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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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gleichgültig und beeindruckend auf seiner wunderbaren Drachenkuh, führte die langsame, feierliche Fahrt zur Arena an.
    Ich fiel. Wurde aufgerichtet. Stürzte erneut. Ein Inquisitor richtete mich ein zweites Mal auf, aber der Boden unter meinen Füßen wollte nicht ruhig bleiben. Der Schmerz in meinen Rippen war zu groß, ich brach zusammen.
    Kratt ritt an unserer Parade entlang zum Ende und musterte mich von seinem mit Juwelen geschmückten Reittier herab. Sein goldenes Haar schimmerte wie eine strahlende Krone. »Werft sie auf den Karren«, befahl er. »Wir verschwenden nur Zeit.«
    Wenigstens musste ich nicht zur Arena laufen.
     
    An der Straße drängten sich Menschen, noch mehr als am Tag zuvor. Händler boten Fingerkrallen und süße Kekse feil, und Kiyu-Komikon boten ihre aneinandergefesselten Mädchen an. Mischlinge in zerfetzten Hosen verkauften geröstete Coranüsse an die Kinder vornehmer Leute, die von Kindermädchen beaufsichtigt wurden, während hagere Jungen auf Holzkisten tanzten und ihre Bettelschalen mit beiden Händen ausstreckten. Geschmückte Sänften wurden von grimmigen fleckbäuchigen Dienern auf den Schultern getragen und bewegten sich wie betrunkene Boote zwischen den Händlern in ihren Gehröcken und blauäugigen xxeltekischen Seeleuten, die ihre typischen Hüte aus Tierhaut trugen. Diebe und Spielhöllenbesitzer drängten sich neben bunt gekleideten Bayen in Gewändern aus schimmernder Muschelseide, während Paras, Söldner, die keiner Armee angehörten, mit Halbpiken und Säbeln bewaffnet, die Eingänge von Tavernen bewachten. Man hatte sie engagiert, um Raufbolde fernzuhalten. Aus den Herbergen drangen Musik, Gelächter, Schreie und Grölen hinaus auf die Straße, ebenso wie der blaue Rauch von Tabakpfeifen.
    Als unsere Prozession sich über diese Allee wälzte und sich der Arena näherte, wurden die Leute, welche die Straße säumten und mich mit Beleidigungen überhäuften und Steine nach mir warfen, von dem Gewühl abgelenkt, das alle Zufahrtswege blockierte, alle Türen und Balkons. Die Frauen der Bayen, unbeschwert von solchen Kümmernissen, lehnten sich aus den Fenstern der vornehmeren Herbergen, ihr Haar zu bizarren Knoten auf den Köpfen frisiert, und klapperten mit ihren silbernen Fingerkrallen, als ich vorbeikam. Eine ging sogar so weit, in ihrer selbstgerechten Empörung den Inhalt ihres Nachttopfs in meine Richtung zu schleudern. Ein Regen von Urin und Exkrementen ging auf die Menschenmenge unter ihrem Fenster herab; wütendes Gebrüll erhob sich auf der Straße, ein Tumult schien unausweichlich.
    Ich fühlte mich eingesperrt, verletzlich auf meinem Karren und war vor Angst fast außer mir. Als wir durch ein weiteres Schlagloch rumpelten, zuckte ein scharfer Schmerz durch meine Rippen, und meine Blase drohte sich auf der Stelle zu entleeren. Der Drachenmeister war an das Ende des Karrens gekettet, von den weißen Gestalten der Inquisitoren flankiert. Er riss an seinen Ketten, kreischte und hatte vor Wut Schaum vor dem Mund. Ein kühner Bayen-Jüngling, der schwarz gekleidet war wie eine Katze, sprang vor und hämmerte dem Drachenmeister einen Stuhl auf den Rücken. Der Komikon stolperte, fiel und wurde einige Schritte hinter dem Karren hergezogen, bevor einer der Inquisitoren ihn recht unfeierlich auf die Füße zerrte.
    Die Menge brüllte jubelnd und bewarf uns mit Steinen und faulen Früchten.
    Die Schüler auf dem Karren hielten sich schützend die Arme über die Köpfe und duckten sich. Ich sah, wie an der Spitze unserer Parade Kratts Ratgeber wütend jene Zuschauer anbrüllten, die sie aus Versehen mit ihren Wurfgeschossen getroffen hatten. Die Drachenkuh, die unseren Wagen zog, warf nervös den Kopf hoch und verdrehte die Augen, und einige der Reittiere, auf denen die Adligen von Brut Re saßen, tänzelten unruhig.
    Wir bogen um eine Ecke und kamen holpernd vor einem der dunklen, muffigen Tunneleingänge zum Stehen, die unter die Arena führten. Es war derselbe Gang, durch den wir die Arena am Vortag betreten hatten. Die Wachen zogen das Gitter hoch; ein Wurfgeschoss aus der Menge prallte von meinem rechten Ohr ab. Einen Moment drehte sich mir alles vor den Augen.
    Als sich mein Blick wieder klärte, starrte ich in das Gesicht eines korpulenten Mannes, der auf einer Kiste stand, kaum eine Armlänge von mir entfernt. Er hielt einen Zettel in der Hand und brüllte, damit alle ihn hören konnten. Speichel flog aus seinem Mund.
    »Genau um Mitternacht findet ein

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