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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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diesem hier überrannt«, sagte er und stieß mit dem Fuß den Sack an. »Und um dorthin zu kommen, müssen wir einen Wald durchqueren, den sogar die Magier meiden! Nicht mit mir! Denk drüber nach, Linton. Geh nach Dhasson, und du kommst mit einer halben Karawane an; geh mit uns, und du behältst sie ganz.«
    Lintons Gesicht war mittlerweile so rot vor Ärger, dass der kleine Mann jeden Augenblick zu explodieren schien. »Geh mir aus den Augen, Kaine!«, tobte er. »Und nimm die rückgratlosen Hurensöhne mit, die gehen wollen! Das ist meine Karawane, und ich bestimme ihre Route! Ich habe meine Karawane durch Schneestürme und Wüsten geführt und vorbei an ganzen Armeen. Die Dunkle Lady soll mich holen, wenn ich mich von den Märchen alter Vetteln oder deinesgleichen abschrecken lasse!«
    Kaine hob in gespielter Beschwichtigung die Hände. »Mach, was du willst! Aber der Profit in Dhasson wird ganz schön mager ausfallen, wenn du nur mit der Hälfte deiner Wagen dort ankommst.«
    »Ich habe diese Karawane ohne dich aufgebaut, und das kann ich auch wieder, wenn es sein muss, du Sohn einer diebischen Hure!«, schwadronierte Linton. »Und jetzt geh mir aus den Augen und sei froh, dass ich dich nicht als Köder für eins dieser göttinverdammten Dinger benutze«, sagte er mit einem Nicken zu dem Sack auf dem Boden hin. Cam machte einen weiteren Schritt auf Kaine zu. Der Aufbauer ließ den Blick von der bedrohlich aufragenden Gestalt des Hünen und Soterius’ Schwert zu Vahanians Messerklinge und dann zu dem vor Wut fast platzenden Linton wandern, schnappte sich seinen Sack und zog beleidigt Richtung Zeltklappe ab.
    »Merk dir meine Worte, Linton, das wird dir noch leid tun!«, prophezeite Kaine und schlug die Klappe zurück. »Du wirst schon sehen!« Er duckte sich gerade noch rechtzeitig hinaus, um dem schweren Kelch zu entgehen, den Linton vom Tisch genommen hatte und drohend nach ihm schwang. Nachdem der Aufbauer verschwunden war, blickte die Gruppe sich schweigend an.
    »Du kannst dir die Bemerkung sparen, Jonmarc«, knurrte Linton.
    »Ich weiß gar nicht, was du meinst«, erwiderte Vahanian mit gespielter Unschuld. Carina runzelte die Stirn und beugte sich noch einmal über ihn.
    »Genug geredet für heute Nacht!«, befahl sie und warf Linton einen finsteren Blick zu. »Damit bist du gemeint! Er braucht Ruhe. Ich habe keine Lust, ihn noch einmal zu heilen, nur weil du ihn nicht in Frieden lässt. Und jetzt, husch!«, kommandierte sie und zeigte auf die Zeltöffnung. Linton machte den Mund auf, als ob er noch diskutieren wollte, klappte ihn dann wortlos wieder zu und stolzierte hinaus. Cam ging zur Zeltklappe und stellte sich mit verschränkten Armen davor: eine menschliche Tür.
    »Danke für dein ritterliches Verhalten«, sagte Carina, während sie Vahanians frisch verheilte Wunden einer letzten Inspektion unterzog. »Es wäre sehr beeindruckend gewesen … wenn du hättest aufstehen können.« Sie brachte ein überraschend schelmisches Grinsen zustande. »Das bleibt einfach unser kleines Geheimnis. Cam und Soterius werden es niemandem verraten, nicht wahr?«
    Cam versuchte nicht einmal, sein Lächeln zu verbergen, und wechselte einen belustigten Blick mit Soterius. »Wir doch nicht! Euer Geheimnis ist bei uns sicher!«
    »Allerherzlichsten Dank«, entgegnete Vahanian. »Möglicherweise hätte ich euch im Ernstfall sogar überrascht«, sagte er matt. »Ich bin schon schlimmer verdroschen worden … mehr als ein Mal.«
    »Um so erstaunlicher, dass du noch nicht in Betracht gezogen hast, die Branche zu wechseln«, meinte Carina, packte ihre Sachen in die Tasche und hing sie sich über die Schulter. »Das hier war ein Gefallen, den ich Maynard getan habe. Normalerweise repariere ich keine Schäden aus Thekenschlägereien; damit leistet man ihnen nur Vorschub.«
    Sie ging auf die Zeltöffnung zu. »Carina!«, rief Vahanian ihr nach. Sie drehte sich um. Noch einmal war die Miene des Söldners völlig ernst. »Bleib bei deiner Meinung, was Kaines Umweg betrifft. Ich traue ihm nicht und habe es auch noch nie getan. Er hat recht mit den Gefahren, die auf diesem Weg vor uns liegen. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass er uns etwas verschweigt, dass uns auf dem Pass noch etwas Schlimmeres erwartet.«
    Carina sah aus, als ob sie ihm eine scharfe Entgegnung geben wollte, überlegte es sich dann aber anders. »Danke für die Warnung«, sagte sie. »Ich hatte dasselbe Gefühl«, fügte sie hinzu, raffte ihr Schultertuch und

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