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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Jahren harter Arbeit im Konvent angeeignet hatte, hielt mich auf den Beinen und in Bewegung. Höhnische Rufe hallten durch die Luft.
    »Lasst einen Diener gegen sie antreten!«, rief jemand. »Mal sehen, wie lange sie ihren Schwur dann hält!«
    »Nein, lasst einen Veteranen gegen sie kämpfen!«
    Gelächter brandete auf.
    Dann trat jemand zwischen mich und meinen Widersacher. Ich blieb schwankend stehen und blinzelte ihn mit meinen vom salzigen Schweiß brennenden Augen an.
    Dono.
    Erleichterung durchströmte mich. Er würde dieser albernen Farce ein Ende setzen, mich retten.
    »Ich kämpfe gegen sie«, sagte er ruhig, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Gib mir deinen Knüppel, Junge.«
    Mein junger Gegner gehorchte und trat dann rasch zu den anderen an den Rand des Parcours.
    Dono fing an, mich langsam zu umkreisen; ich spiegelte instinktiv jede seiner Bewegungen. Doch dann blieb ich stehen.
    »Warte.« Meine Stimme drang heiser aus meiner trockenen Kehle. »Ich will nicht gegen dich kämpfen.«
    »Du kämpfst, oder ich schlage dich zu Boden.«
    »Also gut«, erwiderte ich leise. »Aber ich muss erst etwas trinken.«
    Die Zuschauer johlten höhnisch.
    Dono dachte nach und hob dann gebieterisch eine Hand. »Also gut«, sagte er, als Ruhe eingekehrt war. »Wenn du trinken willst, dann geh.«
    Ich stolperte in einer Art Krebsgang zu der von einer Staubschicht überzogenen Zisterne, die in einer Ecke des Übungsplatzes lag. Ich hatte meine Lektion vom Drachenmeister gelernt. Wenn du jemandem den Rücken zukehrst, wirst du sehr wahrscheinlich geschlagen. Dono hatte mir erlaubt, etwas zu trinken, weil er sicher gewesen war, dass ich ihm den Rücken zukehren und er mich dann demütigen könnte, indem er mich mit seinem ersten Schlag fällte. Er stand angespannt da, als ich von ihm wegging, und der Knüppel zuckte in seiner Hand; er war sichtlich bereit, mich zu fällen.
    Eine solche Genugtuung würde ich ihm natürlich nicht gewähren.
    Während die Schüler wetteten, wie lange ich gegen Dono bestehen würde, tauchte ich meinen Kopf in das schleimige, algige Wasser der Zisterne, um mich zu beleben. Es war widerlich und lauwarm.
    Ich wollte nicht gegen Dono kämpfen.
    Überhaupt nicht.
    Ich sehnte mich nach seiner Freundschaft, nach seiner Hilfe; selbst seine Gleichgültigkeit wäre mir lieber gewesen als seine Feindseligkeit. Hatte er vergessen, wie wir als Kinder in der Dämmerung Kakerlaken hatten um die Wette laufen lassen? Wir hatten sogar einst einen Trank aus toten Hornissen geteilt, in dem kindlichen Glauben, dass uns Stacheln wuchsen, wenn wir die zerquetschten Insekten tranken. Meinen ersten Maska-Wein hatte ich mit sieben getrunken, als Dono die Kühnheit besessen hatte, ihn aus der Hütte seines Blutonkels zu stehlen und mit Waivia und mir zu teilen.
    Offenbar jedoch erinnerte er sich an nichts davon. Es kümmerte ihn nicht, dass ich zu seinem Clan gehörte, seine Milchschwester war. Ihm war nur wichtig, ein Cinai Komikonpu zu bleiben, ein ordentlicher Schüler des Drachenmeisters, ein Veteran, und dass ich Ausgeburt aus der Stalldomäne entfernt wurde, bevor der Tempel den Drachenmeister deshalb absetzen, seine Herrschaft beenden und all seine Schüler hinauswerfen konnte.
    Ich schöpfte Wasser mit meinen hohlen Händen und tat das, weshalb ich zu der Zisterne gekommen war: ich trank.
    Wer jemals die sonderbare Erfahrung gemacht hat, wie er nach einer durchzechten Nacht Wasser auf nüchternen Magen trinkt, was den Alkohol im Blut kurzzeitig wieder aktiviert, der versteht vielleicht die List, die sich hinter meiner Bitte um Wasser verbarg: Ich hatte nichts zu mir genommen, außer dem Gifttrunk des Drachenmeisters, und so wie es viele Male im Konvent von Tieron geschah, als ich dem Gift verfallen war, wurde das Gift in meiner Blutbahn erneut aktiviert, als ich das Wasser aus der Zisterne trank.
    Wenn auch nur schwach.
    Ich kehrte zu Dono zurück und stellte mich vor ihn. Unter einem Chor aus höhnischen Schmährufen gegen mich begannen Dono und ich, uns zu umkreisen.
    Ich sah seinen Angriff nicht einmal. Er bewegte sich und stürzte sich im nächsten Moment auf mich, während ich unter dem Hagel seiner Schläge zurückwich. Sie prasselten auf meinen Kopf, meine Arme, meine Taille herunter. Ich sah nichts mehr und hob automatisch die Hände, um meinen Kopf zu schützen. Er versetzte mir einen kurzen, harten Schlag in den Magen, der mir den Atem nahm, packte meinen Umhang und zog ihn um meinen Hals zusammen. Ich

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