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Im Bann des Maya-Kalenders

Im Bann des Maya-Kalenders

Titel: Im Bann des Maya-Kalenders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Stamm
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erwähnt, Hitler habe mit der Idee gespielt, zum Sonnensystem der arischen Gottmenschen zu fliegen. Van Helsing suggeriert, die Exponenten des Dritten Reichs hätten über das technische Know-how und die notwendigen Flugmaschinen für dieses Projekt verfügt. Die Spekulationen,
Interpretationen und angeblichen Tatsachen sind bewusst montiert und erwecken den Eindruck, dass führende Köpfe des Dritten Reichs den Zweiten Weltkrieg überlebt hätten. Mindestens zwei Vril-Flugscheiben – eine soll »Odin« geheißen haben – seien im April 1945 mit einem Teil der Wissenschaftler und Logenmitglieder von Brandenburg aus »nach Aldebaran gestartet«, nachdem sie das Testgelände in der Antarktis gesprengt hätten. Andere Vril-Großraumschiffe hätten »wichtige reichsdeutsche Persönlichkeiten nach Südamerika und Neuschwabenland« gebracht, heißt es an anderer Stelle des Buches. Neuschwabenland war nach Ansicht der Neuen Rechten das geheime Forschungszentrum, das die Vril-Gesellschaft in der Antarktis aufgebaut habe. Und in Südamerika hätten die Nazis geheime Stützpunkte errichtet, in die sie nach dem Krieg geflüchtet seien. Hier schließt sich der Kreis: Van Helsing und mehrere rechtsradikale Ideologen nähren bei Ufo-Gläubigen und radikalen Esoterikern die Hoffnung, dass die NS-Spitzenleute, neuen Christussen gleich, wiederkehren und die neuen Arier erlösen werden.
    Der Mythos von »Neuschwabenland« grassiert auch heute noch in weiten Kreisen der neurechten und esoterischen Szenen. In Geheim-Gesellschaften schreibt Van Helsing beispielsweise: »1938 wurde eine deutsche Antarktis-Expedition mit dem Flugzeugträger ›Schwabenland‹ durchgeführt. Dabei wurden 600.000 Quadratkilometer zu deutschem Boden erklärt, ›Neuschwabenland‹.« Es würden heute noch mehr als 100 deutsche U-Boote vermisst. Es sei anzunehmen, »dass sie mit den zerlegten Flugscheiben oder zumindest mit den Bauplänen nach Neuschwabenland geflüchtet sind«, heißt es wörtlich. Zum Schluss spannt van Helsing den Bogen in die Nachkriegszeit, in der sich die Beobachtung von Ufos gehäuft hätten. Bei einer »außergewöhnlich hohen Prozentzahl der Fälle, bei denen es zu persönlichen Kontakten mit Insassen von so genannten Ufos gekommen ist«, habe es sich um »besonders schöne Exemplare der Spezies ›Arier‹« gehandelt.

    Van Helsing benutzt die Vril-These, um den Boden für die Verschwörungstheorie neu zu bereiten. Die Alliierten hätten die Dokumente vernichtet, um die Geschichtsforschung zu verhindern. Die von den »Illuminati durch die zionistisch-anglo-amerikanische Lobby kontrollierte Medien- und Nachrichtenwelt« scheue keine Kosten, die Deutschen davon abzuhalten, Nachforschungen über die Vril-Gesellschaft anzustellen. Van Helsing gibt zwar zu, dass es keine Dokumente oder Beweismittel gebe. Trotzdem suggeriert er, die Hintergründe der Vril-Gesellschaft zu kennen.
    Rechtsradikale, Esoteriker, Weltverschörungstheoretiker und Ufo-Anhänger stilisieren Geheim-Gesellschaften zu einem Kultbuch, das heute noch vertrieben und von diesen Kreisen fleißig gelesen wird. Inzwischen sind die Bände hunderttausendfach verkauft worden.
    Alle Anstrengungen der neurechten Autoren und Vordenker, ihre faschistoiden Motive zu vertuschen, können nicht über die wahren Absichten hinwegtäuschen. Die Verklärung der Nazis als Urgermanen und mystisch hoch entwickelte Erlöser ist unübersehbar, ebenso die Vermischung von okkulten und politischen Versatzstücken. Van Helsing und seine vielen Gesinnungsgenossen trauern heute noch dem Dritten Reich nach und hoffen auf die Wiederkunft der arischen Übermenschen.
    Jan van Helsing ließ sich von der Lüftung seines Pseudonyms, der Kritik und den rechtlichen Verfahren nicht irritieren. Im Jahr 2000 kaufte er die Rechte seiner Bücher vom Ewert-Verlag zurück und gründete den Ama Deus Verlag, benannt nach dem Namen seines Sohnes Amadeus. Er verlegt nun seine Bücher selbst. Die neuen sind ganz in der »Tradition« von Geheim-Gesellschaften geschrieben. Außerdem gibt er Bücher von ideologisch gleichgesinnten Autoren heraus.
    Die jüngeren Bücher von Holey handeln von Verschwörungstheorien, esoterischen Spekulationen und revisionistischen Konstrukten. Ein neues Machwerk mit dem Titel Was Sie
nicht wissen sollen wird so angepriesen: »Eine kleine Gruppe von Privatbankiers regiert im Geheimen unsere Welt. Sie manipulieren den Gold- und Silberpreis, haben die Immobilienblase und die Bankenkrise

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