Im Bann des Milliardaers
Männern belästigt zu werden?“
„Für die Allgemeinheit kann ich natürlich nicht reden, aber in diesem speziellen Fall …“
Fleur wollte keineswegs an diesen speziellen Fall erinnert werden und fiel ihm schrill ins Wort: „Ich wollte nicht stören.“
Antonio presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. „Eine Unterbrechung wäre sehr willkommen gewesen.“
„Nun, es ist ja alles noch mal glimpflich ausgegangen.“ Zumindest für Tamara. Ob das auch für sie selbst galt, wagte sie zu bezweifeln. Und dabei dachte sie nicht an ihr Bein! „Bleiben Sie über Nacht bei ihr?“
„Die Ärzte meinen, das hätte wenig Zweck. Sie haben ihr ein leichtes Schlafmittel gegeben. Trotzdem werde ich hierbleiben.“ Er richtete sich auf und steckte die Hände wieder in die Taschen.
„Dann können Sie mich ja schlecht nach Hause fahren, oder?“, stellte sie fest. „Es sei denn, Sie verfügen über die seltene Fähigkeit, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.“
„Eigentlich hatte ich vor, Sie nach Hause zu bringen und danach hierher zurückzukommen.“
Sich wieder mit ihm ins Auto setzen? Das wäre ja so, als würde man einem Alkoholiker einen Job in der Schnapsfabrik anbieten! Immerhin, sich einzugestehen, dass man ein Problem hatte, war der erste Schritt. Und ja, Fleur hatte ein großes Problem!
„Danke, aber das ist nicht nötig. Außerdem sollten Sie nicht riskieren, dass Tamara wach wird und Sie dann nicht da sind.“
„Ich bezweifle ernsthaft, dass der Anblick meiner Person ihre Genesung beschleunigt. Aber das wissen Sie ja auch schon, nicht wahr? Sie werden Ihren Freunden viel zu erzählen haben.“
„Weder bin ich ein Klatschmaul, noch habe ich darum gebeten, in Ihre Familienprobleme mit hineingezogen zu werden.“ Es verletzte sie, dass er glaubte, sie hätte nichts Besseres zu tun, als schnellstens seine Geheimnisse in die Welt hinauszuposaunen. Warum hatte er sie dann überhaupt mit ihr geteilt? „Und ehrlich gesagt, ich habe genug eigene Probleme, da kann ich mich um Ihre nicht auch noch kümmern.“
„Sie hatten auch nicht darum gebeten, geküsst zu werden, dennoch haben Sie es genossen.“ Er ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten und senkte die Stimme. „Ich übrigens auch“, fügte er rau hinzu und sah sie unter den langen Wimpern hervor an.
„Sie klingen eher überrascht“, bemerkte sie heiser.
Ihre Worte ließen ihn stutzen, verdutzt hob er beide Augenbrauen. „Ich glaube, das bin ich auch“, gab er zu.
„Weil ich aussehe wie jemand, der nicht küssen kann.“
Der säuerliche Kommentar ließ ihn auflachen. Ein Laut, bei dem mehrere Köpfe sich interessiert in seine Richtung drehten und Fleurs Nervenenden hoffnungslos zu flattern begannen.
„Mit diesem Mund …“ Sein Lachen erstarb, und mit gerunzelter Stirn richtete Antonio den Blick auf die vollen Lippen. „Es ist unmöglich, dass Sie nicht küssen können. Dieser Mund wurde zum Küssen geschaffen.“
Es war kaum verwunderlich, dass Fleur regungslos und wie angenagelt auf ihrem Platz verharrte, während Wellen der Sehnsucht über ihr zusammenschlugen. Es wollte ihr partout keine schnippische Erwiderung einfallen.
Die Falte auf seiner Stirn wurde noch tiefer. „Nein, dass Sie wunderbar küssen, hat mich nicht überrascht. Es war meine eigene Reaktion, die mich überrumpelt hat.“ Er starrte noch immer angestrengt auf ihren Mund.
Ich wünschte, er würde endlich damit aufhören.
„Das letzte Mal habe ich als Teenager mit einem Mädchen im Auto heiß geknutscht.“
„Auf diese Information hätte ich auch verzichten können.“ Ihr Kommentar war so beißend, weil prompt Bilder vor ihr auftauchten, Bilder von weiblichen Händen, die unter sein Hemd glitten und über goldene Haut und harte Muskeln strichen, ganz so, wie sie es hatte tun wollen.
„In Ihrer Gegenwart lässt meine Selbstbeherrschung … zu wünschen übrig.“ Das war die Untertreibung des Jahres. In ihrer Gegenwart spielten seine Hormone verrückt wie bei einem unerfahrenen Jüngling.
„Wir haben nicht heiß geknutscht!“, behauptete Fleur pikiert. Das war nur in ihrem Kopf passiert. Sie mochte ziemlich durcheinander sein, aber sie konnte immer noch zwischen Realität und Fantasie unterscheiden!
„Es hätte aber nicht viel gefehlt. Wenn dieser andere Wagen nicht gehupt hätte …“
„Welcher andere Wagen?“, entschlüpfte es ihr unbedacht.
Antonio legte den Kopf leicht schief, als hätte er soeben ein Kompliment erhalten. „Ich
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