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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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mitgenommen aus, seine dunklen Haare waren zerzaust, und auf seinem hellen Pullover waren rote Flecken – Blut! Sonja stieß einen Schrei aus und stürzte zu ihm. »Philipp!«
    Er drückte sie kurz an sich. »Alles in Ordnung.«
    »Was ist passiert? Ich hab gewusst, dass etwas nicht stimmt, ich bin rausgegangen –«
    »Diese verflixten Riesenvögel«, sagte er. »Die waren plötzlich überall. Schon gut, Sonja, es war nicht schlimm – Nachtfrost hat uns herausgehauen und die Biester vertrieben. Der Ritt danach war schlimmer.« Er grinste schief. »Ich weiß wirklich nicht, was ihr Mädchen an dieser Reiterei so toll findet; mir tut jedenfalls alles weh. Was ist mit dir? Alles in Ordnung?«
    » Ja – ich meine, nein. Das Amulett –« Jetzt schossen ihr doch die Tränen in die Augen. Sie machte sich von ihm los und drehte sich zu Asarié um. Unter dem durchdringenden Blick der funkelnden Hexenaugen fühlte sie sich wie eine Verräterin. Sie hatte versagt. »Es – es tut mir leid.«
    »Ist das alles?«, fragte Asarié scharf.
    Sonja schwieg, biss sich auf die Lippe und nickte.
    »So.« Asarié betrachtete sie alle vier der Reihe nach. Die Hexenaugen waren hart und kalt und seltsam berechnend. »Und jetzt fühlt ihr euch schuldig, stimmt’s? Philipp und Melanie, weil ihr nicht wusstet, dass diese Vögel in eure Welt gekommen sind, Sonja, weil sie dir das Amulett gestohlen haben, und Darian, weil er es nicht verhindern konnte. Richtig?«
    Sie zögerten und nickten dann.
    »Schön. Dann will ich euch mal etwas sagen. Ihr konntet es nicht wissen, und ihr konntet es nicht verhindern. Und zwar aus einem sehr einfachen Grund: Ihr drei stammt aus einer Welt ohne Magie. Ihr wisst nicht, wie man mit der Magie umgeht, ihr kennt ihre Stärke nicht, ihr wisst nicht, wie sie sich anfühlt. Ihr spürtet, dass etwas nicht stimmt, aber ihr konntet nicht herausfinden, was es war, weil ich euch nicht gesagt hatte, auf was ihr achten müsst. Sonja, du konntest nicht verhindern, dass die Vögel das Amulett stehlen, weil du in deiner eigenen Welt nicht mit einem Angriff gerechnet hast. Weil ich dir nicht gesagt habe, dass so etwas möglich ist. Und Darian konnte dir nicht rechtzeitig helfen, weil er und Nachtfrost nicht an zwei Orten gleichzeitig sein können. So. Was folgert ihr daraus?«
    Einen Moment lang sagte niemand etwas. Sonja war so sehr auf eine Standpauke gefasst gewesen, dass sie jetzt v öllig verblüfft war. Aber dann sagte Darian: »Ich würde daraus folgern, dass du ihnen schleunigst beibringst, was sie wissen müssen. Damit so etwas nicht noch einmal passiert.«
    »Noch einmal?«, wiederholte Melanie fast höhnisch. »So viele Amulette haben wir nun gerade nicht, dass wir uns noch ein paar klauen lassen können.«
    Er warf ihr einen bösen Blick zu. »Du weißt genau, was ich meine.«
    »Nein, weiß ich nicht. Es ist doch ganz einfach, oder? Wir haben das Amulett nicht mehr. Diese Vögel haben es. Und sie bringen es doch wahrscheinlich sofort zum Spürer, oder? Und damit hat er gewonnen, und wir können nichts mehr tun. Das war’s. Die ganze Mühe umsonst. Wir nehmen ein Taxi und fahren nach Hause.«
    »Wir wissen doch gar nicht, ob sie wirklich dem Spürer gehorchen«, sagte Philipp. »Was sind das überhaupt für Vögel, Asarié? Sind es Tiere aus eurer Welt?«
    Die Brückenwächterin zögerte und schien einen Moment lang genau zu überlegen, was sie sagen sollte. »Nein. In Parva habe ich solche Vögel noch nie gesehen, und es gibt auch keine Erzählungen über sie.«
    »Dann sind sie Dämonen aus dem Nebelmeer?«, fragte Melanie erschrocken.
    »Nein«, antwortete Asarié. »Ganz gleich, welchen Schaden die Nebeldämonen in Parva anrichten, in eure Welt können sie nicht kommen. Diese Vögel sind etwas anderes. Und so unerfreulich es auch ist – eigentlich hoffe ich fast, dass sie für den Spürer arbeiten und das Amulett in seinem Auftrag gestohlen haben. Dann hätten wir wenigstens einen Anhaltspunkt.«
    »Aber wie sind sie hierhergekommen?«, fragte Sonja. »Du h ast gesagt, nur die Einhörner könnten die Nebelbrücke überqueren!«
    »Vielleicht haben sie ein anderes Einhorn gezwungen, ihnen zu helfen«, überlegte Philipp.
    Asarié stieß ein Schnauben aus. »Ein Einhorn würde eher sterben, als sich zu irgendetwas zwingen zu lassen. Und außerdem geht es gar nicht. In jeder Generation der Einhörner von Parva gibt es nur ein einziges, das den Zauber der Nebelbrücke in sich trägt. Und das ist

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