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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Anmaßung.«
    »Du musst verrückt sein, wenn du das glaubst.«
    »Würde ich es nicht glauben, Misutvia, wie könnte ich mich dann täglich dem unterwerfen, was man mir zumutet?« Großmutter hatte das Kinn erhoben, ihre starren blutunterlaufenen Augen funkelten. »Wer ist verrückt, du, die du dich aus keinem Grund unterwirfst, oder ich, die ich mich unterwerfe, weil ich glaube?«
    Misutvia starrte sie an, als ihr nichts mehr einfiel, und ich sah plötzlich ganz deutlich, was aus mir geworden war.
    »Großmutter hat völlig recht«, sagte ich bedächtig. »Wenn wir nicht hier bleiben wollen, warum tun wir es dann? Diese Tür …«, ich deutete mit meinem knochigen, blassen Finger auf die Tür, »ist nicht verschlossen. Sie wird von unbewaffneten Männern bewacht. Wir sind zu siebt, sie zu zweit. Was hat uns daran gehindert, sie zu überwältigen, in der Nacht, wenn ihr Schnarchen die Tür erzittern lässt?«
    »Womit?«, fragte eine der neuen Frauen. »Sieh doch nur, wie schwach wir sind.«
    »Wir können die da benutzen.« Misutvia deutete auf die Staffeleien. »Wir zerbrechen sie und benutzen ihr Holz als Prügel und Stöcke.«
    Ich runzelte die Stirn. »Die Wachen würden hören, wie wir die Staffeleien zerbrechen. Sie würden hereinkommen und uns daran hindern, bevor wir uns bewaffnet hätten.«
    »Wir wickeln die Staffeleien vorher in Teppiche und legen Kissen vor die Tür, um die Geräusche zu ersticken.« Misutvias Wangen glühten.
    Ich leckte mir die Lippen. »Und wie zerbrechen wir sie?«
    »Mit unseren Füßen. Die Staffeleien sind alt und morsch. Ich habe nachgesehen.«
    »Du hast schon vorher an so etwas gedacht«, sagte ich. Misutvia nickte langsam. »Aber warum …?«
    Ich unterbrach mich, kaum dass ich die Frage begonnen hatte. Ich wusste, warum sie es vorher nicht vorgeschlagen hatte: Eine Revolte bedurfte eines kollektiven Bemühens, erforderte Zusammenarbeit und Einverständnis. Bis jetzt waren wir in unserer Unterwürfigkeit viel zu eingefahren gewesen, zu konzentriert darauf, gegenseitig unser Fehlverhalten melden zu wollen. Das plötzliche Wegbleiben der Eunuchen hatte uns geeint. Die alte Ordnung war zerbrochen.
    Der andere Grund, aus dem Misutvia niemals eine Revolte vorgeschlagen hatte, war der, dass eine Flucht auch bedeutete, sich von der göttlichen Berührung der Drachen abzuwenden. Selbst wenn sie die Göttlichkeit des Ritus verhöhnte, war auch sie gegen die Sucht nach dem Rausch und der Lust, die das Gift bereitete, nicht immun. Wo sonst hätten Frauen jemals die Gelegenheit gehabt, sich der Zunge eines Drachen hinzugeben?
    Großmutter spiegelte meine Gedanken, als sie laut sagte: »Sobald ihr diese Festung verlasst, verlasst ihr auch die Gnade der Drachen. Nie wieder werdet ihr in diese erhabene Welt des Lichts erhoben, die hinter unseren erbärmlichen Schicksalen liegt. Nie wieder werdet ihr dieses himmlischen Ruhms teilhaftig werden, mit der Gnade verschmelzen. Ihr werdet die Ekstase gegen Hunger im Dschungel eintauschen, die himmlische Vereinigung gegen die Furcht, dass die Zähne von Raubtieren euer Herz und euer Hirn zerfetzen.«
    »Nein«, widersprach ich. Mein Herz hämmerte heftig, als hätte ich gerade erst einen Gifttrank zu mir genommen. »Einige Onai tun dies ebenfalls. Sie haben die altersschwachen Bullen in diesem Ritus ausgebildet, die sich in ihrer Obhut befinden. Wir könnten uns irgendwo einem Konvent anschließen. Dort hätten wir ebenfalls Zugang zu Drachen.«
    Misutvia und die drei neuen Frauen starrten mich an.
    Großmutter schüttelte den Kopf. »Es ist dir verboten, von deinem früheren Leben zu sprechen, Naji. Indem du es tust, lenkst du die Frommen von ihren Pflichten ab und verführst sie mit deiner Rede.«
    Ich schluckte, als der Trotz gischtenden Aufruhr in meinen Eingeweiden aufsteigen ließ. »Mein Name ist nicht Naji. Mein Name ist Zarq.«
    Schweigen folgte diesem Bekenntnis, ein Schweigen, das so gewaltig war wie ein Segel, das von einer plötzlichen Bö aufgebläht wurde.
    »Zarq«, sagte Misutvia schließlich bedächtig. »Nach Zarq Car Mano. Eine Frau also, die nach einem Rebellen benannt wurde.«
    Ich hob mein Kinn. »Ja.«
    »Wie außergewöhnlich.«
    »Böse«, stieß Großmutter hervor. »Hört nicht auf die verführerische Zunge des Bösen.«
    »Du hast nicht vor, die Wachen um Wasser und Anweisungen zu bitten«, hauchte Sutkabde. »Du planst Mord und Flucht.«
    Misutvia und ich weigerten uns, sie anzusehen.
    »Wollen wir uns jetzt Prügel und

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