Im Bann des italienischen Millionaers
sie und Damiano gab es keine gemeinsame Zukunft.
Unaufhaltsam strömten ihr die Tränen über die Wangen, als sie Eloises Handarbeitszimmer erreichte. Auf dem Tisch lagen die Farbproben, die sie vor einigen Wochen dort hingelegt hatte. Damals, als sie noch geglaubt hatte, dass Damiano ernsthaft an ihren Umgestaltungsideen interessiert sei. Eilig griff sie nach den Proben. Sie wollte nur noch weg. Doch auf dem Weg zur Tür stutzte sie plötzlich.
Verblüfft sah sie sich um. Blinzelte einmal, zweimal als traute sie ihren Augen nicht. Nein, das kann nicht sein! Er hat doch nicht etwa …?
12. KAPITEL
Vor Überraschung ließ Riva die Proben fallen. Ungläubig blickte sie sich in dem hellen, lichtdurchfluteten Raum um.
Jedes winzige Detail ihrer Pläne, all ihre Ideen waren umgesetzt worden. Jetzt roch sie auch die frische Wandfarbe, den Holzgeruch des abgeschliffenen Parketts und der neuen Möbel. Wie sie es vorgehabt hatte, war das Zimmer im zeitlos eleganten klassischen Stil gehalten. Weißer Marmor, sanfte Farben und indirektes Licht. An den Wänden hingen Bilder mit Motiven der griechischen Mythologie, wie sie empfohlen hatte. In der Mitte der mit Mosaiken verzierten Terrasse stand eine Marmorstatue, und unten im Garten war ein Teich mit Seerosen angelegt worden. Sogar ein kleiner Springbrunnen plätscherte in der Sonne.
Wahrscheinlich hatte Damiano ein ganzes Heer von Arbeitern eingestellt, um das Zimmer noch rechtzeitig vor Eloises Geburtstag fertigzustellen. Und meine Ideen sind allesamt umgesetzt! Selbst in ihren kühnsten Träumen hätte sie nie zu hoffen gewagt, dass er ihre Vorschläge so ernst nehmen würde. Einige Ideen kannte er nur aus ihren Erzählungen, weil sie Rivas Ansicht nach nur schwer zu verwirklichen waren. Doch auch sie hatte er detailgetreu umsetzen lassen. Er war eben ein unglaublich guter Zuhörer. Aber diesmal hatte er diese Gabe nicht genutzt, um sie zu demütigen wie vor fünf Jahren. Sondern um ihr eine Freude zu machen und ihr seine Anerkennung zu zeigen.
„Und? Was hältst du davon?“
Langsam wandte Riva sich um. Am Türrahmen lehnte Damiano und wirkte so gelassen, als plauderten sie gerade über das Wetter.
„Ich … ich …“ Noch immer war sie viel zu überwältigt, um einen vernünftigen Satz herauszubringen. „Ich verstehe nicht.“ Unglaublich, wie viel er in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt hatte! Oder hatte er etwa schon auf den Seychellen mit dem Architekturbüro in Kontakt gestanden?
„Wann hast du denn all das arrangiert?“
„Zur gleichen Zeit, als ich Olivia Redwood dazu überredete, dir eine längere Auszeit zu genehmigen. Also an dem Tag, nachdem ich mich mit dir und Benito im Park getroffen hatte.“
„Soll das heißen, das war mit ihr abgesprochen?“, rief Riva fassungslos. Jetzt wurde ihr auch klar, weshalb ihre Chefin sich so sehr für Details von Rivas Urlaub interessiert hatte. Sicher ahnte sie, dass Damiano Bens Vater war. Und deshalb hatte sie ihr auch heute Nachmittag widerspruchslos freigegeben. Sie wusste Bescheid und hatte es die ganze Zeit geschickt verborgen. „Und ich dachte, dir würden meine Pläne nicht gefallen. Ich dachte, das Projekt sei abgeblasen“, stieß Riva mit zitternder Stimme hervor. „Du hast mich glauben lassen, dass jemand anders den Auftrag übernommen hätte.“
„Nein, du hast das glauben wollen. Ich habe nichts dergleichen gesagt“, erwiderte er grinsend. „Aber du bist ja immer sehr schnell bereit, das Schlechteste von mir zu denken.“ Seine Miene wurde plötzlich ernst. Dann sagte er leise: „Allerdings weiß ich auch, dass man sich Respekt verdienen muss. Und ich habe jeden Anspruch auf deinen Respekt vor fünf Jahren verloren.“
Was hatte das zu bedeuten? Verwirrt blickte sie ihn an. Forschte in seinen unergründlichen schwarzen Augen.
„Und?“, wiederholte er überschwänglich und zeigte mit einer ausladenden Geste auf ihr gemeinsames Werk. „Entspricht das Zimmer deinen Erwartungen?“ Anscheinend wollte er so schnell wie möglich das Thema wechseln.
Eine Welle von Gefühlen schlug über Riva zusammen. Noch immer konnte sie es kaum glauben, dass er ihre Pläne nicht nur gut fand, sondern sie auch noch umgesetzt hatte.
Was für eine wundervolle Überraschung für Eloise! Und für mich … Doch was er eben gesagt hatte, war eine noch viel größere Überraschung! Ganz schwindelig wurde ihr bei dem Gedanken, was dies für sie beide bedeuten könnte.
„Meine Erwartungen wurden weit
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