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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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Tamara lachte bitter auf.
    Die Erinnerung kommt genau richtig, dachte Fleur. Sie kannte ihn nämlich überhaupt nicht. Was die Tatsache, dass sie im Moment an nichts anderes dachte als daran, wie sich seine Haut an ihrer anfühlen würde, absolut unerhört machte!
    „Wahrscheinlich solltest du dich für den Moment in dein neues Leben eingewöhnen“, sagte sie zu dem Mädchen.
    Der Teenager drehte sich mit einem Ruck zu Antonio um. „Ich will aber kein neues Leben! Mein altes Leben gefiel mir!“
    „Du wirst dich schon daran gewöhnen“, gab er düster zurück. Dann wandte er den Blick zurück auf Fleur. „Wie geht es Ihrem Bein?“
    „So weit gut. Am Donnerstag werden die Fäden gezogen.“
    „Es hätte auch anders ausgehen können. Das ist etwas, das du vielleicht bedenken solltest, Tamara“, sagte er zu seiner Tochter, „wenn du das nächste Mal das Bedürfnis verspürst, deine Selbstständigkeit zu beweisen – dass nämlich Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.“
    Das Mädchen wurde rot und sah schuldbewusst zu Fleur. „Es war nicht meine Schuld.“
    „Das ist eine der ersten Lektionen, die du lernen musst, Tamara“, fuhr er unerbittlich fort. „Wenn man Fehler macht, steht man auch dafür gerade und schiebt die Schuld nicht auf andere. Zumindest Leute, die genügend Courage haben, machen das so.“
    Es überraschte Fleur nicht, dass Tamara die Tränen in die Augen schossen. Selbst der durchschnittlich hartgesottene Vorstandsvorsitzende eines multinationalen Unternehmens hätte Schwierigkeiten gehabt, sich bei dem eiskalten Ton unbeeindruckt zu zeigen.
    „Warte im Wagen auf mich, Tamara“, meinte er dann müde und richtete den Blick wieder auf Fleur.
    Sie wünschte, er hätte es nicht getan. Die dunklen Schatten unter seinen Augen ließen auf Erschöpfung schließen, durch die er aber nur noch sinnlicher aussah.
    „Und versuche dich zurückzuhalten und nicht jedem, der vorbeikommt, zu erzählen, du seist entführt worden.“
    Mit einem letzten aufsässigen Blick warf der Teenager den Kopf zurück und stolzierte zum Wagen davon.
    Fleur konnte sich nicht zurückhalten. „Sie sind absolut unmöglich!“
    Abrupt wandte er sich um.
    Fleur weigerte sich, sich von dem arroganten Blick und der überheblichen Miene einschüchtern zu lassen. „Sie brauchen mich gar nicht so anzusehen, es stimmt. Sie sind ein absolut unmöglicher, unerträglich schroffer …“ Sie brach ab und schüttelte den Kopf. „Ich verschwende hier nur meine Zeit, oder?“
    Der eisige Ausdruck milderte sich etwas, als er die Schultern zuckte. „Ich habe vielleicht ein paar Schwächen, möglich.“
    Einen Sekundenbruchteil lang schloss sie die Augen. Keine sichtbaren, zumindest. „Was für ein Eingeständnis“, sagte sie dann mit einem trockenen Lachen.
    „Vor allem habe ich keinerlei Erfahrung als Vater.“
    Sie bemühte sich redlich, das Aufflackern von Schmerz in seinen Augen nicht zu sehen. Sie wollte kein Mitgefühl für diesen Mann empfinden. Das würde ihr Seelenleben unweigerlich verkomplizieren, worauf sie gut verzichten konnte.
    Ein Blick auf ihn reichte jedoch aus, um ihr zu sagen, dass der ganze Mann eine einzige emotionelle Komplikation war. „Na, Sie könnten es ja mal mit Reden versuchen. Das wäre ein Anfang.“
    „ Madre mia!“ , stieß er hervor. „Meinen Sie nicht, darauf wäre ich schon selbst gekommen?“ Er holte tief Luft und senkte die Stimme. „Es ist schwierig. Das Kind lehnt mich ab.“
    Sie starrte ihn ungläubig an. „Das wundert Sie? Sie lassen sie nicht zu dem Mann, den sie dreizehn Jahre lang als ihren Vater angesehen hat. Ich weiß ja, dass Sie nicht gerade der Einfühlsamste sind, aber … Herrgott noch mal!“ Sie schüttelte fassungslos den Kopf. „Sie müssen doch einsehen, dass …“
    „Ja, und ob ich sehe.“ Aus Antonios Stimme war Unduldsamkeit herauszuhören.
    Fleur hob fragend eine Augenbraue. „Tatsächlich?“
    „Allerdings. Ich sehe ein, Ihre übereifrige Einmischung soll die Tatsache kompensieren, dass Sie selbst kein eigenes Leben haben.“
    Man kann die Überheblichkeit praktisch aus jeder Pore tropfen sehen, dachte sie und fühlte, wie ihre Selbstbeherrschung nachgab. „Nur zu Ihrer Information, ich habe ein Leben! Ein sehr gutes sogar. Es war noch besser, bevor Sie darin auftauchten!“ Sie runzelte die Stirn und hoffte, dass Antonio nicht aufgefallen war, dass sie ihm mit den letzten Worten mehr oder weniger einen Platz in besagtem eigenen Leben

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