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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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hohen Schuhe gewöhnen.
    »Ich fühle mich auch viel besser als vor einer Woche«, gestand sie und nahm die angebotene Zigarette an. »Peter hatte recht, diese Träume müssen ein Zeichen von Überarbeitung gewesen sein. In Southampton schlief ich nur in der ersten Nacht schlecht, seitdem habe ich Ruhe.«
    Ted neigte den Oberkörper vor, gab Joan Feuer und zündete sich dann seine eigene Zigarette an. »Peters Sekretärin rief gestern an, um dich an den Termin heute Nachmittag zu erinnern.«
    »Den brauche ich nicht mehr«, gab sie hastig zurück, dabei schüttelte sie energisch den Kopf.
    »Ich fühle mich wohl und könnte Bäume ausreißen.« Sie straffte sich. »Was gibt es Neues in der Agentur?«
    »Gut, dass du fragst. Ich hätte um ein Haar vergessen dir mitzuteilen, dass ich ein neues Projekt für dich habe.«
    Er kramte auf seinem Schreibtisch herum und reichte Joan dann eine Mappe hinüber. »Versuch, das Beste daraus zu machen.«
    Flüchtig überflog sie die wenigen Unterlagen, dann hob sie den Kopf und sagte mit zuversichtlicher Miene: »Noch habe ich keine Idee, wie ich aus Hosengummi und Stopfgarn attraktive Produkte mache, aber bisher ist mir immer etwas eingefallen, oder?«
    »Aus diesem Grund beauftrage ich dich ja mit der Präsentation für diese Kurzwarenfabrik. Ich würde mich ja selbst darum kümmern, aber ich bin mit zwei anderen Großkunden beschäftigt.«
    Sie stand auf. »Schon klar, ich werde sofort beginnen.« Sie wandte sich ab, um ihr eigenes Büro aufzusuchen, das sich direkt neben dem ihres Chefs befand.
    »Joan?«
    Sie blieb stehen und drehte sich halb um. »Ja?«
    »Es ist gut, dass du wieder da bist.« Aus diesen wenigen Worten konnte sie heraushören, wie dringend sie in der Agentur gebraucht wurde.
    Mit gelöster Miene betrat Joan später ihr kleines Büro, das sie in den letzten Tagen kaum vermisst hatte. Das hatte aber nicht daran gelegen, dass ihr die Arbeit keinen Spaß mehr machte – sondern daran, dass sie mit den Aufzeichnungen von Großmutter Fiona beschäftigt gewesen war.
    Das abgewetzte Notizbuch und ein Werbeheftchen mit geschichtlichen Hinweisen zum Gebiet um Glenbharr Castle hatte Joan mit nach London genommen, alles andere hatte sie zurück auf den Dachboden gebracht.
    Zu Hause hatte sie beides in einer Schublade verschwinden lassen mit dem Hintergedanken, irgendwann noch einmal darin zu schmökern.
    Marion hatte sie versprechen müssen, sich von nun an regelmäßig zu melden, was Joan ihr versprach. Immerhin wollte sie auf dem Laufenden gehalten werden, wie die Liebesgeschichte zwischen ihrer Mutter und Simon weiterging.
    Bereits nach wenigen Tagen hatte sich Joan wieder daran gewöhnt, dass sich ihr Leben in der Agentur abspielte. Ihre Wohnung betrat sie nur zum Schlafen. Ihre Großmutter geriet in Vergessenheit.
    Es war einer dieser Abende, an dem Joan nichts weiter als ins Bett fallen und die Augen schließen wollte.
    Noch bevor sie richtig eingeschlafen war, spürte sie, dass diese Nacht anders verlaufen würde als die Nächte der letzten Wochen. Joans Unterbewusstsein wehrte sich dagegen.
    Zuerst waren wieder diese dichten Nebelschwaden zu erkennen, die auf Joan zukrochen und sie schließlich mit ihrem kalten Hauch einhüllten. Sie wollte flüchten, um Hilfe schreien, fühlte sich jedoch wie gelähmt.
    Und dann erklang die schon so vertraute weibliche Stimme, erst ganz leise, kaum hörbar. Es schien, als käme sie näher geschwebt, bis sie sich dicht neben ihr befand. Das Klagen und Wimmern war unverkennbar, die Laute schienen dieselben zu sein wie in den früheren Träumen.
    Als Joan erwachte, hätte sie vor Verzweiflung beinahe geweint. Ein Blick zur Uhr sagte ihr, dass es bereits gegen Morgen war – damit hatte dieser Traum länger gedauert, als sie es gewohnt war.
    Die Luft im Schlafzimmer schien noch immer feucht zu sein, und Joan war davon überzeugt, dass sie sich dies nicht einbildete. Weshalb hatte sie in Marions Haus nur in der ersten Nacht von der Stimme geträumt und danach tief und fest wie ein Kind geschlafen?
    Joans Gedanken glitten zu ihrer Großmutter und deren Entschluss, der Sache auf den Grund zu gehen. War dies der Schlüssel, dem Geheimnis des nächtlichen Wehklagens auf die Spur zu kommen?
    Kurz entschlossen machte Joan Licht, schlug die Bettdecke zurück und tapste auf nackten Füßen hinüber in den Wohnraum, wo sich Fionas Aufzeichnungen befanden. Wenn Joan wissen wollte, ob die Wurzeln allen Übels tatsächlich in den schottischen

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