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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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›Quan‹ heißen und in einer Zerbrochenen Stadt zu finden sein würden. Sodass wir dir schön dumm genau in die Arme rennen konnten. Nachtfrost hat uns nicht mal gewarnt.« Er warf Nachtfrost einen bitteren Blick zu. Das schwarze Einhorn stand noch immer reglos da, die Ohren flach angelegt, und starrte Asarié an. »Wahrscheinlich hat er sich irgendwas dabei gedacht, aber gesagt hat er es uns nicht.«
    Sonja wagte nicht, sich zu rühren. Da sie auf Nachtfrosts Rücken saß, konnte sie spüren, was die anderen nicht wussten: Nachtfrosts Muskeln waren so angespannt, dass sie das Gefühl hatte, er könnte jeden Augenblick explodieren. Er wartet, dachte sie ängstlich. Aber auf was?
    Asarié lachte kurz und hart auf. Sonja hatte sie noch nie besonders gern gemocht, aber jetzt erschien sie ihr böser und verrückter als die Weißen Schwestern, die Darian und Melanie gefangen gehalten hatten und Nachtfrost töten wollten. »Er ist eben doch nur ein dummes Tier. Und Benarvin hat es euch also gesagt. Ich werde mir ausdenken müssen, wie ich ihn bestrafe, sobald ich das Amulett habe. Aber dazu muss ich es erst einmal haben.«
    »Wo ist Philipp denn?«, fragte Lorin.
    »Er ist noch auf dem Geisterweg. Ich habe euch doch gesagt, dass die Zeit in unseren Welten unterschiedlich schnell verläuft. Für euch ist fast eine Woche vergangen, für ihn gerade erst ein Tag. Er wird jetzt jeden Augenblick … da ist er schon.«
    Philipp trat in Jeans und Pullover aus der Hütte und blieb verblüfft stehen, als er die Versammlung erkannte. Er warf e inen raschen Blick auf die weißen Ruinen der Stadt, bemerkte auch die Quan, dann kehrte sein Blick zu der Gruppe zurück. »Hallo zusammen. Habt ihr mich erwartet?«
    »Philipp, sei vorsichtig!«, platzte Melanie heraus. »Asarié will das Amulett haben!«
    »Offenbar will jeder außer mir dieses verflixte Amulett haben«, antwortete er grimmig und schaute zu Asarié hin. »Diese ganze Wechselbalggeschichte war also nur dazu gedacht, um uns im Auge behalten zu können?«
    »Nicht nur«, sagte Asarié ruhig. »Ich habe euch damit auch geholfen. Eure Eltern hätten –«
    »Spar dir das«, unterbrach Philipp. »Du erwartest doch nicht, dass ich dir auch nur noch ein Wort glaube. Wo sind Corinna und Paul?«
    »Das erfährst du, wenn du tust, was ich sage.«
    »Und das wäre?«
    »Du legst das Amulett auf den Boden und gehst dann hinüber zu den anderen. Und kein Einziger von euch hebt es auf, ist das klar? Wenn irgendeins von euch Kindern auch nur einen Schritt auf dieses Amulett zumacht, werdet ihr bereuen, je geboren zu sein.«
    Philipp schaute zu Sonja hin, aber sie zuckte nur hilflos mit den Schultern. Was konnten sie schon machen? Gar nichts, solange Asarié Paul und Corinna in der Gewalt hatte.
    »Schön, ich mache es«, sagte Philipp. »Aber nur, wenn du schwörst, keinem von uns etwas anzutun, sobald du das Amulett hast. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Schwur für dich genauso bindend ist wie zum Beispiel für Melanie.«
    »Ich schwöre es«, sagte Asarié ungeduldig. »Wofür haltet ihr mich? Alles, was ich will, ist, hier Ordnung zu schaf f en.« Sonja schaute sie an und glaubte ihr sogar. Aber sie wusste auch, dass Asarié ganz und gar auf dem falschen Weg war. Wenn nicht ihr eigenes Gefühl sie gewarnt hätte, dann auf jeden Fall Nachtfrosts Anspannung. Sie war so wütend und hilflos, dass sie fast verrückt wurde. Asarié durfte das Amulett nicht bekommen! Aber sie hatte Paul und Corinna, und Sonja wagte kein Wort zu sagen.
    »Ich habe nicht die Absicht, euch irgendetwas anzutun«, fuhr Asarié fort, »es sei denn, ihr zwingt mich dazu. Nun mach schon!«
    Philipp zog das Wolfskopfamulett aus der Hosentasche, bückte sich und legte es vor sich in den Staub. Dann ging er zu Sonja und Nachtfrost hinüber, tätschelte Sonjas Bein, klopfte Nachtfrost den Hals und nickte den anderen kurz zu.
    Asarié ging sofort zu dem Amulett hin und blieb neben ihm stehen. »Sehr gut«, sagte sie, und ihre Stimme klang einen Moment lang fast zittrig. »Jetzt geh in die Ruine dort drüben auf der anderen Seite des Platzes.« Sie zeigte auf eine weiße Kuppel mit halb eingestürztem Dach. »Dort sind sie – und dort ist auch ein Spiegel. Binde sie los und geh mit ihnen durch den Spiegel nach Hause. Sie werden sich an nichts erinnern; wenn überhaupt, werden sie denken, es war nur ein Traum. Ach – und Melanie?«
    Melanie zuckte zusammen. »Was?«
    »Wenn du dir nicht zutraust, allein über den

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