wenig zwei Teilen, deshalb werde ich die Mannschaft im östlichen Teil unterstützen. Über Handy bin ich jederzeit erreichbar. Meine Männer sammeln sich um 9 Uhr, also seien Sie pünktlich.“
    Das Tuten am anderen Ende verriet Hernandez das Ende des Gespräches. Perron war nach dem Telefonat mit Zapatero einigermaßen verstimmt. Er griff zum Hörer und als sich sein Gegenüber meldete gab er sofort Anweisungen. „Wir haben ein Problem. Keine unüberlegten Handlungen und keine Extrawürste heute. Alles muss ganz normal ablaufen. Verstanden? Wir sind ab neun Uhr unterwegs. Ich dulde keinerlei Zwischenfälle, sonst ist der Deal ein für alle Mal gestorben.“
    Der Polizist legte auf, griff nach seiner Jacke und machte sich auf den Weg in die Huertas.

Kapitel 34
    Jessica
    Nachdem wir uns zweimal geliebt hatten, verschwand Victor mit der Bitte im Bett auf ihn zu warten. Dieses Mal tat ich das gerne. Kurze Zeit darauf erschien er mit einem Tablett voller Leckereien. Gebratenes Gemüse, knuspriges frisches Brot mit Butter und ein Teller voller Obst. Wir schlemmten und fütterten uns gegenseitig wie ein jung verliebtes Paar. Jeden Gedanken an José verdrängte ich. Für eine Weile wollte ich vergessen, wo ich war und warum und das ich ein Leben außerhalb dieser Mauern hatte.
    Als wir satt waren, fragte Victor, ob er die Nacht bei mir bleiben dürfe und ich willigte ohne zu zögern ein. Geborgen in den starken Armen des Mannes neben mir, schlief ich auf der Stelle ein. Ich hatte einen entspannten Schlaf ohne böse Träume, und als ich am nächsten Morgen aufwachte fühlte ich, dass es möglich war, diesem Albtraum zu entkommen. Suchend glitt meine Hand neben mich, doch dort, wo ich meinen Retter vermutete, lag nur eine Rose und darunter ein Zettel auf dem stand. „Wir treffen uns zu Mittag im Garten bei den Apfelbäumen. Dein Gebieter“. Das war nicht gerade die Botschaft, die ich nach so einer Nacht erwartet hatte und sofort stieg der Zweifel an ihm wieder in mir auf. Wollte er wirklich hier raus und war er überhaupt in der Lage mir zu helfen? Schaffte er es sich vor Geronimo so zu verstellen, dass dieser nichts bemerken würde? Immerhin brauchten wir einen Plan für unsere Flucht.
    Der gestrige Abend hatte mir auch gezeigt, unter welcher Überwachung wir beide standen. Der Vater war nur in mein Zimmer geschlichen, um sich meiner zu versichern. Wenn ich nicht tat, was er wollte, konnte dies meinen Tod bedeuten. Vielleicht war Victor ja doch nur im Auftrag des Adlers gekommen, um mich gefügig zu machen und mit dem Gedanken an Flucht hinzuhalten. So lange, bis sie mich nicht mehr für ihre Zwecke benötigten, dass wäre dann mein sicherer Tod. Während ich mich anzog, drehte und wendete ich alle Möglichkeiten hin und her. Doch egal wie oft ich alle Szenarien durchspielte, der Dreh und Angelpunkt blieb Victor. Ich hatte keine Wahl, entweder ich vertraute ihm und konnte eventuell hier entkommen, oder ich vertraute ihm nicht und blieb bis zu meinem sicheren Tod gefangen. Es gab keine Alternative, nur den bitteren Beigeschmack, dass ich eventuell von ihm getäuscht wurde und er mit Geronimo gemeinsame Sache machte, um mich zu halten. Doch dieses Risiko musste ich eingehen.
    Beim Frühstückstisch blieb Victors Stuhl leer und der Adler beobachtete mich schweigend. Ich würgte mit trockenem Mund mein Honigbrot hinunter und spülte mit Kaffee nach. So schnell ich konnte verließ ich den Raum wieder, in Gedanken schon bei meinem Treffen unter den Apfelbäumen. „Warum hast du es denn so eilig meine Schöne? Gibt es etwas das ich wissen sollte?“ Erschrocken drehte ich mich um. Direkt hinter mir stand Geronimo und starrte mit seinen Vogelaugen auf mich herab. „Falls ihr keine Aufgaben für mich vorgesehen habt,

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