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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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hinter sich.
    »Wie …?«, fragte Vahanian verblüfft, und dieses eine Mal war er völlig ernst. Cam bedeutete ihm zu schweigen und lenkte Carina zu Vahanians Rippen, nachdem er die letzten Reste seines zerrissenen Hemdes entfernt hatte. Vahanian zuckte zusammen, als sie die Haut über den gebrochenen Rippen berührte, und dann erschien das schwache blaue Licht wieder. Soterius beobachtete, wie der Söldner sich entspannte, als die Heilung in die lädierten Knochen eindrang. Sogar Linton stieß einen leisen Pfiff der Bewunderung aus und beugte sich vor, um besser sehen zu können.
    Carina begann zu ermüden, doch Cam lenkte ihre Hände behutsam zu der schlimmsten noch verbliebenen Verletzung, Vahanians übel angeschwollener Nase. Vahanian versuchte zuzusehen, gab es dann aber auf und schloss die Augen, während das weiche blaue Licht wieder aufleuchtete, die Schwellung zurückging und das Zusammenwachsen des gebrochenen Nasenbeins begann. Schließlich lehnte sich Carina erschöpft gegen Cam.
    »Ich fürchte, mit deiner Lippe musst du auf die altmodische Art fertig werden, mit einem kalten Lappen«, murmelte sie müde. »Aber das Übrige müsste jetzt besser sein.«
    »Danke«, sagte Vahanian ohne jede Spur seines üblichen Sarkasmus.
    Carina zögerte. »Nichts zu danken«, antwortete sie und sah dabei auf ihre Hände herab. »Ich kann dir helfen, jetzt zu schlafen, wenn du möchtest.«
    »Kann nicht – noch nicht«, lehnte Vahanian ab. »Muss Maynard etwas erzählen.«
    »Was es auch sein mag, es kann bestimmt bis morgen warten, Jonmarc«, schalt ihn der Karwan-Baschi sanft aus.
    Vahanian schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein. Auf der Route nach Norden lauern Gefahren. Sklavenjäger. Und ich habe ein paar Geschichten über ›verzauberte Monster‹ gehört, an denen tatsächlich etwas dran sein könnte.«
    »Den Teufel werde ich!«, erscholl in diesem Moment eine wütende Stimme vor dem Zelt, und gleich darauf schob sich Kaine ins Innere und zerrte einen großen Sack hinter sich her.
    »Linton, ich muss mit dir reden!«, verlangte Kaine.
    Linton drehte sich verdrossen zu ihm um. »Nicht jetzt, Kaine. Was es auch ist wird ja wohl Zeit haben bis morgen!«
    »Nein, wir müssen uns jetzt unterhalten!«
    »Ihr könnt woanders reden!«, sagte Carina scharf.
    Kaine warf einen Blick auf Vahanian und stieß ein kurzes, raues Lachen aus. »Da hast du dir ja eine fabelhafte Hilfe eingestellt, Linton. Ich bin erstaunt, dass er nicht zu betrunken war, um den Rückweg zu finden.« Er erwiderte Carinas missbilligendes Funkeln mit einem gönnerhaften Lächeln. »Linton und ich haben geschäftlich miteinander zu reden. Du darfst dich entfernen.«
    Cam knurrte und machte einen Schritt auf ihn zu, Soterius griff nach seinem Schwert. Vahanians Hand fiel auf das Messer in seinem Gürtel.
    »Ich rate dir, dich bei der Dame zu entschuldigen!«, sagte Vahanian.
    »Genug jetzt!«, brauste Linton auf. »Jonmarc, steck das Messer weg! Cam und Soterius, das reicht! Und was dich angeht, Kaine, egal was es ist, wir sprechen morgen früh darüber!«
    »Morgen früh führe ich die halbe Karawane den Karstanpass runter«, versetzte Kaine und lächelte selbstgefällig über Lintons Reaktion. »Du hast mich gehört. Diese Geschichten über das Spuken im Wald sind nicht einfach nur Ammenmärchen. Widernatürliche Bestien gehen um.«
    »Diese Bestien sind das dumme Zeug der Barden«, entgegnete Linton.
    »Ist das hier echt genug für dich?«, fragte Kaine. Er griff in seinen Sack und zog den abgetrennten Kopf eines Tiers mit dem Maul eines Tiefseefischs, hervorquellenden Augen und Schlitzen als Ohren heraus. Vahanian wandte den Blick ab, denn er musste daran denken, wie vor langer Zeit eine solche Bestie ihm die Narbe zugefügt hatte, die von seinem Kinn aus unter seinem Kragen verschwand.
    Linton schnappte verblüfft nach Luft. »Woher hast du dieses … Ding?«
    Kaine ließ den Kopf wieder in den Sack fallen und verschränkte die Arme. »Einer der Kundschafter hat ihn keinen Kerzenabschnitt von hier entfernt gefunden. Schlimm genug, dass solch ein Monster existiert, aber … wo ist das Monster, von dem es getötet wurde?«, sagte er und beugte sich näher zu Linton. »Deshalb zieht die Hälfte deiner Karawane den Pass hinunter.«
    »Aber der Pass führt von der Grenze zu Dhasson weg«, protestierte Carina, »und einige von uns müssen nach Dhasson!«
    »Lady, Dhasson liegt im Krieg«, hielt Kaine ihr vor Augen. »Es wird von Biestern wie

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