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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Gitters, schwang es auf und trat zur Seite. Die Inquisitoren schoben zunächst mich und dann den Drachenmeister hinaus. Sie lösten weder die Ketten um die Gelenke des Drachenmeisters, noch befreiten sie mich von meinen Ketten.
    Wir stolperten, geblendet vom Sonnenlicht, in den Staub der Arena. Im nächsten Moment schien ein Samum durch die Arena zu fegen; das Gebrüll der Zuschauer war so heiß und wild wie dieser trockene Wüstensturm.
    Der Hagelklang von Tausenden von Fingerkrallen, der von den Rängen der Arena herabtoste, war ohrenbetäubend. Einer der Novizen hob instinktiv die Arme über den Kopf, als würden Steine auf ihn herunterprasseln. Ich stolperte von Dono weg, weg, nur fort.
    Aber ich entfernte mich nicht so weit, dass der Bulle mich als sein Opfer auswählen konnte, falls er sich auf uns Schüler stürzte. Was er zweifellos tun würde.
    Ich blieb stehen, atmete schnell und unregelmäßig, während bei jedem Atemzug ein stechender Schmerz durch meinen Brustkorb zuckte. Wie am Tag zuvor wurde mein Blick von dem blendend funkelnden Netz über uns angezogen, vom Firmament des Imperators.
    Wie kann eine solche Schönheit von denselben Wesen geschaffen und geschätzt werden, die ebenso Lust am Tod von Kindern empfinden?, schoss es mir durch den Kopf.
    Mein Blick glitt abwärts, so leicht wie Staub und verschleiert von Schmerz und Furcht, zu den Logen der Bayen. Ich fand sofort die Loge von Brut Re, die roten Banner, die über dem mit Quasten verzierten Baldachin flatterten und auf denen die eleganten violetten Symbole Cafar Res prangten. Cafar Re. Die Bastion der Tränen.
    Und dort, in dieser Loge, ging eine Gestalt zwischen den üppigen Ebani umher, gekleidet in einen blassblauen Bitoo, eine Gestalt, die meinen verschwommenen Blick wie magisch anzog. Ihr geschmeidiger Gang, ihre lange, rotblonde Mähne, ihr praller, wogender Busen, der unverkennbare Schwung ihrer Hüften …
    Ich schwöre, dass ich trotz der Entfernung, trotz meines entkräfteten Zustands, trotz der blendenden Lichtreflexe, die von den Tausenden von Spiegelscherben hoch oben durch die Arena tanzten, dass ich trotz all dessen sofort wusste, wer sie war.
    Meine Schwester.
    Danku Re Darquels Waivia.
    Ich starrte sie an, und das Blut rauschte in meinen Ohren. Ich hörte nicht, wie die Menge verstummte, als der Ashgon seine Hand hob, hörte nicht das Klirren, als das eiserne Gitter gehoben wurden, hörte nicht das Brüllen, als Re aus seiner Stallbox stürmte, vernahm nicht das Geschrei der Menge, die ihm antwortete. Ich hörte nur das Rauschen des Blutes in meinen Ohren, sah nur diese Gestalt, die neben Waikar Re Kratt stand. Ihre Nähe zu ihm verdeutlichte, dass sie seine Wai-Ebani Bayen war. Die erste Lustspenderin eines Aristokraten.
    Das war schon immer ihr sehnlichster Wunsch gewesen. Als Lustspenderin Roshu-Lupinis Erstgeborenem zu dienen.
    Deshalb also war der Geist meiner Mutter nicht mehr zu mir zurückgekehrt: Sie hatte keinen Grund mehr dafür. Sie hatte jemanden gefunden, den ich schon lange für tot gehalten hatte. Sie hatte meine Schwester gefunden.
    Ich schwankte, taumelte.
    Was mir das Leben rettete.
    In dem Moment, in dem ich zu Boden sank, stieß Dono zu, der mit erhobenem Dolch auf mich zugestürmt war. Statt mich zu treffen, verfehlte er mich nun knapp. Er hatte allerdings so viel Kraft in seinen Stoß gelegt, dass es für die Zuschauer aussah, als hätte sich seine Klinge tief in meinen Hals gegraben, und die Menge sprang auf wie ein Mann und jubelte. Doch die Schneide hatte meine Haut nur geritzt, als ich fiel.
    Dono wurde von der Wucht seines Stoßes vorwärts gerissen, stolperte über mich und landete im Staub der Arena. Der Drachenmeister sprang über mich hinweg. Sein grünbraun gefleckter Leib bewegte sich einen Moment lang wie der einer Gazelle, jedenfalls für meinen verwirrten Blick, obwohl das nicht sein konnte: schließlich war er gefesselt. Dann fiel er über Dono her und schlang die Kette, die seine Handgelenke band, wie eine Garrotte um Donos Hals.
    Während die beiden unter dem lauten Gebrüll der Zuschauer durch den Sand rollten, erbebte der Boden unter meinen Füßen. Re griff an.
    Die Novizen rannten schreiend davon. Re änderte sofort seine Richtung, verfolgte sie.
    Ich sah dies alles nur aus dem Augenwinkel, denn ich lag immer noch auf dem Rücken, starrte auf den funkelnden Himmel über mir. Meine Sinne schienen gespalten zu sein, mein Körper von mir abgelöst. Meine Mutter hat mich im Stich

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