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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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ich bin definitiv verrückt!“

9. KAPITEL
    Gegen fünf am nächsten Nachmittag kam Fleur von der Arbeit nach Hause. Sie schob die Gartenpforte auf und ging den Pfad hinauf, blieb stehen und pflückte einen Zweig Thymian, den sie für den Eintopf benutzen würde, den sie später machen wollte. Sie roch an dem aromatischen Kraut, als sie die Gestalt auf den Stufen sitzen sah.
    „Reißt du wieder aus, oder wolltest du nur mal vorbeischauen?“
    Das Mädchen erhob sich lächelnd und wischte sich den Hosenboden mit beiden Händen ab. „Ich gehe spazieren.“
    „Mit oder ohne Erlaubnis deines Vaters?“
    „Ich habe Antonio Bescheid gesagt. Er ist sowieso nicht zu Hause, ist heute den Tag über in Paris oder so.“
    Fleur drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür. Lächelnd dachte sie an das Kleid, das oben auf ihrem Bett lag. Nach langem Hin und Her hatte sie sich für das Blaue aus Samt entschieden, das mit dem weiten runden Ausschnitt. Es lag so eng an und betonte ihre Figur, dass es fast zu schön war, um wahr zu sein.
    „Möchtest du hereinkommen?“, lud sie das Mädchen ein, während Sandy wie der Blitz laut bellend durch den Korridor geschossen kam, um sie zu begrüßen. „Vorsicht, er leckt.“
    Tamara nickte und streichelte das freudig aufgeregte Tier. „Ich habe versucht, meinen Dad anzurufen …, den anderen, meine ich. Aber jedes Mal …“ Sie richtete sich auf und holte tief Luft. „Er will mich nicht mehr, stimmt’s? Antonio hat gar nichts damit zu tun, oder? Fleur, wenn Sie es wissen, dann sagen Sie es mir. Ich bin kein Kind mehr, ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren.“
    „Du solltest deinen Vater fragen, Antonio. Mir steht es nicht zu …“
    „Meinen Sie, ich hätte es nicht versucht?“ Tamara folgte Fleur in die gemütliche Küche. „Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie gut er darin ist, Fragen auszuweichen?“
    Fleur schaltete den Wasserkocher für Tee ein und sah zu ihrem jungen Gast. „Wieso denkst du …“
    „Dass der liebe Dad nicht alles daran setzt, mich zurückzuholen?“ Tamara zuckte die Schulter. „Ich habe gestern ein wenig herumgestöbert und dabei Kartons gefunden. Da ist alles von zu Hause drin, fein säuberlich eingepackt. Und ich meine, wirklich alles. Babyfotos, der ganze Krempel.“
    „Wahrscheinlich dachte er, du willst alle deine Sachen bei dir haben, damit du dich wohler fühlst“, bot Fleur wenig überzeugend als Erklärung an.
    „Nein, eher ist es wohl so, dass er mich komplett aus seinem Leben streicht. Wenn ich in seinem Büro anrufe, ist er nie zu erreichen, und bei unserer Telefonnummer zu Hause kommt plötzlich ‚Kein Anschluss unter dieser Nummer‘.“ Sie sah zu Fleur, mit einem Ausdruck in den Augen, der viel zu erwachsen für ein so junges Mädchen war. „Ich habe recht, nicht wahr? Er hat mich bei Antonio abgeladen. Bitte, Fleur, sagen Sie es mir. Ich bin es leid, dass niemand mir eine ehrliche Antwort geben will. Morgen muss ich wieder in die Schule, und ich will wissen, ob es sich lohnt, am Wochenende hierher zurückzukommen. Ob Antonio will, dass ich nach Hause komme.“
    So in die Ecke gedrängt, wusste Fleur nicht, was sie tun sollte. Ihrer Meinung nach hatte das Mädchen es verdient, die Wahrheit zu erfahren, auf der anderen Seite respektierte und verstand sie Antonios Wunsch, das Mädchen zu schützen. „Wie kommst du auf die Idee, ich könnte es wissen?“, wich sie aus.
    „Wenn Antonio es jemandem anvertraut hat, dann Ihnen.“
    So viel Gewissheit ließ Fleur blinzeln. „Tamara, ich glaube, du hast den falschen Eindruck. Ich kenne deinen Vater doch kaum.“
    „Aber er hat es Ihnen gesagt, richtig?“
    Fleur holte tief Luft. Dem flehenden Blick konnte sie nicht länger widerstehen. Zögernd nickte sie. „Ich glaube, so ist es passiert, ja. Denke nicht zu schlecht von deinem anderen Vater.“ Der Schuft. „Ich nehme an, es hat ihn verletzt zu erfahren, dass du nicht seine leibliche Tochter bist. Menschen tun manchmal verrückte Dinge, wenn sie verletzt sind.“ Als ob das Mädchen das nicht selbst wüsste.
    „Ich denke, er war eher erleichtert. So oder so ist es kein großer Verlust.“
    Fleur tat es in der Seele weh, dem Mädchen etwas vorzugaukeln. „Ich bin sicher, das stimmt nicht“, log sie. „Wahrscheinlich war es ein Impuls, und jetzt bereut er es schon.“
    „Er und Mum wussten mit Kindern nicht viel anzufangen“, gab Tamara preis. „Bis ich in die Schule kam, habe ich mehr von meiner Nanny gesehen

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