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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Babys dort oben in den Bergen. Sebastian ist nicht das einzige Kind, das in Gefahr schwebt.«
    »Traust du Eric vollkommen?«
    Kane hätte fast genickt, doch im letzten Moment unterließ er es. Brachte er dem Arzt dasselbe Vertrauen entgegen wie Lily? Eric war der offizielle Chirurg der Schattengänger, und er war immer für sie da, wenn er gebraucht wurde. Warum also zögerte er? Worin bestand der Unterschied zwischen Eric und Lily? War er schlicht und einfach deshalb voreingenommen, weil Eric kein Schattengänger war und sich nicht wirklich vorstellen konnte, was sie durchmachten? Kane gefiel der Gedanke nicht, dass er irgendwelche Vorurteile haben könnte, aber in Wahrheit sah es so aus, dass er, weshalb auch immer, zögerte.
    »Ich weiß es nicht. Er betreibt seine Forschungen mit einem solchen Ernst. Vielleicht gruselt mir ein wenig vor dieser Intensität.«
    »Es ist das Einzige, was ihn wirklich interessiert«, sagte Rose. »Ich habe ihn nicht mit Sebastian allein gelassen. Er hat darauf bestanden, ihm Blut abzunehmen, und ich wusste, dass zu leicht jemand rankommen kann, wenn es das Haus verlässt und in ein Labor gegeben wird. Whitney würde ein Vermögen für Sebastians Blut bezahlen. Das habe ich dem Arzt gesagt, aber es war ihm offensichtlich egal. Es war eindeutig nicht in Sebastians Interesse, dass sein Blut dieses Haus verlässt, aber für den Arzt stand die Forschung an erster Stelle. Jemandem, der so ist, traue ich nicht, Kane.«
    Er schmiegte seine Lippen an ihr Haar. »Das kann ich verstehen, Rose. Du bist dein ganzes Leben lang Teil eines Experiments gewesen. Du willst nicht, dass es Sebastian auch so geht.«
    »Genau, aber für den Arzt zählt nur, was er daraus lernen könnte, wenn er Sebastians Blut eingehend untersucht. Darauf beschränkt sich sein Blickfeld.« Sie seufzte und biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß, dass ihn ein Arzt gründlicher untersuchen sollte, um sicherzugehen, dass er wirklich so gesund ist, wie wir glauben, aber es ist zu gefährlich.«
    »Zufällig haben wir genau den Mann, der dir helfen wird«, sagte Jaimie und holte mit einem schnellen Seitenblick Kanes Genehmigung ein.
    Kane nickte zustimmend. »Ich wollte vorschlagen, dass du seine Bekanntschaft machst, Liebling. Er heißt Paul und hat sich erst kürzlich unserem Team angeschlossen. Das heißt, ich bin nicht mit ihm aufgewachsen wie mit allen anderen, aber was Heilkräfte angeht, besitzt er eine ganz erstaunliche Gabe. Ich vertraue ihm.«
    Rose schluckte schwer, doch sie nickte. »Wenn du sicher bist, Kane. Aber Sebastians Blut darf dieses Haus nicht verlassen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, beteuerte ihr Kane. »Paul arbeitet nicht so wie andere Ärzte.«
    »Du darfst noch nicht einmal mit jemandem über ihn reden«, warnte Jaimie Rose. »Wenn Eric zurückkommt, darfst du ihm nicht sagen, dass Paul das Baby untersucht hat.«
    »Wir müssen uns gegenseitig schützen und unsere Gaben geheim halten. Whitney würde Sebastian auseinandernehmen, um ihn zu untersuchen«, sagte Kane. »Mit Paul täte er das auch. Verstehst du?«
    Rose sprang auf und lief unruhig auf und ab. »Wie lange habt ihr Erfahrung mit Whitney gehabt? Fünf Jahre, sieben Jahre, vielleicht sogar zehn? Ich habe mein ganzes Leben bei ihm verbracht. Ihr braucht mir nicht zu sagen, wie er ist. Wir alle haben uns gegenseitig vor ihm beschützt, und wir haben sehr schnell gelernt, unsere Fähigkeiten vor ihm zu verbergen.«
    »Ich weiß, Liebes«, sagte Kane beschwichtigend. »Es ist nur so, dass Paul … « Er ließ den Satz abreißen, da er es nicht erklären konnte.
    »Er besitzt eine seltene Gabe«, warf Jaimie ein. »Er wird oft zu Einsätzen geschickt. Whitney fände eine Möglichkeit, ihn an sich zu bringen. Du gehörst jetzt zu unserer Familie, Rose. Paul gehört auch zur Familie; das ist alles, was wir sagen.«
    Rose nickte. Kane konnte fühlen, wie aufgewühlt sie war, obwohl ihr Gesicht nahezu ausdruckslos blieb. Die Vorstellung, dass jemand ihren Sohn untersuchte, widerstrebte ihr restlos, doch sie versuchte, es zu akzeptieren. In ihrem Innersten wusste sie, dass Sebastian einen Arzt brauchte. Ihm fiel nur eines ein, was er tun konnte, um sie mit der Zeit zu beruhigen: Er musste ihr seine Familie vorstellen, sämtliche Mitglieder einzeln, eines nach dem anderen.
    »Wessen Bekanntschaft hast du bisher gemacht?« Er achtete darauf, dass seine Stimme sanft blieb.
    »Da ist einer, den sie Gideon nennen. Und natürlich Javier. Jaimie und

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