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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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drehte sich um und umklammerte mit ihrer knochigen Hand mein Handgelenk.
    »Ich habe es dir doch gesagt, Zarq. Er hat mich gefunden!«
    Ihre Aufregung wirkte ansteckend, aber ich hatte Angst, es für möglich zu halten, fürchtete mich vor enttäuschter Hoffnung.
    »Wie?«, fragte ich sie.
    »Ich habe es dir doch gesagt! Er hat gute Beziehungen, besitzt Ländereien und Manufakturen, eine eigene Flotte! Hast du wirklich noch nie etwas von Caranku Bri von Lireh gehört? Unser Clan ist mächtig, unsere Familie hat sehr großen Einfluss. Malaban ist da, ich bin ganz sicher!«
    Ich ließ zu, dass ihr überzeugter Ton auch in mir Glauben weckte. »Dann müssen wir ihn rufen. Lärm machen, Vorhänge aus den Fensterschlitzen hängen. Die Drachenjünger werden deinen Bruder unter irgendeinem Vorwand in ihren Wohnquartieren gehalten haben, während die Wachen uns eingemauert haben.«
    »Er hat vielleicht die Festung schon durchsucht«, meinte Misutvia. Ihre Nervosität strahlte fast sichtbar wie eine schillernde Farbe aus all ihren Poren. »Er ist vielleicht schon überzeugt, dass dies hier ein Mobasanin ist. Rasch, wir müssen Lärm machen und ihn rufen!«
    Diesmal hielt ich sie fest. »Er wird uns nicht hören, nicht bei diesem Sturm da draußen. Spar dir deine Energie für morgen früh auf.«
    »Soll ich das Risiko eingehen, dass er ohne mich diesen Ort wieder verlässt?«
    »Unsinn. Denk nach. Wie ist er angekommen?«
    Sie schüttelte sich und riss sich mit sichtlicher Mühe zusammen. »Die einzige Möglichkeit, hierher zu gelangen, ist mit Drachen.«
    »Du hast gesagt, er besäße eigene, geflügelte Drachen, richtig?« Ich erinnerte mich an ihre Worte aus unserem Gespräch in der Grotte der Ärzte. Diese Tatsache konnte man nur schwer vergessen.
    »Fünf Escoas, ja.«
    Ich nickte langsam, während die Hoffnung so fahl wie das Licht des Vollmondes in mir leuchtete.
    »Wenn er noch hier ist, wird er nicht vor Tagesanbruch losfliegen.« Ich dachte laut, während mein Herzschlag sich beschleunigte. »Warum sollte er in der Nacht fliegen, mitten in einem Monsun, wenn es nicht notwendig ist.«
    »Oh, Zarq, wir können das hier überleben; wir werden es überleben.«
    In dem Moment wurde mir klar, dass keine von uns wirklich geglaubt hatte, dass uns die Flucht aus dieser Festung oder das Überleben im Dschungel gelingen würden. Wir waren bereit gewesen, allein für den Versuch den Tod in Kauf zu nehmen, aber wir hatten trotzdem nicht wirklich an unseren Erfolg geglaubt.
    Bis jetzt.
    »Also warten wir«, meinte Misutvia schließlich und verschränkte vor Aufregung ihre Finger. »Sobald der Sturm abflaut, klettern wir auf die Diwane und schreien aus diesem Fensterschlitz heraus.«
    »Wir rufen seinen Namen«, meinte ich. »Sehr wahrscheinlich wird er ihn hören. Man hört seinen eigenen Namen, ganz gleich, wie leise er gerufen wird.«
    Sie betrachtete mich und legte den Kopf auf die Seite. »Du bist sehr klug, für eine Rishi.«
    Falls sie das böse gemeint hatte, war in ihrer Stimme nichts davon zu erkennen. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch, das Zentrum des Wesens einer Frau, und hielt mir die andere Hand hin. Ich nahm sie und legte sie auf meinen Bauch, als wären wir zwei Fremde, die sich zum ersten Mal begegnen und sich gegenseitig ihres Vertrauens versichern. »Ich bin Caranku Bri von Lirehs Yenvia«, sagte sie. »Mein Bruder und meine Freunde kennen mich als Jotan Bri. Bitte nenn mich so.«
    »Jotan? Du bist eine Lehrerin?«
    »Ich habe an der Ondali Wapar Liru gelehrt. Ich wurde verhaftet, nachdem ich eine Demonstration gegen die Verhaftung und das anschließende Verschwinden einer Kollegin organisiert hatte.«
    »Ich weiß nicht, was diese Ondali Wapar Liru ist.«
    »Du hast noch nie von der Wapar gehört?«, fragte sie ungläubig. Dann fiel es ihr wieder ein. »Oh, verzeih mir. Du bist eine Rishi.«
    Sie gab mir einen Moment, um mich von der Schande meiner Unwissenheit zu erholen.
    »Ondali Wapar Liru ist der geistige Quell der Hauptstadt unserer Nation«, murmelte sie. »Es ist ein Ort größter Gelehrsamkeit. Wissenschaft, Künste, fremde Religionen und große Philosophien, all dies wird dort gelehrt.«
    »Wen?« Diesmal war ich es, die ungläubig fragte.
    »Jeden, der dafür zahlt.«
    »Dann habe ich natürlich noch nichts davon gehört. Das ist kein Ort für eine Rishi.«
    »Das würde ich nicht sagen«, meinte sie verteidigend. »Gewisse Gönner unterstützen die Armen, die ein aufrichtiges Bedürfnis nach

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