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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Alyzza und richtete sich auf, und als sie ihren Arm von Tris’ Schulter nahm, konnte er das Funkeln einer Messerklinge in ihrer Handfläche sehen.
    »Was?«, flüsterte Carina entsetzt, während Tris die Augen aufriss. »Du hast das an seinem Hals gehabt?«
    Alyzza nickte nüchtern und steckte das Messer wieder in die unergründlichen Falten ihres Gewandes zurück. »Aye. Und nicht einmal der mächtigste Zauberer hätte es davon abhalten können, ihn von einem Ohr zum andern aufzuschlitzen.«
    »Aber warum?«, keuchte Carina.
    »Weil ich ihn nicht hätte am Leben lassen können, wenn er die Dunkelheit gewählt hätte«, antwortete sie nüchtern. »Und nun, lasst uns mit unseren Lektionen fortfahren«, meinte sie und rückte ihre Kleider zurecht.

KAPITEL FÜNFZEHN
    G ib dich zu erkennen!«, rief Soterius in die Dunkelheit, als sich Hufschläge dem Lager näherten.
    »Bei der Hure!«, fluchte Vahanian und hielt sein Pferd in Sichtweite an. »Lass mich einfach nur schlafen gehen!« Er stieg wankend vom Pferd und stürzte fast.
    »Lasst mich gehen!«, knurrte Vahanian, als Cam und Soterius herbeistürzten, aber er wusste, dass es zwecklos war, seine Verletzungen verheimlichen zu wollen. Sein rechtes Bein war von Blut verkrustet, das unter einem behelfsmäßigen Verband hervorsickerte. Sein Gesicht war geschwollen, seine Lippe aufgeplatzt, und so wie es sich anfühlte, begann sein Auge sich lila zu verfärben. Den Schmerzen nach, die ihm das Atmen bereitete, hatte der Stab des Gardisten ihm ein paar Rippen gebrochen.
    »Ich hole Carina! Hilf ihm in sein Zelt!«, rief Cam und weckte eine andere Wache auf, um seinen Posten zu übernehmen, während Soterius seine Schulter unter Vahanians Arm schob.
    »Nein, lass das bleiben!«, protestierte Vahanian und fluchte, als Cam in der Dunkelheit verschwand.
    »Bist wohl nicht allzu versessen darauf geheilt zu werden, Jonmarc?«, kicherte Soterius. Ächzend ergab sich Vahanian in sein Schicksal und akzeptierte die Hilfe, die Soterius ihm anbot.
    »Gegen das Heilen hätte ich nichts, wenn es nicht mit einer Meinung einherginge«, brummte er finster.
    »Du weißt schon, dass Carina nicht zu jedem so ist«, entgegnete Soterius. »Ich zum Beispiel habe sie als ziemlich nett kennen gelernt. Und mit Tris kommt sie auch sehr gut zurecht«, fügte er hinzu. »Sehr gut.«
    »Ach ja? Und womit habe ich dann dieses Glück verdient?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht mag sie dich.«
    »Du hast wirklich einen ausgeprägten Sinn für Humor«, meinte Vahanian. Er versuchte nicht zu humpeln, gab es aber schnell wieder auf. »Das ist genauso wahrscheinlich wie ein Besuch von der Göttin selbst.«
    »Es sind schon merkwürdigere Sachen passiert«, lachte Soterius. »Selbstverständlich muss man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass du ihr einfach nur tierisch auf die Nerven gehst.«
    »Das klingt schon wahrscheinlicher«, pflichtete Vahanian ihm bei. »Viel wahrscheinlicher.«
    Sie kamen an seinem Zelt an, und Vahanian legte sich vorsichtig auf sein Bett. Soterius fand eine Laterne, und gleich darauf hatte Vahanian ausreichend Licht, um sich seine Verletzungen anzusehen. »Eine Begegnung mit einem alten Freund?«, fragte Soterius.
    Vahanian setzte sich auf und zuckte zusammen. »Einer alten Geschäftsbekanntschaft, wenn du es wirklich wissen willst«, sagte er und nahm beide Hände zur Hilfe, um sein verletztes Bein auszustrecken und an dem Verband zu ziehen, bis die klaffende Messerwunde darunter freigelegt war. Soterius füllte Wasser in einen irdenen Krug und tauchte einen sauberen Lappen hinein, wrang ihn aus und reichte ihn Vahanian, der die Wunde ganz behutsam abzutupfen und vom größten Teil des verkrusteten Blutes zu säubern begann.
    »Es gibt einfachere Möglichkeiten, Rechnungen zu begleichen«, meinte Soterius und lehnte sich gegen einen Zeltpfosten. »Wie beispielsweise erst einmal seinen Namen zu ändern.«
    »Sehr komisch«, erwiderte Vahanian trocken. Soterius kramte unter dem Feldbett herum, bis er ein Fläschchen Brandy und einen Becher fand, und goss Vahanian einen großen Schluck ein.
    »Woher hast du gewusst, wo ich ihn aufbewahre?«, fragte Vahanian und leckte sich das starke Getränk von den Lippen.
    Soterius zuckte mit der Schulter. »Konnte mir nicht vorstellen, dass du ohne reist, und da ich ihn nicht sehen konnte, wo sollte er sonst sein?«
    Vahanian gluckste. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du schlauer bist, als du aussiehst?«, hänselte er ihn.
    »Komisch,

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