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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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hoch, auf die schwarzen Schatten der drei Frauen, die vor mir standen. Mein Herz schlug wie verrückt. »Das könnte unser Vorteil sein. Wenn wir schnell und lautlos vorgehen, können wir immer noch entkommen.«
    »Welche Wahl haben wir?«, fragte eine der drei.
    »Ich mache das nicht«, stieß eine andere hervor. »Ich bleibe hier, in meiner Nische. Wenn wir gehen, dann widersetzen wir uns ihnen in ihrem schwächsten Moment. Das mache ich nicht. Sie werden dich umbringen, aber wenn ich hier bleibe, wo ich sein soll, werden sie mich nicht töten.«
    Die beiden anderen zögerten.
    »Alles, was hier auf dich wartet, ist Vergewaltigung und Folter«, erwiderte ich drängend. Mir war klar, dass ihre Sucht nach dem Gift und den Drachengesängen noch nicht so stark ausgeprägt war, weil sie noch nicht so lange hier waren. »Niemand hier überlebt lange. Und ihr bekommt keine zweite Chance für eine Flucht. Wollt ihr denn nicht mehr den Regen auf euren Gesichtern fühlen, die Sonne auf dem Rücken? Eure Geliebten umarmen?«
    Ich blickte hektisch zur Tür. Sutkabde hatte Großmutter gewiss schon über die Trümmer geholfen, musste jeden Moment zurückkehren.
    »Einen Prügel, schnell!«, stieß ich hervor, streckte die Hand aus und erhob mich. Die Schatten bewegten sich, und Stoff raschelte, als eine Frau reagierte. Grobes Holz klatschte in meine ausgestreckte Handfläche.
    Die Tür zur Kammer der Viagand öffnete sich knarrend.
    Ich rannte dorthin, stolperte über Kissen, schwankte, wäre fast gestürzt, torkelte dennoch weiter. Sutkabde kam herein.
    Ein Ausdruck des Erstaunens flog über ihr bleiches Gesicht, machte ihre blutunterlaufenen, eitrigen Augen zum ersten Mal, seit ich sie gesehen hatte, menschlich. Ich hämmerte meinen Prügel in ihren Bauch. Sie klappte mit einem bebenden Seufzer zusammen und brach auf dem Boden zusammen.
    Schweratmend deutete ich auf zwei der neuen Frauen. »Sie kann uns jetzt nicht mehr aufhalten. Nehmt Misutvia in eure Mitte und kommt. Uns bleibt nicht viel Zeit!«
     
    Ich bewegte mich wie in einem panischen Delirium.
    Fliehe! Fliehe! Fliehe!
    Ich kletterte über die Trümmer der zerstörten Wand, schürfte mir die Knöchel an scharfen Mörtelzacken auf, schrammte mir die Sohlen auf den Steinen. Ich rannte platschend durch Pfützen, während der Saum meines Bitoo wie eine nasse Schleppe über den feuchten Erdboden schleifte. Die Finsternis und die Unkenntnis dessen, was vor mir lag, beunruhigten mich.
    Der prasselnde Regen betäubte uns jedes Mal, wenn wir an einem Fensterschlitz vorbeikamen, doch unser Herzschlag rauschte noch lauter in unseren Ohren. Die bewusstlose Misutvia wurde wie ein Sack von den beiden Frauen, die mir folgten, mitgezerrt.
    Der Korridor verzweigte sich.
    Links oder rechts? Welcher Weg war der kürzere, welchen war Großmutter gegangen? In meiner Panik konnte ich mich nicht mehr erinnern, und ich hatte nicht daran gedacht, Misutvias Plan mitzunehmen.
    Links, entschied ich, und stürmte in den Gang. Die beiden Frauen, die mir folgten, keuchten unter Misutvias Gewicht.
    Langsam, langsamer jetzt! Wir wollten doch nicht auf einen Wächter stoßen!
    Der Korridor gabelte sich erneut.
    Ich blieb verblüfft stehen. Es hätte keine weitere Abzweigung geben dürfen, jedenfalls nicht nach Misutvias Plan! Aber leider war keiner von uns jemals in diesem Teil der Festung gewesen. Das hatte sie nicht gewusst. Wir hatten uns in dem dunklen Labyrinth aus Stein verirrt, würden niemals rechtzeitig einen Ausgang finden, bevor man uns entdeckte.
    Dann hörten wir das Klatschen von Schritten, die sich im Lauf näherten.
    Ich winkte den beiden Frauen aufgeregt zu. Wir duckten uns in die Abzweigung des Korridors, kauerten uns an eine Wand, deutlich zu sehen, wäre es nicht Nacht gewesen.
    Die Schritte wurden von keuchenden Atemzügen begleitet, und im nächsten Moment tauchte ein Wächter, in Kutte und Überwurf eines Akolythen gehüllt, in dem Korridor auf und bog in den Gang ein, aus dem wir gerade gekommen waren. Ein paar Herzschläge später folgten ihm ein zweiter, ein dritter und dann noch ein vierter Wächter. Sie alle waren mit Speeren bewaffnet.
    Großmutter hatte das Quartier der Drachenjünger offenbar bereits erreicht. Sie wussten, dass wir ihre Mauer eingerissen hatten.
    »Schnell, in den Korridor, aus dem sie gekommen sind!«, sagte ich. Wir setzten uns in Bewegung, als wir erneut Keuchen und rasche Schritte hörten, die näher kamen. Ein fünfter Wächter. Auch er war zur

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