Im Bann Des Jaegers
Sohn in den Armen, schmiegte sich an Kane und ließ ihren Kopf auf seine Brust sinken.
Er legte ihr seine Hand in den Nacken. »Wir müssen ihm wirklich einen Namen geben«, murmelte er. »Wir können ihn nicht immer nur ›das Baby‹ nennen. Mit fünfzehn könnte er uns das übelnehmen.« Seine Finger massierten behutsam ihren Nacken. Die Nacht senkte sich herab, und die ersten Sterne wurden am weiten Himmel sichtbar. Sowie es vollständig dunkel war, würde er aus dem Haus gehen, und heute Nacht widerstrebte es ihm. Er wäre lieber bei ihr geblieben. »Er ist jetzt schon eine Woche alt. Sieben Tage sollten genügen, um dir zu überlegen, wie du ihn nennen willst.«
Rose schien sich enger an ihn zu schmiegen und sich unter seinen Berührungen zu entspannen. »Du bist derjenige, der mit keinem Namen einverstanden ist.«
»Mein Sohn wird keinen doofen Namen bekommen. Ich glaube, du denkst dir die schlimmsten Namen aus, die dir einfallen, und das tust du nur, um meine Reaktion zu sehen.«
Rose lachte leise, und er wusste, dass er richtig geraten hatte. Er senkte seinen Kopf und drückte einen Kuss auf ihr seidiges schwarzes Haar. »Du bist unmöglich.« Widerstrebend ließ er sie los.
Rose rückte nicht gleich von ihm ab. Sie rieb ihr Gesicht an seiner Brust, ehe sie einen Schritt zurücktrat. »Es ist ja nicht so, als hätte ich eine riesige Familie, die mich auf Ideen brächte, Kane. All meine Schwestern tragen die Namen von Blumen – und das werden wir ihm ganz bestimmt nicht antun.«
»Sebastian fällt mir ein. Der hat etwas mit Soldaten und Mut zu tun und damit, dass er auf uns aufpasst«, schlug Kane unbeholfen vor. »Sebastian gilt als der Schutzheilige der Soldaten.«
Sie blickte finster, als sie das Baby in den improvisierten Brutkasten legte. »Was soll das heißen?«
Er zuckte die Achseln. »Es war ja nur ein Vorschlag. Von mir aus kannst du den Namen aussuchen. Aber bloß keinen verrückten«, sagte er einschränkend.
Sie sah ihm ins Gesicht und nahm seine harte Mundpartie und die tiefen Falten wahr. Sehr sanft strich sie mit ihrer Hand über seine harten Züge. »Wir nennen ihn Sebastian. Was ein Schutzheiliger ist, kannst du mir später erklären, da ich von solchen Dingen keine Ahnung habe. Sebastian Kane.«
»Sebastian Kane Cannon. Du wirst mich heiraten und meinen Nachnamen annehmen, richtig?«
»Soll das ein Heiratsantrag sein?«
Er schlang ihr einen Arm um die Taille und bog ihren Kopf zurück, damit sie zu ihm aufblickte. »Ich kann dich glücklich machen, Rose. Und ich kann euch beide vor Whitney und jedem anderen beschützen, der an uns experimentieren oder uns töten will. Ich werde immer loyal sein, aber du musst wissen, dass ich Soldat bin. So ist das nun mal. Ich habe eine Familie, und wir werden ein Teil dieser Familie sein. Meine Loyalität wird immer an erster Stelle dir und dem Jungen gelten, aber ich werde auch alles tun, was erforderlich ist, um meine Einheit zu beschützen.«
»Wozu versuchst du mich zu überreden? Dazu, dass ich bei dir bleibe, oder dazu, schleunigst fortzulaufen?«
»Ich will nicht, dass du aufgrund falscher Vorspiegelungen bleibst.« Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah in ihre dunklen mandelförmigen Augen. Sie konnte ihm den Atem verschlagen und ihm jeden Funken gesunden Menschenverstand rauben, den er jemals besessen hatte, und er hatte nicht das Geringste dagegen einzuwenden. Es mochte zwar sein, dass er sich vorkam wie ein Idiot, aber selbst das war ihm recht, solange er sie an seiner Seite hatte. »Der Kampf gegen Whitney wird immer ein Teil meines Lebens sein. Nicht nur unseretwegen, sondern auch um aller anderen Schattengänger und ihrer künftigen Kinder willen.«
Sie nickte. »Das kann ich akzeptieren. Ich gehe davon aus, dass er nicht aufhören wird, Jagd auf mich zu machen.«
»Ich habe von Kindern gesprochen«, hob er hervor.
Ihre Lippen verzogen sich zu einem bedächtigen Lächeln. »Das ist mir nicht entgangen. Ich bin nämlich recht intelligent und schalte schnell, Kane. Ich wusste, dass du einen Grund für diese Bemerkung hattest. Ich fürchte mich nicht davor, weitere Kinder zu bekommen.«
»Ich werde dich küssen.«
Neben einem ihrer Mundwinkel bildete sich ein Grübchen. »Hältst du es für notwendig, mir das vorher anzukündigen?«
»Ich habe mich nur wie ein Gentleman benommen und dich vorgewarnt.«
»Ich glaube, wenn du vorhast, mich zu heiraten, solltest du ein paar Dinge über mich wissen. Küsse werden zum
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