Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
insgeheim zusammenzucken lassen.
    Rose schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid«, wiederholte sie. »Ich habe ihnen nicht vertraut. Ich wollte sie nicht mögen und ihnen auch gar nicht erst eine Chance geben.«
    »Rose.« Seine Stimme war eine samtene Liebkosung, die über ihre Haut strich. »Was hast du denn erwartet? Du hattest nie mit einem Mann zu tun, der dich nicht gefangen gehalten oder dich gequält hat. Dachtest du etwa, es würde leicht werden? Wir alle wussten, dass wir uns deinen Respekt und dein Vertrauen verdienen müssen. Diese Dinge stellen sich nie automatisch ein, nicht, wenn man aufeinander angewiesen ist, um zu überleben.«
    »Aber du hast ihnen vertraut. Ich hätte dir mehr … «
    Er zog sie samt ihrer Decke hoch und drückte ihren zitternden Körper an sich; sie ließ es mit sich geschehen und wäre am liebsten mit ihm verschmolzen, um sich an all dieser männlichen Glut und Kraft zu stärken. Sie gestattete es sich, zerbrechlich und angreifbar zu sein. Sie ließ bewusst zu, dass sie sich ihm gegenüber öffnete. Er war schon so tief in ihr, dass sie ihn nie mehr aus ihrem Inneren vertreiben konnte. Und sie wollte es auch gar nicht.
    »Warum hättest du jemandem vertrauen sollen, den du nicht kennst? Zumal, wenn es um unser Kind ging? Jedes Mitglied meiner Familie wäre schockiert und entsetzt gewesen, wenn du sie alle unbesehen akzeptiert hättest. Sie wollen ebenso wie ich, dass du vor Fremden auf der Hut bist.« Er massierte ihre Schultern, ließ seine Hände über ihren Rücken gleiten und zog sie enger an sich. »Sieh dir Eric an. Er war der Arzt unserer Wahl für sämtliche Teams, und doch hat keiner von uns gemerkt, dass er ein Feind war.«
    Sie schmiegte sich an ihn, suchte Schutz in seinen Armen. Er war wie eine gewaltige Eiche, stämmig und unnachgiebig, ein Wächter, auf den sie immer zählen konnte. »Du warst in seiner Gegenwart befangen«, sagte Rose. »Das ist einer der Gründe, weshalb ich Schwierigkeiten mit ihm hatte. Sein großes Interesse an DNA hat mir auch nicht gefallen. Er war von Anfang an scharf darauf, Sebastian Blut abzunehmen, und seine Besessenheit hat nicht nachgelassen, als ich ihm erklärt habe, warum ich besorgt bin. Wenn du ihm vorbehaltlos vertraut hättest, wäre mein Verhalten ihm gegenüber vielleicht anders gewesen.«
    Als er ihr Gesicht in seine großen Hände nahm und sie ihm in die Augen sah, barst ihr Herz fast vor Liebe zu ihm. Sie sah keinen Tadel dort, nur Respekt und Bewunderung. Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter. »Ich habe das, was du für mich empfindest, nicht verdient, Kane. Und jetzt schon gar nicht. Ich kann mir nicht verzeihen, dass ich Sebastian beinah verloren hätte. Wenn ich mit allen besser umgegangen wäre … «
    Er unterbrach sie mit diesem sündigen, verführerischen Mund, über den sie sich oft Fantasien hingab. Sowie sich seine kühlen, festen Lippen auf ihre legten, veränderte sich ihr Herzschlag, und ihr wurde flau im Magen. Die Glut seines Körpers wärmte sie. Die Kraft seiner stählernen Arme, die sie gefangen hielten, gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit – als hätte sie wahrhaftig ein Zuhause gefunden. Sein Geschmack machte sie wild.
    Ihre Augen brannten, und Tränen schnürten ihr die Kehle zu, während ihr Körper auf die vertraue Weise schmolz. Sie ließ die Decke beinah fallen, als sie seinen Kuss erwiderte, ihm einen Arm um den Hals schlang und sich eng an ihn schmiegte. Sie gab sich ihm hin, da das Fieber des Verlangens durch ihre Adern strömte, und sie ließ zu, dass dieses Gefühl ihr Schuldbewusstsein und ihre Furcht vertrieb und durch ihn ersetzte, durch Kane.
    Sie küsste ihn voller Verlangen, damit sie nicht zu denken brauchte und diese grässlichen Augenblicke nicht noch einmal durchleben musste, die Momente, in denen sie gewusst hatte, dass sie es nicht geschafft hatte, ihr Kind zu beschützen, und dass es Whitney gelungen war, den Jungen an sich zu bringen. Es dauerte ein wenig, bis ihr Kopf klar genug wurde, um zu erkennen, dass Kane wankte. Sie riss sich abrupt von ihm los, um in sein Gesicht aufzublicken. Sie konnte sehen, was sie von Anfang an zu ihm hingezogen hatte – diese enorme Integrität, die Loyalität und das Ehrgefühl, Eigenschaften, die im Gesicht dieses starken Mannes so deutlich ausgeprägt waren. Er war kein Junge; vielleicht war er es nie gewesen. Er war wie ihr kleiner Sebastian in eine Welt voller Gewalttätigkeit hineingeworfen worden und gezwungen gewesen, sich

Weitere Kostenlose Bücher