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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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dass nichts auf der Welt – und auch nicht die Entfernung zwischen zwei Welten – sie, Melanie, Darian, Elri und Lorin wieder trennen konnte. Sie hatten alle eine Menge gelernt.
    »Also«, sagte sie und holte tief Luft, »– bis dann.«
    Nachtfrost stieß ein Wiehern aus, das in den weißen Ruinen von Lyecenthe widerhallte, und als Sonja sich ganz ohne Hilfe auf seinen Rücken geschwungen hatte, galoppierte er an. Schon zog sich der Nebel um ihn und Sonja zusammen, und nach wenigen Galoppsprüngen wurde es dunkel. Sonja beugte sich nach vorne und spürte, wie die Kälte der Nebelbrücke nach ihr griff. Schneller und schneller jagte das schwarze Einhorn dahin, bis Nebel und Dunkelheit zu einem einzigen Flimmern verschmolzen.
    »He! Du hast es aber eilig!«
    Natürlich , sagte Nachtfrost und schnaubte belustigt, während er schneller als der Wind durch den Nebel flog. Hast du es vergessen? Ich muss doch noch ein Rennen verlieren!

Teil 4

D
as Neujahrsrennen
    Der schwarze Hengst galoppierte die Rennbahn entlang, dass der Schlamm unter seinen Hufen nur so spritzte. Die Nüstern waren weit gebläht, Mähne und Schweif flogen im Wind, die muskulösen Beine griffen weit aus. Der Jockey duckte sich tief auf seinem Rücken. Es war ein herrliches Bild voller Kraft und Anmut. Wie ein Pfeil flog der Hengst am Zielpfosten vorbei – als allerletzter Teilnehmer an diesem Rennen, fast drei Längen hinter dem übrigen Feld.
    »Na, frohes neues Jahr auch«, sagte der hagere Mann mit dem Papageienprofil, der Sonja, Melanie und Benarvin während des gesamten Rennens mit seinen bissigen Kommentaren auf die Nerven gegangen war. »Was für ein Anfänger reitet dieses Biest? Den muss man doch richtig hart rannehmen, dann rennt er auch – nicht mal bloß ein bisschen mit der Gerte antippen. Aus dem könnte man ein Rennpferd machen – aber aus Stettenbach kommen ja eh fast nur Schnecken. Rennschnecken!« Er lachte laut. Auch einige der Pferdebesitzer in der Nähe lachten, andere schüttelten nur den Kopf und machten sich auf den Weg zum Führungsring, um sich um ihre Tiere und die Jockeys zu kümmern und dem Sieger zu gratulieren. Der Hakennasige knöpfte seine karierte Jacke zu und folgte ihnen.
    »Idiot!«, zischte Melanie hinter ihm her, aber zum Glück hörte er es nicht mehr. »Mach dir nichts draus, Sonja. Der hat doch keine Ahnung!«
    » Ich weiß«, sagte Sonja. Sie hatte dem Rennen bibbernd vor Kälte und atemlos vor Spannung zugesehen und sich heimlich, nur ein ganz kleines bisschen, gewünscht, dass der schwarze Hengst wenigstens nicht als Allerletzter durchs Ziel gehen würde – vielleicht als Dritter oder Vierter? Damit Leute wie dieser Typ mit der Hakennase nicht ganz so schlecht über ihn redeten. Aber ihr Wunsch hatte sich nicht erfüllt. Und obwohl sie wusste, warum der Hengst nicht gewonnen hatte und auch nie ein Rennen gewinnen würde, tat es doch weh, den bösen Bemerkungen zuzuhören und nichts dagegen sagen zu dürfen.
    »Vergesst den Kerl«, sagte Ben. »Kommt.«
    Sie schoben sich durch die Menschenmenge hindurch. Schneekristalle rieselten aus dem grauen Himmel und setzten sich auf Mänteln und Mützen fest. Unter den Stiefeln hatte sich das Gras in Matsch verwandelt und spritzte bei jedem Schritt hoch. Eigentlich hatten Sonja und Melanie sich für ihr erstes Neujahrsrennen auch richtigen Schnee gewünscht, aber pünktlich einen Tag vor Weihnachten war das Wetter umgesprungen. Innerhalb weniger Stunden war der Dezemberschnee weggetaut und hatte einem nasskalten Regen-Schnee-Geniesel Platz gemacht, das jetzt seit einer Woche anhielt. Es war überhaupt kein gutes Wetter für ein Rennen, und die richtige Saison fing ja auch erst Ende Mai an, aber Ben hatte gesagt, dass sie sich »Neros« Rennen ruhig einmal anschauen konnten.
    Und obwohl »Nero« erwartungsgemäß verloren hatte und der Spott der Fachleute Sonja sehr ärgerte, genoss sie es doch aus ganzem Herzen, hier zu sein. Überall roch es nach Pferden, alle Leute waren entweder Pferdebesitzer oder Jockeys oder verstanden wenigstens etwas von Pfer d en, und sie und Melanie waren nicht nur bloße Zuschauerinnen, sondern gehörten zu der geheimnisvollen, aufregenden Welt hinter den Kulissen. Sie hatten das Rennen nicht von der Tribüne, sondern vom grünen Innenplatz der Rennbahn aus verfolgt, und niemand schien sich daran zu stören, dass hier zwei Dreizehnjährige herumliefen und jedes der kostbaren Pferde streichelten, in dessen Nähe sie kamen. Tatsächlich

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