Im Bann des Adlers
Verständnis.
„Das ist die Lösung!“, stieß Victor aus und sah sich sofort um. Doch niemand schien sich in unmittelbarer Nähe zu befinden.
Trotzdem, jede Minute, die er in freier Wildbahn verbrachte, konnte seine Letzte sein. Er musste bald so eine Hütte finden. Dort konnte er sich erst einmal verstecken und überlegen, wie er weiter vorgehen wollte. „Denk nach, wo könnte eine sein?“, ermahnte er sich selbst, während er abermals die Karte studierte. „Was macht so ein Parkwächter eigentlich? Er hält alles sauber. Sucht nach wilden Tieren, damit es sicher ist. Kontrolliert die Wälder. Wo also ist so ein Posten sinnvoll?“ Sinnierte er vor sich hin. Er sah sich um und beschloss sich in höhere Regionen zu begeben, denn dort waren auch die beiden Schneegruben eingezeichnet. Wahrscheinlich hatte er gute Chancen die anderen vier ebenfalls in der Nähe vorzufinden. Hinter sich hörte er immer wieder Geräusche, deshalb lief er querfeldein oder suchte Deckung. Was ihn jedoch zu Langsamkeit verdammte. Gleichzeitig saß ihm die Angst im Nacken entdeckt und getötet zu werden. Endlich erreichte er die erste Anhöhe und das Glück schien auf seiner Seite zu sein, denn direkt unterhalb einer kleinen Hügelkette rechts von ihm, entdeckte er den gesuchten Unterschlupf. Hinter ihm erklangen laute Stimmen. Ein Streitgespräch zwischen Raoul und Juan! Die Diskussion war in vollem Gang, sodass die Beiden ihn noch nicht entdeckt hatten. Ungefähr fünfhundert Meter lagen zwischen ihnen. Victor ließ sich rasch auf den Boden fallen und robbte hinter einen Busch. Von dort aus krabbelte er den Hang hinunter. Immer darauf bedacht, nur ja kein Geräusch zu machen.
Die Streitenden waren stehen geblieben, wie er durch einen kurzen Blick zurück feststellte. Jetzt fingen die Zwei an sich gegenseitig zu stoßen und wandten ihm den Rücken zu. Das war seine Chance. Er rannte so schnell, dass ihm die Lungen brannten und er glaubte jeden Moment umzukippen, als er nach seinem Sprint durch das unwegsame Gelände sein Ziel erreichte. Der Eingang befand sich, was für ein Segen, auf der gegenüberliegenden Seite. So konnte er aus dem Blickfeld der Beiden verschwinden. Die Tür war mit einem dicken Riegel gesichert und all seine Hoffnung schwand. „Wie soll ich denn da jetzt rein kommen?“ Flüsterte er verzweifelt. Er konnte es sich nicht leisten Krach zu machen. Trotzdem suchten seine Augen die Gegend nach etwas Brauchbarem zum Aufbrechen ab. Da blieb sein Blick an der untersten Holzstufe hängen, deren Zwischenbrett lose war. Ohne nachzudenken, griff er nach unten, löste die Latte und tastete in den Zwischenraum. Seine Finger umschlossen etwas kaltes Hartes und zogen es heraus.
Fassungslos starrte er auf seine Beute. In der Hand hielt er doch tatsächlich einen Schlüssel. Schnell steckte er ihn ins Schloss. Er passte und ließ sich sperren. Gerade noch rechtzeitig, denn mittlerweile war die Meinungsverschiedenheit beendet und er hörte in nicht geringer Entfernung. „Vamos! Ich will den Typen finden bevor es dunkel wird. Habe keine Lust hier zu übernachten.“ Das war Raoul. Im Schutz der Bretterwände sah Victor vorsichtig durch das Fenster und die Zwei würdigten sein Versteck keines Blickes. „Na glaubst du ich. Wir killen ihn und dann die Deutsche und gut ist.“
Juan blieb nach diesen Worten stehen und sah seinen Kumpel nachdenklich an. „Sag mal, vielleicht sollten wir doch noch etwas bleiben.“ „Wieso, gefällt dir die Gegend plötzlich so gut, oder was?“, gab sein Partner ärgerlich zurück. „Nein, aber denk doch mal nach. Der Alte hat doch keine Ahnung, wie lange wir brauchen Victor zu erledigen. Könnte ja durchaus etwas länger dauern. Wenn er tot ist, haben wir den wichtigsten Auftrag schon mal erledigt. Die Kleine läuft uns nicht mehr weg, die liegt uns gut.
Sei mal ehrlich, was gibt es Schöneres als eine Muschi zur Belohnung?“ Es dauerte eine Weile bis Raoul begriff, was der Andere andeutete. Victor wäre am liebsten hinaus gestürmt und hätte die Beiden sofort umgebracht. Da gab es nur einen Haken, sie hatten Waffen und er nicht. „Na das ist doch mal eine gute Idee. Bin ja gespannt, was das deutsche Blut so alles zu bieten hat. Meinst du sie bläst mir auch einen? Ich hatte schon so lange keinen Blow Job mehr.“ „Alles eine Frage der Argumente. Mit einer Kanone am Kopf wird sie den Mund bestimmt schön weit öffnen. Ha ha.“ Die Zwei kicherten vor sich hin und ergingen sich in weiteren
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