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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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ihm geöffnet wurde. „Na, schon eingelebt?“, erkundigte er sich bei dem Mann, der ihn fragend ansah. „Das Zimmer ist sehr schön und die Aussicht ist toll. Mehr habe ich ja bisher noch nicht wirklich gesehen.“ „Das stimmt.“ Bedächtig nickte der Adler. „Haben Sie nicht Lust heute Abend an einem unserer Rituale teilzunehmen? Es würde mich sehr freuen und Sie hätten die einmalige Gelegenheit in unseren Glauben und seine Bräuche rein zu schmecken.“ Hernandez stimmte erfreut zu. Das war die Chance nach den drei Frauen zu suchen.
    „Gerne, deshalb bin ich ja hier.“ „Gut, ich schicke Ihnen jemanden mit passender Garderobe für Sie. Heute ist leider sehr viel los im Haus. Wenn ich Sie deshalb ermahnen dürfte, erst einmal auf ihrem Zimmer zu bleiben. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, nicht dass jemand Sie aus Versehen noch verwechselt.“
    „Oh, na klar, aber mit wem sollte man mich denn verwechseln?“ gab Hernandez verwundert zurück. „Wir haben Brüder im Haus, die besondere Aufgaben erledigen. Da aber sehr viele Menschen hier leben, kann man schon mal den Überblick verlieren. Ich möchte nur verhindern, dass der Ablauf durch unnötige Erklärungen für einen Neuzugang gestört wird. Ich hoffe, Sie verstehen das.“ Fügte der Vater entschuldigend hinzu. Nein, er verstand gerade gar nichts, nickte aber artig und versprach sich nicht aus dem Raum zu begeben. Hätte er auch nicht gekonnt, denn kaum verließ Geronimo das Zimmer, drehte sich der Schlüssel im Schloss. Na das fing ja gut an. Er hatte sich sozusagen freiwillig in Gefangenschaft begeben.
    Den nächsten Besuch stattete der Adler einen Stock tiefer ab, bewaffnet mit einer Tasse Tee. Er klopfte an und sperrte gleichzeitig die Tür auf. Als er eintrat, war er auf einiges gefasst, aber auf die Schimpftirade, welche ihm entgegenschlug, nicht wirklich. „Es ist ja schon das Allerletzte mich gefangen zu halten, erst in diesem Loch und nun hier. Aber egal wie, es gibt niemandem das Recht hier permanent ungefragt rein zu platzen. Auch wenn ich nicht freiwillig hier bin, will ich, dass meine Privatsphäre respektiert wird. Überhaupt, kann mich endlich mal jemand aufklären, warum ich hier bin?“ Fragend sah die Frau ihn an. Es dauerte einige Zeit, bis Geronimo realisierte, dass sie ernsthaft auf Antwort wartete. „Sie sind verärgert und ich verstehe das. Auch, wenn Sie es vielleicht nicht glauben, es ist eigentlich wirklich nicht unsere Art so zu handeln. Aber besondere Umstände erfordern manchmal eben besondere Maßnahmen. Setzen wir uns doch, sehen Sie ich habe Ihnen einen Tee mitgebracht. Wir können uns gerne in Ruhe unterhalten, während Sie ihn trinken.“ Hillary war einigermaßen verunsichert aufgrund der Reaktion. Aber sie setzte sich trotzdem, weil in ihrem Hinterkopf die Mahnung des jungen Mannes aufloderte, sie solle unbedingt tun, was man von ihr verlangte. Als die beiden sich gegenübersaßen, wusste sie dann gar nicht so recht, wie sie beginnen sollte und nippte aus Verlegenheit an dem heißen Gebräu. Es schmeckte aromatisch würzig und der Geschmack erfreute ihre angekratzten Sinne. „Es tut mir wirklich leid, Sie so verärgert zu haben. Wie heißen Sie denn? Ich habe mich ja bereits vorgestellt, aber zur Erinnerung mein Name ist Geronimo.“, versuchte der Vater das Gespräch in Gang zu bringen. Mit Freude bemerkte er wie die junge Frau das Getränk zu sich nahm. „Mein Name ist Hillary. Unter diesen Umständen ist es mir allerdings nicht angenehm Sie kennen zu lernen. Warum um Himmels willen, haben Sie mich denn entführt, wenn das angeblich nicht ihre Art ist?“
    „Ja das ist in der Tat etwas schwer zu erklären und ich fürchte für Außenstehende noch schwerer. Ich werde es versuchen Hillary.“ Dankbar nickte sie und wartete, während sie schweigend trank, dass er fortfuhr. „Nun, wir sind ein sehr alter Orden mit einer langen Tradition des Glaubens. Wie Sie sich bestimmt denken können, ist es in der heutigen Zeit nicht immer leicht Menschen zu finden, die ihr Leben der Gemeinschaft des Glaubens widmen möchten. Das würde bedeuten auf die bisherigen Annehmlichkeiten komplett zu verzichten. Viele die nicht wissen wie wir leben können sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich ein gutes Gefühl sein kann.“ Nachdenklich antwortete die Frau. „Verstehe ich schon alles, aber warum fangt ihr Menschen?“ „Aus dem gerade erklärten Grund. Manchmal muss man eben jemanden zum Glück zwingen. Verstehen Sie mich

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