Im Bann des Mondes
der in der Tür stand. »Das tun sie nicht.«
Daisy und Talent schossen beide vom Sofa hoch.
Mit undurchdringlicher Miene trat Ian in den Raum. Er hatte sich gewaschen und angezogen. Trotzdem sah er so mitgenommen aus, dass sie am liebsten zu ihm gelaufen wäre und ihn gebeten hätte, sich von ihr in den Arm nehmen zu lassen. Aber sie rührte sich nicht. Sie sahen einander quer durch den ganzen Raum an, und die zwischen ihnen herrschende Spannung stand der einer Bogensehne in nichts nach. Daisy wusste nicht, was sie hätte sagen können, um alles in Ordnung zu bringen.
Talent runzelte die Stirn und holte Luft.
»Nur ein Wort, Jack«, knurrte Ian grimmig, »und ich reiße dir deine spitze Zunge aus dem Mund.«
Hm.
Talent nickte beiden kurz und schroff zu, dann verließ er den Raum. Ian knallte die Tür hinter ihm zu und marschierte durchs Zimmer.
Aller Widerspruch erstarb, als er sie so fest an sich zog, dass sie meinte, ihre Knochen würden brechen, und das Gesicht in ihrem Haar vergrub. Zitternd stand er da und hielt sie fest, als könnte sie ihm jeden Moment entrissen werden.
Nichts hatte sich je besser angefühlt als diese Umarmung. Sie klammerte sich an ihn und wünschte sich, dass sie niemals enden möge.
»Nicht«, flehte er, als sie anhob zu reden. Sein Griff verstärkte sich. »Sag … nichts. Noch nicht.«
Was immer sie in diesem Moment fühlen mochte, schwand angesichts der Unruhe, die er ausstrahlte. Er entspannte sich nur leicht, als ihre Hände nach oben glitten und seine Wangen umfassten. Der Feuerschein verwandelte seine Gesichtszüge in eine Ansammlung aus goldenen und bernsteinfarbenen Ecken und Kanten und spiegelte sich in den Tiefen seines gehetzten Blicks wider.
»Ian«, wisperte sie, denn sie wusste, wie sehr es ihm gefiel, wenn sie seinen Namen aussprach. Dann küsste sie ihn. Er stieß einen Laut aus, der fast wie ein Wimmern klang, und dann gab er sich dem Kuss ganz hin; ein Mann, den das Verlangen gepackt hatte.
Sie lehnte sich zurück und berührte sein Gesicht. »Ian, du brauchst nicht …«
»Ich brauche.« Der Laut, den er ausstieß, klang wie ein schweres Ächzen, als er seine Stirn gegen ihre sinken ließ. »Ich brauche es mehr, als du denkst.«
Er fuhr eine Kralle aus und verwandelte ihr Kleid mit verblüffender Schnelligkeit in Fetzen. Kühle Luft strich über ihre Haut, als er sie zum Bett drängte. Weiche Bettwäsche umhüllte sie, und dann war er auch schon bei ihr. Sein langer Körper drückte sie noch tiefer in die Decken, der Stoff seines Anzugs fühlte sich warm und rau auf ihrer Haut an.
Seine Knöchel strichen über ihren feuchten Schoß, als er seine Hose öffnete. Sein langer, heißer Schwanz schlug gegen ihren Schenkel, und Daisy drückte sich an ihn. Zittrige Hände glitten an ihren Armen hoch, um ihre Handgelenke zu packen. Ihre Finger schoben sich ineinander, und er zog ihre Arme über ihren Kopf.
Sein Kuss hatte etwas Verzweifeltes an sich und gar nichts Sanftes. »Ich weiß keine andere Möglichkeit«, sagte er an ihrem Mund. »Ich weiß nicht, wie ich es dir sonst zeigen soll.«
Er sah sie aufgeregt und auch verängstigt an, während er sie musterte und kurz innehielt, um zu erkennen, ob sie verstand. Sie konnte sich nicht von der Stelle rühren. Seine Schenkel spreizten sie so weit, dass sie sich völlig entblößt fühlte. Damit ging auch der Wunsch einher, von ihm ausgefüllt zu werden. Das Herz schlug ihr bis zum Hals; denn plötzlich begriff sie. Sie drängte die Tränen zurück, die ihren Blick verschleierten und packte seine Finger fester.
»Dann zeig es mir auf deine Weise«, wisperte sie.
Ein Beben ging durch seinen Körper. Sie hatte eigentlich angenommen, dass er sofort zur Tat schreiten, sie schnell und brutal nehmen würde … doch das tat er nicht. Er sah sie nur mit großen Augen an, die nichts verbargen und sie in seine Seele schauen ließen. Was sie darin erblickte, raubte ihr den Atem. In diesem Moment war er so unbeschreiblich schön. Und da wusste sie, dass ihr Herz und ihre Seele nicht mehr nur ihr gehörten.
Er hielt ihren Blick fest, senkte den Kopf und küsste sie sanft mit leicht geöffnetem Mund, der von einer schmelzenden Glut erfüllt war. Die Spitze seiner Männlichkeit drückte gegen ihren Schoß, sodass sich all ihre Aufmerksamkeit dorthin richtete. Es war das Einzige, woran sie überhaupt noch denken konnte. Ungeduldig wand sie sich unter ihm. Doch er ließ sich von ihr nicht antreiben. Er murmelte beruhigende Worte
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