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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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„Die nicht, warum auch immer, wollte Geronimo sie so weit weg wie möglich haben. Wir haben sie nach Carrascar gebracht, ziemlich weit ins Innere des Parks.“ „Ach was, da waren wir ja noch nie! Gibt es denn da überhaupt etwas, wo ihr die Frau verstecken konntet?“ Innerlich triumphierte Victor schon, hoffentlich erhielt er jetzt noch den entscheidenden Hinweis. Verstohlen stieß Juan seinen Kumpel an, als Zeichen, den Mund zu halten. Doch dieser wollte sich anscheinend brüsten und erklärte deshalb. „Wir sind halt clever. Kaum einer weiß, dass es dort noch alte aber intakte Schneegruben gibt. Eine davon ist jetzt besetzt.“ Dafür erntete er einen vernichtenden Blick von seinem Mitstreiter und ein „Genial!“ von Victor. Das war besser gelaufen, als er dachte. Jetzt zählte aber wirklich jede Sekunde, bevor sein Vater herausfand, was los war.
    „Wir sehen uns dann später zur Einführung Jungs. Jetzt muss ich mich erst mal auf die Suche nach dem Alten machen.“ Er hob grüßend die Hand und entfernte sich so schnell wie es ging, und so langsam wie möglich, ohne Argwohn entstehen zu lassen. Er war extrem erleichtert nun zu wissen, wo er nach Jessica suchen musste. Allerdings gab es dabei ein winzig kleines Problem. Er wusste nicht, wie er dorthin kommen sollte. Offiziell besaß die Sekte kein Auto. Jedoch hatten sie Kontakte, die ihnen jederzeit ein Fahrzeug zur Verfügung stellten. Damit gingen sie dann auch auf Mitgliederfang oder schafften andere, so wie Jessica, wieder fort. Geronimo wollte es nicht riskieren, immer einen Wagen griffbereit zu haben. Damit würde er fluchtwilligen Mitgliedern Tür und Tor öffnen. Sowohl er als auch sein Vater besaßen ein Handy. Aber wen sollte er anrufen?
    Die Kontaktmänner von Geronimo konnte er nicht um Hilfe bitten, ohne, dass es sein Vater erfuhr. Ebenso sinnlos war es, einfach ein Taxi hierher zu bestellen. Zu Fuß war der Weg zur nächsten Hauptstraße viel zu weit. Er wusste die Uhr tickte. Sobald er das Haus verließ, würde er verfolgt werden.
    „Hm, wie hast du Jessica so schnell und unbemerkt aus dem Haus gebracht? Wenn hier ein Auto vorgefahren wäre, hätte ich das doch mitbekommen, oder?“, überlegte Victor laut in seinem Zimmer und spielte mit dem Mobiltelefon. Immer noch unschlüssig, was er tun sollte. Es war zum Verzweifeln. Die Zeit rann ihm wie Sand durch die Finger, doch ihm fiel keine Lösung ein. Egal wie er es drehte und wendete, er kam immer wieder zum selben Ergebnis. Er musste zu Fuß fliehen. Mit dem Handy konnte er sich dann ein Taxi rufen, sobald er die nächste Straße erreichte. „Wenn ich sie erreiche, bevor man mich fängt.“ Korrigierte er sich in Gedanken.
    Schnell packte er in seinen Rucksack eine Taschenlampe den Schlafsack und Kleidung ein. Kurz überlegte er noch in die Küche zu gehen, um sich etwas Proviant zu holen, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Je weniger Aufsehen er erregte umso besser.
    Durch die verborgene Tür im Kleiderzimmer schlüpfte er leise und ungesehen in den Garten. Zum Glück kannte er alle Schleichwege und verborgenen Winkel und gelangte so unbemerkt an das hintere Ende der dritten Anlage. Dort schmiss er zuerst seinen Rucksack und hievte dann sich selbst über den Zaun. Gerade als er wieder mit beiden Beinen auf der Erde landete, wieherten einige der weißen Pferde auf der Koppel. Victor schlug sich mit der Hand an die Stirn. „Na klar, das ist die Lösung.“
    Er wusste, die Gäule waren nicht die Zutraulichsten und auch nicht eingeritten. Aber es war ein schnelles Transportmittel und besser, als zu Fuß unterwegs zu sein. „Ich muss es einfach versuchen, für Jess!“ Machte er sich selbst Mut und näherte sich langsam seitlich der Koppel und den Pferden. Eines stand etwas abseits am Rand und fraß Gras. Der Mann streckte die Hand aus, ließ es schnuppern und schlüpfte gleichzeitig durch das Gatter. Schnell verflocht er eine Hand mit der Mähne, und ehe das Pferd realisierte, was geschah, saß er oben auf. Es bockte und versuchte ihn abzuwerfen, doch er hielt sich mit dem Mut der Verzweiflung fest. In der Ferne hörte er Tumult. Natürlich waren sie ihm schon auf den Fersen. „Ostras (Verdammt noch mal), die verfolgen mich eher, als ich dachte!“ Schoss es ihm durch den Kopf. In Ermangelung eines Zügels riss er sich kurzerhand den Gürtel aus der Hose und legte ihn dem Tier um den Hals. Noch einmal bäumte der Schimmel sich auf und sprang mit einem Satz über das Gatter. Jetzt

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