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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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gelernt hatte, aber diesen Vorteil glich das Gift aus, das mir der Drachenmeister mit dem Trank verabreicht hatte und das durch meine Adern strömte. Dennoch verließen uns beide allmählich die Kräfte; unsere Sprünge waren nicht mehr schnell oder anmutig, sondern schwer, als wären Steine an unsere Fußgelenke gebunden.
    Nach einer weiteren Klaue voll angestrengter Sprünge, nach denen meine Lungen wie Feuer brannten, kam ich zu dem Schluss, dass ich Ringus weit genug getrieben hatte. Dass er überhaupt bereit gewesen war, sich mit mir zu messen, nachdem er letzte Nacht meinen übernatürlichen Wortwechsel mit einem Geist miterlebt hatte, nötigte mir Respekt ab. Wenn ich sein Selbstwertgefühl vor mir wiederherstellen und seinen Respekt verdienen, mich vielleicht sogar seiner Hilfe versichern wollte, musste ich diesen Wettkampf, den ich ihm aufgenötigt hatte, würdevoll verlieren.
    Also brach ich mit einem keuchenden Stöhnen, das nicht ganz gespielt war, auf dem Boden zusammen. Nach ein paar weiteren Sprüngen, mit denen er seinen Sieg gehörig auskostete, hörte Ringus ebenfalls auf. Als wir beide wie Fische auf dem Trocknen nach Luft rangen, kam Eierkopf wieder zur Besinnung.
    »Ihr habt Euch wirklich genug aufgewärmt, heho!«, knurrte er gereizt. »Normal ist das nicht.«
    Er deutete auf die Novizen und ließ sein Unbehagen an ihnen aus. »Setzt euch hin, los, hoch mit euch, und bereitet euch für die nächste Übung vor! Ihr werdet jetzt den Umgang mit euren Waffen lernen, und ich will, dass ihr sehr genau aufpasst!«
     
    Während die Veteranen die Zielübungen mit ihren Bullenpeitschen begannen, versammelten sich die Diener in einer Ecke des Übungsfeldes und übten mit Umhängen, Knüppeln, geknüpften Netzen und Prügeln, die mit großen Buckeln besetzt waren. Poliare nannte Eierkopf sie, als er uns Novizen die verschiedenen Instrumente erklärte, mit denen ein Drachenbulle gereizt wurde.
    »Aber heute üben wir nur mit den Umhängen und den Knüppeln«, sagte er und stieß mit dem Fuß gegen einen der lederbezogenen Knüppel, die auf einem Haufen schmutziger, terrakottafarbener Umhänge vor ihm lagen. »Denkt daran, ihr trainiert für die Arena, heho! Wenn ihr überleben wollt, bewegt euch schnell und schlagt kräftig zu. Ihr sollt euren Gegner niederschlagen, damit er als Köder für Re dient, während der Drachenmeister und sein Diener oder Veteran in der Arena mit dem Bullen arbeiten kann.«
    Mit dem Bullen arbeiten. Welch ein Euphemismus für diese Hurerei an Re, dafür, dass wir den Bullen aufgeilten!
    »Wenn ihr jemanden schlagt, solltet ihr ihn wirklich mit aller Kraft treffen, damit er schreiend zu Boden fällt und sich dort windet. Wenn Re in die Arena gelassen wird, hat er mehrere Tage lang kein Futter bekommen, heho; also ist er hungrig und böse und verdammt frustriert, denn er kann die Weibchen in den Ställen wittern, kann sie aber nicht erreichen.
    Und lauft nicht weg, wenn der Bulle sich auf euch stürzt«, fuhr Eierkopf fort, während er eine Fliege verscheuchte, die um seine geölten Locken summte. »Bewegungen reizen ihn, Bewegungen und Lärm. Ihr müsst lernen, stillzustehen, wenn er angreift, zu warten, bis er ganz nah ist, und euch erst bewegen, wenn er so schnell ist, dass er nicht mehr gut manövrieren kann. Dann könnt ihr hinter ihn gelangen und gut mit ihm arbeiten.«
    Er nahm einen Umhang von dem Haufen vor ihm hoch. Der zerfranste Stoff hatte dieselbe rotbraune Farbe wie der Boden, schien fast aus Staub gewoben zu sein.
    »Jeder Schüler trägt ein solches Cape in der Arena. Lasst niemals zu, dass ein stärkerer Schüler euer Cape erwischt; wenn das passiert, werdet ihr in einen Zweikampf verwickelt, und als Novize habt ihr keine Chance. Mit dem Cape kann man euch würgen, euch ersticken oder euch die Sicht nehmen. Aber«, er zerquetschte die lästige Fliege mit einem lauten Klatschen zwischen seinen feisten Händen, »es kann auch euer Leben retten.«
    Voller Unbehagen registrierte ich, wie trocken mein Mund während dieser Lektion geworden war, wie feucht meine Handflächen sich anfühlten. Die Novizen neben mir traten beklommen von einem Fuß auf den anderen; ihre wachsende Angst machte sie rastlos.
    »Ihr wisst doch alle, was ein Pundar ist, richtig?«, fragte Eierkopf uns mürrisch.
    Allgemeines Nicken antwortete ihm. Pundar waren Echsen, die sich verblüffend gut tarnen konnten. Ihre Haut konnte in wenigen Sekunden die Farbe wechseln, vom Grün des Dschungels zum

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