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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Finger auf ihre Augen, als hätte sie rasende Kopfschmerzen. »Daran hätte ich denken sollen. Ich weiß selbst nicht, warum ich ihm alles geglaubt habe, was er mir erzählt hat.«
    Er kauerte sich neben sie und legte ihr eine Hand in den Nacken. »Du brauchtest dringend das Gefühl, einen sicheren Ort zu haben, an den du gehen kannst. Deshalb hast du nur das gehört, was du hören wolltest, Rose. Das liegt in der Natur des Menschen.«
    Sie sah ihm direkt in die Augen, und jede Zelle seines Körpers reagierte auf den Schmerz, den er dort sah.
    »Ich bin für unser Kind verantwortlich. Du hast dich darauf verlassen, dass ich auf die Kleine aufpassen werde. Ich habe dir gesagt, bei mir sei sie sicher.«
    Die unverblümte Mischung aus blanker Aufrichtigkeit, Schuldbewusstsein und Erschöpfung stürzte ihn fast ins Verderben. Er musste sich gewaltsam daran hindern, sie in seine Arme zu ziehen und sie zu küssen, bis sie beide genug voneinander hatten – was bei ihm wahrscheinlich niemals der Fall sein würde. Stattdessen grinste er sie an. »Ich zeuge Jungs. Da bin ich mir verdammt sicher. Wir werden einen Jungen bekommen. Ich bin gleich wieder da.«
    Er hörte ihr leises Lachen, als er davonstolzierte und wieder ins Schlafzimmer ging. Er musste es hinter sich bringen, um sich zu vergewissern, dass sie für diese Nacht hier in Sicherheit sein würden, und dann würden sie einen anderen Ort finden müssen, an dem sie sich verkriechen konnten, bis es ihm gelang, die anderen Schattengänger zu verständigen. Er zweifelte nicht daran, dass Mack und das Team sich auf die Suche nach ihm machen würden, sowie der politische Blödsinn geregelt war. Sie würden nicht aufgeben, ehe sie ihn lebend fanden oder auf seine Leiche stießen. Dem Peilsender in der Schlucht würden sie keinen Moment lang glauben. Wenn in dem Wrack keine Spuren auf Leichen hinwiesen, würden sie wissen, dass er lebend mit Rose weitergezogen war.
    Kane suchte die Wände sorgfältig nach dem kleinsten Hinweis auf strukturelle Unterschiede ab. Bei einer unterirdischen Behausung würde es nicht schwierig sein, auch einen verborgenen Raum auszuheben. Es musste einen Eingang geben, und dieser Eingang musste im Notfall ziemlich leicht erreichbar sein. Er war bestimmt nicht an einer Stelle, wo ihn jeder, der zur Tür hereinstürmte, sofort sehen konnte. Er würde auch nicht in der Wand sein, an der das Bett stand. Kane ließ seine Hände über die beiden übrigen Wände gleiten. An keiner von beiden fühlte er einen Unterschied. Er konnte keinen Spalt finden, der vielleicht einen Hinweis auf eine Tür gegeben hätte. Verwirrt blieb er mitten im Zimmer stehen und zog die Stirn in Falten.
    Er konnte sich nicht irren. Diego Jimenez war berüchtigt, und das Kopfgeld, das auf ihn ausgesetzt worden war, war verblüffend hoch gewesen für ein Land, in dem eine solche Armut herrschte. El Presidente hätte das gesamte Militär, das ihm zur Verfügung stand, auf den Mann gehetzt, wenn er von seinem Unterschlupf gewusst hätte. Also gab es eine Hintertür. Er sah sich noch einmal in dem Zimmer um und nahm deutlich wahr, dass Rose sich im Nebenzimmer unruhig bewegte. Er musste sichergehen, dass sich kein Feind im Panikraum verbarg oder im Tunnel wartete.
    Es gab keine Ritzen, und daher musste er sich fragen, was das zu bedeuten hatte. Die Tür musste so angebracht sein, dass … Er trat an der Stelle, die er gewählt hätte, dicht vor die Wand. Sie befand sich am hintersten Ende des Zimmers, und von dort würde eine Tür tiefer unter die Erde und weiter weg von dem vorderen Eingang führen, der oberirdisch lag. Er ließ seine Finger über die Stelle, an der die Wände zusammenstießen, gleiten. Die Wände schienen makellos miteinander verbunden zu sein, doch als er zu dem Punkt aufblickte, an dem die beiden Wände auf die Decke trafen, wurde ihm klar, dass genau hier die Tür sein musste, auch wenn sie noch so geschickt verborgen war. Hier gab es auch kein schweres Möbelstück, das etwas verdeckte, nur die soliden Wände.
    Er ließ seine Finger über die Oberfläche gleiten und suchte nach einem Weg hinein. Es musste leicht gehen. Für eine Zahlenkombination würde keine Zeit sein. Jimenez hätte Wert auf einen schnellen Zugang gelegt. Konnte es so einfach sein? Eine Tür mit federndem Tastschalter, die exakt eingepasst war, aber dazu diente, dass man schnell hinauskam? Die Familie hätte sich nicht hier verborgen. Sie wäre geflohen. Die Tür konnte vom Panikraum aus

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