Im Bann des Mondes
an ihrem Mund und ließ den Kuss noch sanfter werden, wobei seine seidige Zunge immer wieder in sie eintauchte und schwelgte.
Erst als sie vor Verlangen keuchte und leise Schreie ausstieß, drang er langsam in sie ein. So langsam, dass sie jeden Zentimeter spürte, den er weiter in sie eintauchte und sie in Besitz nahm. Sie bebte, und ihre Schenkel sehnten sich danach, sich zu bewegen, doch er hielt sie mit seinem Körper fest. Und dann zog er sich genauso gleichmäßig bedacht wieder zurück. Eindringen und Rückzug bildeten einen fließenden Rhythmus, mit dem er sie fast in den Wahnsinn trieb. Die ganze Zeit über küsste er sie und ließ ihrem Mund die gleiche Aufmerksamkeit angedeihen, die er ihrem Schoß schenkte.
Ihr Körper bebte, und Schweiß trat auf ihre erhitzte Haut. Himmel, das konnte lebenswichtig werden … eine Frau konnte sich wünschen, das jeden Tag zu bekommen. Die ganze Zeit. Die Empfindungen, die in ihr aufstiegen, erinnerten fast an Wut … etwas Blendendes, Dunkles, das sie ihn in die Unterlippe beißen ließ, ehe sie die Stelle leckte, um es wiedergutzumachen.
Er drückte ihre ineinander verwobenen Finger, seine Stöße wurden fester, seine Atemzüge zu einem immer flacheren Keuchen. Sie brannte lichterloh unter ihm, der Stoff seiner Kleidung verstärkte dieses Gefühl noch. Sie wollte ihn spüren, ohne dass etwas zwischen ihnen war.
Seine bedachten Bewegungen machten einer verzweifelten Sehnsucht Platz. Stöhnend ließ er die Stirn auf ihren Hals sinken und vergrub sich dort, während er immer tiefer in sie hineinstieß.
Ein Schauer wanderte über ihren Körper, ging durch ihr Fleisch und auf ihn über. Er bebte, hielt aber inne. »Oh Gott, ich will … lass mich …« Zitternd löste er sich von ihr, und ehe sie überhaupt nachdenken konnte, hatte er sie auch schon umgedreht, um sie von hinten zu nehmen. Er hielt inne und erinnerte sich vielleicht daran, was beim letzten Mal passiert war, als er das versucht hatte. Seine große Hand zitterte, als er sie gegen ihren Bauch drückte. »Bitte, Daisy, wirst du mich einlassen?«
Allein die Vorstellung entflammte sie und setzte etwas in ihr frei, doch sein besorgtes Zögern traf sie mitten ins Herz. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Wispern, als sie erwiderte: »Ja.«
Er ließ den Atem entweichen, den er angehalten hatte. Dann wich er zurück und riss sich die Kleider vom Leib. Sie stöhnte, als er ihre Beine sanft auseinanderdrückte. Daisys Augen schlossen sich, als sie nach vorn sackte und ihm die Hüften entgegenhob.
»Gütiger Himmel«, hauchte er, als er tief in sie eintauchte, und dann packte er ihre Hüften und nahm sie. Es war ein brutal wilder Akt, und die schockierende Lust ließ Daisy beben, während ihr Geist immer wieder
Ja
rief. Und
mehr
.
Ians Körper umhüllte sie, hielt sie, gab ihr Geborgenheit. Seine scharfen Zähne, die denen des Wolfes so gar nicht ähnelten, packten das zarte Fleisch an der Stelle, wo der Hals in die Schulter überging, und Daisy zerbrach. Er folgte ihr mit einem lauten Schrei, während er sich noch fester gegen sie drängte.
In der hallenden Stille fiel er neben ihr aufs Bett und warf einen Arm über seine Augen. Seine schimmernde Brust hob und senkte sich, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Sie streckte sich, um ihn zu berühren, und er senkte den Arm. Daisy stiegen Tränen in die Augen, als sie den Schmerz in seinen Augen sah.
»Ian.«
»Du hast mich zurückgeholt.« Seine Stimme war nur ein Hauch.
»Du bist zurückgekommen. Ich wollte Angst haben, wusste aber tief im Herzen, dass du zurückkommen würdest.«
»Ich bin zu dir zurückgekommen.« Er sagte nichts mehr, sondern schmiegte sich nur schweigend an sie, wobei er das Gesicht in ihre Halsbeuge schob. Sie hielt ihn, während er lautlos um den Verlust seines Sohnes und wohl auch seines Bruders weinte. Schließlich beruhigte er sich wieder, und sein schlanker, warmer Leib entspannte sich neben ihr. Als sie schon am Einschlummern waren, verließ sie auch der letzte Rest innerer Ruhe, als er wisperte: »Sie sterben alle.«
Sie würden miteinander reden müssen. Es ließ sich nicht vermeiden. Das wusste Daisy. Zieh den Stachel schnell heraus, hatte ihre Mutter immer gesagt. Aber sie wollte nicht. Sie wollte Ian nicht noch mehr Kummer bereiten. Denn sie wusste, dass es so sein würde. Deshalb ließ sie ihn schlafen. Sein großer, schlanker Leib nahm ihr Bett mit goldenen Gliedern und zerzaustem, braunem Haar ein. Er schlief wie
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