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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Geisterweg zu gehen, solltest du Philipp begleiten. Ich bringe dich jedenfalls nicht zurück, und einen anderen Weg gibt es für dich nicht.«
    Melanie zögerte, überlegte, warf Sonja einen Hilfe suchenden Blick zu. Sonja nickte rasch. »Mach dir keine Sorgen«, flüsterte sie. »Wir kommen schon klar.«
    »Und ich kümmere mich um Beyash«, sagte Darian rasch.
    M elanie nickte, auch wenn sich ihre Augen plötzlich mit Tränen füllten. Sie rutschte von Beyashs Rücken und schlang ihre Arme um den Hals des Pferdes. Sonja hörte nicht, was sie ihm zuflüsterte, aber er schnaubte leise und senkte den Kopf, als hätte er jedes Wort verstanden. Melanie ging zu Philipp hin, und er nickte ihr aufmunternd zu. »Komm, wir schaffen das schon.« Dann warf er einen Blick auf Sonja. »Bis nachher, Kröte.«
    Sonja nickte stumm.
    »Leb wohl, Melanie!«, rief Elri. »Keine Angst – wir werden mit der Hexe schon fertig!«
    Asarié lachte nur.
    Gemeinsam verschwanden Melanie und Philipp in der Kuppel.
    Ein paar Sekunden lang geschah nichts. Dann schimmerte im Inneren der Ruine ein blaues Licht hell auf. Im gleichen Moment kreischten die Quan auf, stürzten sich von ihren Sitzplätzen und flogen in einem dichten Schwarm auf die Ruine zu. Die Pferde scheuten, und die Quan jagten alle in die Ruine hinein.
    »Philipp!«, schrie Sonja auf. »Melanie!«
    Keine Angst, schoss Nachtfrosts Antwort durch ihren Kopf . Die Quan sind nur froh, einen Spiegel gefunden zu haben, durch den sie nach Hause können. Sie werden Philipp und die anderen nicht belästigen.
    Sonja hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn jetzt lachte Asarié triumphierend auf und packte das Amulett. »Endlich! So, und jetzt –«
    Halt dich fest, sagte Nachtfrost. Hastig packte Sonja seine Mähne, und er stieß ein lautes, herausforderndes Wiehern aus und bäumte sich hoch auf. Ein weißer Lichtstrahl schoss aus seinem Horn und traf das Amulett.
    A sarié schrie vor Schreck und Schmerz auf, aber der Schrei erstarb, noch bevor sie ihn richtig ausgestoßen hatte. Sie verschwand in dem gleißenden Licht, die Kinder kniffen geblendet die Augen zu – und als sie sie wieder öffneten, stand dort, wo Asarié gewesen war, ein hoher weißer Stein.
    Nachtfrost fiel auf seine vier Hufe zurück, und diesmal hörten alle Kinder seine Stimme.
    Du hast der Göttin lange und treu gedient, doch dann bist du schwach geworden und hast sie vergessen. Deine Gier nach Macht wird dir vergeben, aber nicht die Leichtfertigkeit, mit der du die Kinder in Lebensgefahr gebracht hast. Deshalb wirst du in diesem Stein gefangen bleiben, bis eines Tages das Leben nach Lyecenthe zurückkehrt.
    Entsetzt starrte Sonja den Stein an. Natürlich war sie wütend auf Asarié gewesen und hatte sie verabscheut, aber eine solche Strafe war einfach schrecklich!
    »Nachtfrost«, stammelte sie mit ganz dünner Stimme, »muss es denn wirklich ein Stein sein?«
    Sie ist, was sie war, erwiderte Nachtfrost. Der Zauber hat es nur sichtbar gemacht.
    »Aber … ein Stein! Es muss doch schrecklich sein, in einem Stein zu stecken!«
    »Finde ich auch«, murmelte Darian, und Lorin und Elri nickten. Sie waren alle blass vor Schreck.
    Nachtfrost neigte den Kopf. Dann soll es so sein, wie ihr wünscht.
    Er trottete vorwärts und berührte den Stein mit seinem Horn. Wieder strahlte das Licht hell auf, und als es erlosch, stand an der Stelle des Steins ein verdorrter, knochenweißer Baum, der seine kahlen Äste zum Himmel reckte.
    Näher kann ich sie nicht an das Leben heranbringen, sagte Nachtfrost.
    B esser sah dieser Baum nun auch nicht aus. Aber Sonja hatte das Gefühl, dass Asarié damit wenigstens eine geringe Chance hatte, irgendwann wieder lebendig zu werden. Ihr Blick fiel nach unten auf die Wurzeln des Baumes. »Sie sollte Erde haben«, murmelte sie, und dann sah sie etwas Glänzendes zwischen den Wurzeln liegen. »Nachtfrost! Das Amulett!« Sie hatte geglaubt, es sei mit Asarié verwandelt worden.
    Heb es auf, sagte Nachtfrost.
    Das war eigentlich das Letzte, was Sonja wollte. Aber wenn sie es nicht tat, musste einer der anderen es tun, und das wollte sie auch nicht. Aber vielleicht … sie schaute zu Darian hin. »Möchtest du es nehmen? Schließlich hast du es zuerst gehabt, und alle anderen waren eigentlich nur dumme Zufälle –«
    Aber Darian schüttelte den Kopf. »Nein. Ich glaube nicht an Zufälle. Ich glaube auch nicht an das, was Asarié gesagt hat. Ich glaube daran, dass Aruna dich ausgewählt hat, und

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