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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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als von meinen Eltern. Für Mum musste ich mich bei ihren Freunden immer jünger machen, bis ich dann zu groß wurde. Da konnte ich nicht mehr über mein Alter lügen. Sie hasste es, dass ich so groß wurde.“
    Fleur war über diese Enthüllungen entsetzt. Sie selbst hatte eine glückliche und sorglose Kindheit verbracht.
    „Und jetzt hat Antonio mich auf dem Hals.“
    „So denkt er nicht darüber, ganz und gar nicht“, sagte Fleur mit absoluter Überzeugung.
    „Er hat gesagt, ich soll bei ihm bleiben“, gab das Mädchen zu. „Er will alles ganz offiziell machen. Ich soll seinen Namen tragen und so.“
    „Und was denkst du darüber?“
    „Ich weiß nicht … Er sagt, ich kann entscheiden.“
    „Für Spanier ist die Familie sehr wichtig.“
    „Wirklich? Ich dachte immer, das sei nur in Büchern und Filmen so.“
    Fleur schüttelte den Kopf. Das Mädchen brauchte die Zusicherung, das spürte sie. „Nein, nicht nur in Filmen. Jetzt hast du eine Familie, ob du es willst oder nicht.“
    „Er kommandiert einen ständig herum.“
    Fleur konnte nur nicken.
    „Und alle meine Freundinnen in der Schule werden ihn anhimmeln. Gott, das ist sooo peinlich.“
    „Würde mich nicht wundern.“
    „Sie meinen, ich soll ihm eine Chance geben, nicht wahr?“
    „Ist meine Meinung wichtig?“
    „Er mag Sie.“
    Fleur sagte sich, dass es unreif und albern wäre, sich geschmeichelt zu fühlen. Und fühlte sich geschmeichelt. „Sandy hat ihn gebissen, ungefähr dreißig Sekunden, nachdem wir uns zum ersten Mal begegnet sind.“
    Tamara kicherte mit weit aufgerissenen Augen. „Echt?“
    „Tja, was den ersten Eindruck angeht, war das wohl ein Tiefschlag.“
    Tamaras Kichern wandelte sich zu lautem Lachen.
    „Und jetzt vergöttert Sandy ihn.“
    „Nun ja, Antonio ist sehr …“
    „Charismatisch?“, schlug Fleur vor.
    Tamara nickte zustimmend und sah auf ihre Armbanduhr. „Er will um sechs anrufen. Ich glaube, ich mache mich besser auf den Rückweg.“ An der Tür drehte das Mädchen sich noch einmal um und lächelte vielsagend. „Soll ich ihm liebe Grüße von Ihnen ausrichten? Oder wollen Sie das lieber selber machen?“ Lachend ließ sie eine rot angelaufene Fleur allein im Cottage zurück.
    Die Fahrt durch die außerhalb gelegenen Straßen dauerte knappe zehn Minuten. Wahrscheinlich würde es normalerweise länger dauern, aber Antonio hatte es mehr als eilig.
    Das College war in einem weit gestreuten Gebäudekomplex aus roten Ziegelsteinen untergebracht und nicht unbedingt schön anzusehen. Aber für Architektur hatte Antonio im Moment auch kein Auge.
    Es war seine eigene Schuld, und er wusste es. Fataler Fehler: Er hatte ihr vertraut. Vertrau einer Frau, und du bekommst genau das, was du verdienst. Sei dagegen auf das Schlimmste gefasst, und ab und zu wirst du sogar angenehm überrascht. Das war seine Philosophie, mit der er bisher gut gefahren war. Da hatte er sich ein einziges Mal nicht daran gehalten, und prompt war er aufgelaufen!
    Etwas von sich selbst geben, hatte Sophia geraten. Das zeigte nur mal wieder, wie viel – beziehungsweise wenig! – seine Schwester wusste.
    Fleur setzte die Note unter die letzte korrigierte Klassenarbeit und legte den Stift fort. Die Freistunde hatte sie gut genutzt, jetzt hatte sie den ganzen Abend, um sich in Ruhe zum Ausgehen fertig zu machen. Sie steckte gerade den Stapel Unterlagen in ihre Aktentasche, als die Tür aufflog, um den Blick auf eine große, verärgerte Gestalt freizugeben.
    „Verärgert“ traf es nicht so recht … „schäumende Wut“ war wohl eher die passende Beschreibung für das, was der Eindringling ausstrahlte.
    Mit zusammengepressten Lippen, die aristokratischen Züge hart und verschlossen, stapfte Antonio mit energischen Schritten in das Klassenzimmer.
    Eine Mischung aus Erschrecken und Verwirrung hielt Fleur an ihrem Platz festgenagelt. Wieso war er hier? „Ich dachte, unsere Verabredung sei erst später?“
    „Wie können Sie es wagen, sich in Dinge einzumischen, die Sie überhaupt nichts angehen?“ Die tiefe Stimme hatte eine Tragweite, auf die jeder ihrer Schauspielschüler neidisch wäre. Ebenso seine Präsenz. Er brauchte bloß die Bühne zu betreten, und schon schlug er jeden in seinen Bann. „Also? Ich warte auf eine Antwort.“
    Die Starre fiel von Fleur ab. Hörbar klappte sie den Mund zu. „In fünf Minuten beginnt mein nächster Unterricht.“
    „Ich habe ein ernstes Problem, Miss Stewart, und zwar mit Ihnen.“ Es gab eine

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