Im Bann Des Jaegers
aber Flame hat einen Weg hinein gefunden und ihn mir verraten. Wir sind sehr vorsichtig, aber wir überwachen ihn. Dabei lassen wir ihm allerdings viel Spielraum. Es ist unser Glück, dass er niemandem vertraut und daher all seine Arbeiten am Computer selbst ausführt. Wenn es um Sicherheit geht, ist er nicht so gut, wie er glaubt. Er informiert sich nicht über die neuesten und tollsten Entwicklungen, weil ihn die Forschung auf dem Gebiet von DNA und übersinnlichen Anlagen mittlerweile vollständig beansprucht.«
»Seid ihr durch seinen Computer gewarnt?«
»Er ist versessen darauf, das Baby an sich zu bringen. Er hat seinen ›Abgesandten‹ geschickt, um es zu ›beschaffen‹. Ich mache keine Witze. Das hat er auf seinem Computer. Er war wütend, weil ihm Rose und das Baby entkommen sind. Er ist wild entschlossen, den Jungen in seine Finger zu kriegen. Anscheinend hält er uns hier für angreifbarer. Die Festung in den Bergen von Wyoming ist mittlerweile nahezu uneinnehmbar, und er bezweifelt, dass er es schaffen wird, an die Kinder heranzukommen, die dort untergebracht sind. Auch in dem Punkt schien es ihn zu freuen, dass es den Teams, die sich zusammengeschlossen haben, gelungen ist, sich samt ihren Frauen und Kindern nicht nur vor ihm in Sicherheit zu bringen, sondern vor jeder Bedrohung von außen. Auch das ist mehr oder weniger ein Zitat von ihm, Kane.«
»Wir tun hier dasselbe.«
»Stimmt, aber wir sind angreifbarer, weil wir bisher noch nicht die Möglichkeit haben, die Feinde augenblicklich zu eliminieren, falls wir angegriffen werden sollten.«
»Aber dieses Ziel rückt in Sichtweite«, sagte Kane hastig. »Es ist uns gelungen, fünf von den sieben Gebäuden zu erwerben, die wir brauchen, um das gesamte Gebiet zu sichern. Rose, wenn du Sebastian in diese Feste in Wyoming mitnehmen willst, lässt sich das einrichten. Die Teams, die sich dort angesiedelt haben, sind ausgezeichnet. Dieses Gebäude ist sicher, aber die Überwachung der Straßen ist noch nicht angelaufen … «
Jaimie wirkte selbstgefällig. »Beiß dir auf die Zunge, Kane. Javier und ich haben Tag und Nacht gearbeitet. Die Straßenüberwachung reicht jetzt schon durchgehend bis zur übernächsten Kreuzung, die Dächer von drei weiteren Gebäuden, zusätzlich zu diesem hier, sind gesichert und die Seite zum Wasser hin ebenfalls.«
»Mir ist das recht hier«, sagte Rose. »Ich helfe mit. Ich kann zupacken.«
»Mack hat überall Waffen und Munition gehortet. Wir könnten es mit einer Armee aufnehmen. Wir haben einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach dieses Gebäudes und alle erforderlichen Genehmigungen. So ist es uns gelungen, dich nach deiner Operation auf direktem Wege hierher zu transportieren«, fügte Jaimie hinzu.
»Ich wusste, dass ihr dran seid, aber mir ist neu, dass dieses ganze Vorhaben abgewickelt ist.«
»Woher kommt all dieses Geld?«, fragte Rose.
Jaimie warf Kane einen besorgten Blick zu. »Von Lily Whitney-Miller. Sie hat Milliarden geerbt, und sie teilt ihr Erbe mit sämtlichen Schattengängern.«
Sag mir, was los ist. Es war eine Forderung, nicht mehr und nicht weniger. Es lag auf der Hand, dass Rose eine solche Großzügigkeit suspekt war.
»Sie ist die Adoptivtochter von Dr. Whitney«, erklärte Kane. »Er hat auch an ihr experimentiert. Sie ist miteinigen der anderen Mädchen gemeinsam aufgewachsen.«
Jaimie beugte sich vor und sah Rose tief in die Augen. »Erinnerst du dich an sie? Sie war am Anfang mit dir zusammen, als Whitney euch alle bei sich aufgenommen hat. Ihr wart in einem großen Haus, und er hat euch in einem Schlafsaal untergebracht. Ihr durftet das Labor nie verlassen.«
Rose nickte. »Es ist unmöglich, diese Zeit zu vergessen. Lily war immer wie eine Mutter zu uns allen. Er hat sie besser behandelt, und sie hat versucht, Privilegien für uns rauszuschinden.«
»Sie hat auch für alle anderen Frauen, mit denen sie aufgewachsen ist, Geld zur Seite gelegt. Dieses Geld steht dir zur Verfügung, Rose«, sagte Kane. Er fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog. Geld konnte vieles ändern. Sie könnte sich entscheiden, das Geld zu nehmen und zu verschwinden.
Rose feuchtete sich die Lippen an, und ihr kleines Elfengesicht war sehr nüchtern. »Genießt sie euer vollständiges Vertrauen?«
»Ja«, sagte Kane. »Sie hat zu viel für uns alle getan, um den geringsten Zweifel bestehen zu lassen, Rose. Sie hat gerade ein Baby bekommen. Und Jack Norton und seine Frau haben Zwillinge. Sie haben drei
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