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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Tests zur Überprüfung ihrer übersinnlichen Gaben hatte Kane schon vorher sehr gut abgeschnitten. Keiner dieser Männer konnte ein gutes Ergebnis erzielt haben, denn sonst hätten sie längst wahrgenommen, dass sich außer Rose noch jemand in dem Haus aufhielt. Kane hätte es sofort gewusst. Whitney hatte die Männer in seine Dienste übernommen, die es kaum geschafft hatten, in das Programm eingegliedert zu werden. Die meisten von ihnen waren auch bei den psychologischen Einstufungstests durchgefallen.
    Whitney wollte diese Männer nicht mit seinen kostbaren Frauen paaren. Er hatte schlicht und einfach nicht genug Frauen, die dafür herhalten konnten, Supersoldaten zu gebären, aber dafür kannte er jede dieser Frauen in- und auswendig. Er hatte sie schon als Kleinkinder in sein Labor geholt und sie dort ihr Leben lang ständig überwacht. Er hatte Rose mit Kane geködert, da er ganz genau wusste, welche Sorte Mann Anziehungskraft auf sie ausüben würde.
    Und Kane? Verdammt nochmal. Er hatte es Whitney teuflisch leicht gemacht. Sogar seine Freunde behaupteten, er sei der Inbegriff der Ritterlichkeit. Er war der geborene Retter. Natürlich war abzusehen gewesen, dass er alles für Rose tun würde, sobald er von ihrer Zwangslage erfuhr. Er hätte niemals zugelassen, dass ein Rohling wie Carlson sie zum Sex mit ihm zwang. Auch er war übertölpelt worden. Wenn jemand glauben sollte, Whitney sei kein wahrer Menschenkenner, würde Kane das Gegenteil bezeugen. Whitney vermochte Menschen auf erstaunliche, wenn nicht gar übersinnliche Weise zu durchschauen.
    Kane. Jetzt bebte Roses Stimme. Ich komme raus.
    Bleib, wo du bist, Süße. Er hätte wissen müssen, dass er sich nicht so viel Zeit mit seiner Antwort lassen durfte. Rose würde ihn ungeachtet der Gefahren unterstützen. Ich beobachte nur gerade ihre Reaktionen. Es ist seltsam, aber keiner von beiden scheint den Druck zu fühlen, der sich um sie herum aufbaut.
    Es war schwierig, das Gefühl genau zu beschreiben, das sich einstellte, wenn andere Schattengänger in der Nähe waren oder Telepathie einsetzten. Der Druck, der auf das eigene Innere ausgeübt wurde, baute sich rasch auf und setzte einem, abhängig vom Maß der persönlichen Anfälligkeit, unterschiedlich stark zu. In einzelnen Fällen konnte es so weit gehen, dass man glaubte, ein Schraubstock schlösse sich um das eigene Gehirn. Kane erschien es merkwürdig, dass diese Männer seine Gegenwart nicht wahrnahmen. Jeden Abend kam er ihnen etwas näher, und doch schienen sie immer noch nicht zu wissen, dass er da war. Mehrfach hatte er seine Fähigkeit benutzt, die Luft in Bewegung zu versetzen, und das hätte den Druck auf das Gehirn der Männer verstärken sollen, doch keinem von beiden war etwas aufgefallen.
    Rose besaß eine ungeheuer schnelle Auffassungsgabe. Es traf auch sie wie ein Schlag, als ihr bewusst wurde, was das hieß. Rose schien fassungslos zu sein. Im ersten Moment war sie derart schockiert, dass sie sich benommen fühlte, und dann überkam sie ein gewisses Schuldbewusstsein, denn sie waren beide zu denselben Schlussfolgerungen bezüglich Whitneys gelangt.
    Es tut mir leid, Kane. Ich habe ihm in die Hände gespielt, stimmt’s? Ich habe dich in diese Lage gebracht, und wenn ich nicht in seine Falle gegangen wäre, würdest du jetzt nicht …
    Schluss jetzt! Hör auf damit, Rose. Ich habe mich mit offenen Augen darauf eingelassen. Und ich bereue es nicht. Ich bedaure lediglich, dass unsere erste gemeinsame Nacht für dich ein Alptraum gewesen sein muss. Rühr nicht mehr daran.
    Er wünschte, er wäre im Haus und könnte sie in seine Arme ziehen. Rose war auf ein Leben außerhalb des Militärs in keiner Weise vorbereitet, und doch war es ihr gelungen, sich während ihrer Schwangerschaft zu verbergen und Whitney jeweils einen Schritt voraus zu sein. In all diesen Monaten auf der Flucht hatte sie keinen einzigen Menschen gehabt, der seine Arme um sie geschlungen und sie getröstet hatte, und er hatte sich die ganze Zeit gewünscht, bei ihr zu sein. Er liebkoste sie mit seiner Stimme. Es war das Einzige, was er ihr geben konnte, da sie für alles andere im Moment zu weit voneinander entfernt waren. Ich würde das, was wir haben, gegen nichts tauschen. Ich lüge nicht, Rose. Wenn du mich immer noch nicht kennst, dann solltest du wenigstens das wissen.
    Danke.
    Sie weinte. Dieser verfluchte Whitney und seine erbärmlichen Spielchen. Rose hatte es verdient, geliebt zu werden, und wenn sie auch

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