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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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ich mich nicht. Meine bruchstückhaften, gnadenlosen Träume wurden in der Leere der Nacht intensiver, pulsierten mit meinem Herzschlag, mutierten, vermehrten sich.
    Ich war von Kokons umringt, die mich vollkommen umgaben. Ich stöhnte im Schlaf, öffnete die Augen und sah die Dunkelheit als Verräter, sah Kissen und Diwane als sternenfunkelnde Gestalten, die hockten und sich mit boshaftem Schwung paarten. Der Geist in mir tobte, im Gegenrhythmus zu meinen Atemzügen.
    Eine Klaue zerfetzte schließlich den Kokon und schlug in mein Wesen hinein.
    Ich gurgelte und krallte mich an Misutvia fest, die zusammengesunken neben mir schlief. Eine zweite Klaue bahnte sich den Weg durch den Kokon in meiner Psyche, und dann drang der Geist meiner Mutter aus der Hülle heraus, überzog meine Seele mit fauliger Wut. Mein zerrütteter, dunkler Verstand heulte, als die Verwandlung begann, als der Geist meiner Mutter mein Gewebe durchdrang, besessen und besitzergreifend.
    Ich wand mich in Krämpfen auf dem Boden.
    »Gift!«, schrie ich.
    Ein Kissen aus geschmolzenem Wachs legte sich über mich. Kurz dämmerte mir, dass es sich um Misutvia handelte.
    Dann konnte ich nichts mehr sehen, meine Sehkraft war mir von widerlichen, außerweltlichen Augen gestohlen worden. Mein Körper wurde ausgehöhlt, als wäre ich infiziert; ich fühlte, wie ich aus Fingern und Armen vertrieben wurde, fühlte, wie ich wie ein Wasserfall den Hals hinab in die Gefängnishöhle meines Brustkorbs floss. Mein ganzes Selbst wurde an einen Ort gespült, ein Polyp, der in meinem eigenen Leib gebettet wurde. Ich wurde zusammengepresst. Ich war Dunkelheit, die sich in sich selbst zusammenfaltete.
    In diesem engen Gefängnis spürte ich, wie der Körper, in dem ich mich befand, sich bewegte. Wut, Krämpfe, hektisches Fieber. Gewalt und ungeheure Anstrengung. Zerstörung und Vernichtung, ohne erkennbares Ziel.
    Der Geist konnte mich nicht in dem Polypen halten, nicht, während sich seine berserkerhafte Energie ausschließlich auf Zerstörung konzentrierte. Ich wand mich, fühlte, wie der Polyp um mich herum so breiig wie gemuste Früchte wurde. Ich verstärkte meine Anstrengungen. Das Mus verdünnte sich zu Serum und verdunstete unter der Hitze meiner Entschlossenheit. Triumphierend strömte ich in meinen Körper zurück. Der Geist meiner Mutter zersplitterte, ausgelaugt von seinem Werk der Zerstörung, in tausend winzige Scherben, die in die entferntesten Ecken meines Wesens flogen.
    Sicht. Geräusche. Empfindungen.
    Meine Brust hob und senkte sich, Luft strömte in meine Kehle und meine Lungen, als hätte ich sie aus einem glühenden Brennofen gesogen. Meine Beine konnten mich nicht mehr tragen, und ich brach an einer Wand zusammen. Vor mir ausgestreckt sah ich meine Beine, meine Schienbeine waren blutüberströmt, Brocken von Steinen und Mörtel klebten an meinen Waden. Langsam blickte ich hoch.
    Staub hing in der dunklen Luft, ein dichter, körniger Staub, der meine Augäpfel überzog. Um mich herum lagen Steintrümmer.
    Ich lag zusammengesunken in dem Flur vor der Gewölbekammer der Viagand. Misutvia stand in der Tür der Kammer und hielt sich daran fest. Um sie herum scharten sich die neuen Frauen, die mich furchtsam anstarrten.
    Ich blickte auf meine Hände. Sie glühten in einem sonderbaren, blauen Licht. Meine Fingerspitzen pulsierten auf diese besondere Art und Weise wie damals im Konvent von Tieron, als der Geist von mir Besitz ergriffen hatte und aus meinen Händen Feuer gelodert hatte. Nur war jetzt kein Feuer aus meinen Händen gedrungen, sondern eine dunkle Macht, welche die Steinmauer zertrümmert hatte.
    Denn es war die Mauer, mit der wir eingeschlossen worden waren, deren Schutt im Korridor lag, dazu zwei Wachen, als Akolythen verkleidet. Sie lagen tot zwischen den Trümmern.
     
    Die Frauen der Viagand ließen mich stehen und zogen sich in die Kammer zurück, schlossen die Tür vor mir. Draußen, außerhalb der Festung, tobte nach wie vor der Monsun. Mit klappernden Zähnen, benommen und erschöpft, blieb ich ausgestreckt auf dem Boden liegen. Meine Knochen waren so kalt und steif wie die der Leichen, die verkrümmt im Schutt lagen.
    Schließlich, kurz vor Mitternacht, öffnete sich knarrend die Tür zur Gewölbekammer der Viagand. Misutvia näherte sich mir vorsichtig; sie wirkte in der Dunkelheit wie eine graugrüne Spindel. Ihr Bitoo blieb an spitzen Steinen hängen, als sie sich vorsichtig den Weg durch die Trümmer zu mir bahnte.
    Ein Stück vor

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