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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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nickte er und ließ los. »Sie haben dich nicht verletzt. Gut. Das bedeutet zumindest, dass sie dich nicht töten wollten.«
    Sonja konnte nicht antworten; der Schreck saß ihr noch zu tief in den Knochen. Sie zitterte, fühlte sich hilflos und j ämmerlich verwundbar. Dieser Angriff war so schnell und heimtückisch über sie hereingebrochen, dass sie noch immer wie betäubt war.
    Aber Darian ließ ihr keine Zeit, den Schock zu verarbeiten. »Was machst du eigentlich hier draußen? Ich dachte immer, in eurer Welt sei es für Mädchen deines Alters nicht üblich, nachts auf der Straße zu sein. Wie konntest du nur so unvorsichtig sein?«
    Sie versuchte, sich zu erinnern. »Philipp. Ich habe Philipp gesucht.« Das brachte sie zur Besinnung; ihr Magen verkrampfte sich. Entsetzt starrte sie Darian an. »Er – er muss hier irgendwo sein!« Wenn diese Monster nun Philipp aufgelauert hatten, um ihn anzugreifen – wenn sie ihn verletzt hatten …
    Sie wollte losrennen, aber Darian packte ihre Hand und hielt sie zurück. »Warte!« Sie versuchte sich loszureißen, aber der Griff war zu fest. »Warte«, wiederholte Darian. »Philipp ist nicht hier. Er ist in Sicherheit, und Melanie auch. Wenigstens sind sie sicherer als wir, falls die Biester zurückkommen.«
    Sonja atmete auf, und allmählich funktionierte ihr Verstand auch wieder. »Diese – diese Monster. Was waren das für Vögel?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Darian grimmig. »Tiere aus deiner Welt waren es wohl nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das wäre auch zu einfach gewesen. Dann kamen sie vielleicht aus Parva, aber ich habe solche Vögel noch nie gesehen oder von ihnen gehört.«
    »Aber wie hätten sie überhaupt herkommen können? Und wie bist du –« Sie stockte. »Darian, was machst du denn überhaupt hier? Ich dachte, du bist bei den Nomaden!« Ihr H erz machte plötzlich einen Sprung. »Ist – ist Nachtfrost auch hier?«
    »Ja, natürlich. Er bringt gerade Philipp und Melanie zu Asarié, und dann holt er uns ab. Bei diesem Schnee fahren wir besser nicht mit euren Metallpferden.« Er grinste ein wenig, aber Sonja war für Scherze gerade nicht empfänglich. Ihr wurde fast schwindlig vor Erleichterung. Nachtfrost war da. Alles war gut.
    »Seit wann seid ihr denn wieder da?«
    »Asarié schon seit gestern. Und ich bin gerade angekommen. Nachtfrost war plötzlich sicher, dass ihr in Gefahr wäret. Ich konnte gerade noch aufspringen, sonst wäre er allein über die Nebelbrücke galoppiert. Komm.« Er setzte sich in Bewegung und marschierte auf die Müllgasse zu. Sonja folgte ihm. »Was willst du denn da? Die – die Monster sind doch weg!«
    »Ich habe lieber ein paar sichere Mauern um mich, falls sie zurückkommen«, gab Darian knapp zurück. Er wartete, bis Sonja sich an den Mülltonnen vorbeigezwängt hatte, und dann schob und zerrte er so lange an der größten Tonne herum, bis sie den Weg in die Hausgasse völlig versperrte. Anschließend verkeilte er eine zweite Tonne so, dass auch der hintere Ausgang zu war. Jetzt konnte die Gefahr nur noch von oben kommen, aber das Einzige, was von oben kam, waren ein paar verirrte Schneeflocken.
    Darian kam zu Sonja zurück, ging in die Hocke und lehnte sich gegen die Wand. Einen Moment lang schloss er die Augen, dann öffnete er sie wieder und atmete tief durch. »Jetzt warten wir.«
    Sonja hockte sich ihm gegenüber. Sie zitterte noch immer, jetzt aber vor Kälte. Nervös lauschte sie in die Winternacht. »Können wir nicht ins Haus gehen?«
    » Und alle aufwecken?«
    »Sie sind doch bestimmt schon alle wach! Das Kreischen –«
    »– wird keiner beachtet haben. Wenn sie überhaupt darüber nachdenken, halten sie es für das Geschrei einer Katze.«
    Das klang logisch. Sonja dachte nach und musste zugeben, dass er recht hatte. Wenn nicht jemand zufällig gesehen hatte, wie die riesigen Vögel sie mitten auf der Straße angegriffen hatten, würde auch niemand daran denken, draußen nachzusehen, was los war. Sie hatte es nie für möglich gehalten, dass ihr in Rufweite ihrer eigenen Wohnung etwas Schlimmes passieren könnte. Aber jetzt wurde ihr plötzlich klar, dass sie nicht in Sicherheit war. Nicht hier und nicht in der Wohnung. Nirgends.
    Aber wie war das möglich?
    »Darian, wenn diese Monster aus Parva kommen, wieso sind sie dann hier? Ich dachte, nur die Einhörner könnten die Nebelbrücke überqueren!«
    »Ja, das dachte ich auch«, sagte er grimmig. »Offenbar hat uns jemand nicht die ganze

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