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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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alltäglichen Bedarf gehören.«
    Mehr Ansporn brauchte Kane nicht. Er hatte befürchtet, Rose würde vor jedem Körperkontakt zurückschrecken, und er war darauf vorbereitet, sich Zeit zu lassen und sie langsam an seine Berührungen zu gewöhnen. Sie hatte grünes Licht für Küsse gegeben, und er war mehr als bereit, die Situation nach Kräften zu nutzen. Ein Mann konnte mit Küssen viel erreichen, wenn er es ernst meinte.
    Kane schlüpfte aus dem Haus wie jeden Abend. Rose tat immer so, als öffnete sie am Abend die Tür, um sich umzusehen, und das erlaubte es ihm, unbemerkt in die Schatten hinauszugelangen. Er wusste, dass die Wachposten, falls sie sie überhaupt beobachteten, ihre Ferngläser auf Rose gerichtet haben würden. Sie hatten keine Ahnung, dass sich außer ihr noch jemand in dieser einsamen Gegend aufhielt, ganz zu schweigen davon, dass jemand gemeinsam mit ihr in dem Haus sein könnte. Er wusste, dass Rose, sowie er das Haus verließ, sämtliche Warnvorrichtungen anschaltete und mit einem Scharfschützengewehr auf das Sims unter den Fenstern kroch, um ihm Deckung zu geben.
    Doch dann machte er sich echte Sorgen. Er wusste, dass sie durch den Tunnel angreifbar waren. Rose konnte nicht ihn und beide Eingänge gleichzeitig im Auge behalten. Und sie musste schließlich auch noch auf das Baby aufpassen, das, wie er mehrfach hervorgehoben hatte, für sie an erster Stelle stehen sollte. Als Ehefrau würde sie anstrengend sein. Für seine Ratschläge war sie nicht empfänglich und für seine Befehle ebenso wenig. Sie lächelte ihn an, und in ihren Augen stand ein Ausdruck, der sein Innerstes nach außen kehrte, aber was auch immer sie für ihn empfand, hielt sie nicht davon ab, genau das zu tun, was sie wollte – oder das, was ihrer Meinung nach getan werden musste.
    Als er auf der ersten Hügelkuppe angelangt war, drehte er sich um und sandte eine schwache Brise tief über den Sand, um jegliche Spuren zu verwischen, die er hinterlassen haben könnte. Was einen Soldaten zu Fall bringen konnte, waren immer die Kleinigkeiten. Er hatte gelernt, auf jedes Detail zu achten. Jetzt hielt er sich dicht am Boden, denn er wusste, dass er es ihren Feinden damit nahezu unmöglich machte, ihn zu sehen, insbesondere, da er sich stets auf dunklerem Erdreich oder in der Nähe von Geröll oder im wogenden Wüstengras voranbewegte.
    Das Lager, das Whitneys Männer aufgeschlagen hatten, war nur etwa eine Meile weit entfernt, und sie wurden zunehmend unvorsichtiger. Oft hinterließen sie Spuren. Dazu kam noch, dass sie hemmungslos rauchten und tranken und diese Gerüche zu ihm geweht wurden. Zweimal roch er gebratenes Fleisch. Carlson James schlich sich oft dicht an das Haus heran und schien von Mal zu Mal mürrischer zu werden. Falls ihre Befehle lauteten zu warten, bis sie bestätigen konnten, dass Rose das Baby geboren hatte, dann war Kane sicher, dass sie niemals durchhalten würden. Beide Männer langweilten sich, und keiner von beiden besaß die erforderlichen Eigenschaften, um in einer Wüste abgesetzt zu werden und über längere Zeit Informationen zusammenzutragen. Kane war sicher, das sei einer der Gründe gewesen, weshalb sie bei den Eignungstests für das militärische Schattengängerprogramm durchgefallen waren.
    Sogar in Bezug auf ihr Lager waren sie inzwischen schlampig und ließen Lebensmittelvorräte draußen liegen, wo sie die Kojoten anlocken würden. Fargo wollte Jagd auf die Kojoten machen, damit sie etwas zu tun hatten, aber in dem Punkt hatte sich Carlson bisher mit dem Hinweis durchgesetzt, Rose würde die Schüsse wahrscheinlich hören.
    Kane bezog seinen Posten in einer Entfernung von knapp sechs Metern von dem Lager, indem er sich flach auf den Bauch legte und sich mit den Zehen und den Ellbogen vorwärtstieß, bis er inmitten eines Geröllhaufens lag. Gräser und Unkraut wuchsen nur spärlich in den Spalten. Eine Eidechse sauste schleunigst davon, flitzte aber nicht in Richtung Lager, sondern zog es vor, unter die kleineren Steine zu kriechen, um sich dort vor ihm zu verbergen.
    Carlson James schnitzte mit seinem Messer an einem Stück Holz herum, bis es an einem Ende spitz zulief. Vor ihm lag ein Stapel Stöcke von etwa dreißig Zentimetern Länge, jeder mit einem spitzen Ende. Nicht weit von ihm tat Fargo dasselbe, wenn auch ziemlich lieblos.
    Er seufzte. »Ich kann einfach nicht glauben, dass wir hier draußen festsitzen und darauf angewiesen sind, Kojoten mit selbstgeschnitzten Pfeilen zu

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