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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Gelehrsamkeit besitzen.«
    »Reisen diese Gönner zu den Brutstätten und sammeln interessierte Rishi aus den Kus, in denen sie arbeiten?«
    »Nein«, gab sie schließlich zu. »Aber wenn ein Rishi wirklich das Bedürfnis und das Interesse hat, an der Wapar zu lernen, findet er oder sie sicher einen Weg, einen Gönner zu erreichen.«
    »Wenn eine Gefangene das Bedürfnis und das Interesse hat, ihrem Gefängnis zu entfliehen, findet sie sicher einen Fluchtweg«, erwiderte ich leise.
    Sie holte tief Luft.
    »Armut und die Lebensumstände können so unentrinnbar sein wie ein Gefängnis aus Stein, Jotan Bri«, fuhr ich fort. Ich berührte ihr Knie, um meinen Worten die Schärfe zu nehmen. »Doch bitte, erzähl mir mehr von diesem Ort, diesem Quell des Wissens. Können Frauen ihn besuchen?«
    Sie bewegte sich und zog ihren Teppich um ihre Schultern, als er hinabzurutschen drohte.
    »Es werden mehr. Es hat einen harten Kampf um die Frage gegeben, ob Frauen lernen dürfen, geschweige denn lehren. Die Frauen einflussreicher Händler wie auch die der hohen Militärs des Imperators, die in Liru stationiert sind, haben viel Einfluss, wenn sie gemeinsam handeln. Zusammen haben wir in diesem Punkt einen Sieg gegen den Tempel errungen: Wir dürfen die Wapar besuchen. Und seit kurzer Zeit auch lehren.«
    »Aber weibliche Lehrende werden unter der Anklage, sie hätten Laster mit anderen Frauen begangen, verhaftet«, erwiderte ich. »Viele Namen in der Vorbereitungszelle führen das als Grund für ihre Einkerkerung an.«
    »Ich habe genau gegen so etwas protestiert, als ich festgenommen wurde.«
    Ich betrachtete ihr blasses Gesicht, biss mir auf die Zunge, um eine Frage zurückzuhalten, und stellte sie dann doch. »War dir nicht klar, dass du dann verhaftet werden würdest?«
    Sie starrte in die Dunkelheit und schwieg so lange, dass ich schon glaubte, sie so schrecklich beleidigt zu haben, dass sie mir nicht antworten würde.
    »Das hatte ich nicht erwartet, Zarq«, murmelte sie schließlich. »Nicht das hier!«
    Eine weitere Frage ließ mir keine Ruhe. »Würdest du es wieder tun, wenn du in der Zeit zurückgehen könntest? Würdest du protestieren, wenn du wüsstest, wo du enden würdest?«
    Ihr Kopf fuhr herum, und ihre Augen wirkten in dem dämmrigen Licht so blutig und körnig wie zerstoßenes Fleisch. »Wenn niemand gegen eine Ungerechtigkeit protestiert, wird sie zur Normalität und akzeptiert. Und schon bald folgt ihr eine größere Ungerechtigkeit. Die Gesellschaft wird von Zwist geformt, Zarq, und die Gerechtigkeit wird aus Beschwerden geboren.«
    Jetzt erinnerte ich mich an meinen Schwur, ein Drachenmeister zu werden, meinen Einfluss zu nutzen, um Kratt zu entlarven und den Rishi von Brutstätte Re ein gewisses Maß an Gleichberechtigung zu verschaffen. Diese Pläne waren so ehrgeizig und meine derzeitige Situation so weit davon entfernt, dass mir angesichts dieser Kluft und meiner früheren Naivität schwindelte. Ich schüttelte den Kopf. Als ich sprach, redete ich mehr zu mir selbst als zu ihr. »Ich weiß nicht, ob ich den Kampf und die Unruhe will, die mit diesem Zwist kommen. Ich glaube nicht mehr, dass ich für meine Überzeugungen zum Märtyrer würde.«
    »Ich bin kein Märtyrer«, erwiderte Misutvia hitzig. »Vergleiche mich nicht mit Großmutter.«
    Ich erschrak über ihre heftige Reaktion. »Ich habe nicht an Großmutter gedacht. Oder an dich.«
    Sie ließ den Kopf sinken und atmete mehrmals bebend durch.
    »Ich hasse diese Frau«, flüsterte sie schließlich. »Ich habe davon geträumt, sie zu erwürgen, viele Male, ihr mit einem Stein ihren verrückten Schädel einzuschlagen.«
    »Verrückt?«, murmelte ich. »Oder fromm? Ist sie eine Wahnsinnige oder eine Märtyrerin?«
    »Ihr Glaube ist nur eine Entschuldigung für ihre Passivität. Sie ist keine Heldin.«
    »Bist du dir dessen so sicher?« Ich sah auf meine wächsernen Hände, meine hervorstehenden Knochen, die so zart aussahen wie Fischgräten. »Du hast die Drachen gehört. Glaubst du wirklich, dass sie nicht göttlich sind? Vielleicht hat Großmutter recht. Vielleicht hasst du sie deshalb so. Ihr Glaube ist beeindruckend. Deiner dagegen existiert nicht.«
    »Halt den Mund, Naji!« Misutvia nannte mich aus Ärger wieder bei meinem Gefangenennamen. »Ich brauche jetzt Schlaf. Wir beide brauchen Schlaf. Verschwenden wir unsere Energie nicht mit der Diskussion über eine irregeleitete alte Frau, die am Rand des Todes steht.«
     
    Obwohl ich schlief, erholte

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